0375 - Verschwörung in Andromeda
wahrscheinlich mit seinen Leuten draußen - geführt. Danach setzte er sich, beugte sich etwas vor und sagte: „Wie ich soeben erfuhr, geht es Ihren Männern auf dem Raumhafen ähnlich wie Ihnen, Sir. Darf ich fragen, wodurch dieses Unwohlsein verursacht wurde?"
Kantor Chiarini nickte und erzählte mit matter Stimme, man hätte zwar die Tefroder rechtzeitig durch Beschuß mit Narkosegeschützen betäuben können, sei aber nach der Landung von überraschend auftauchenden robotgesteuerten Waffen beschossen worden.
Die Waffen wären höchstwahrscheinlich Psi-Strahler gewesen, die bei Menschen ähnlich wirkten wie bei den Maahks das Sepulveda.
„Ich bin untröstlich", erklärte Chiarini zum Schluß, „daß die Nachwirkungen ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt einsetzten. Oh, welche Schande!"
Er barg das Gesicht in den Händen.
„Ihre Mentalität ist anders als unsere", sagte Grek-1. „Deshalb ist es keine Schande für Terraner, wenn Maahks Zeugen eines ganz natürlichen Vorgangs werden."
„Wirklich?" fragte Chiarini zaghaft.
„Wirklich!" erklärte der Maahk feierlich. „Es tut mir leid, daß Sie leiden mußten. Leider sind dadurch die Tefroder entkommen, wie ich vermute?"
„Sie waren fort, als wir aufwachten!" Der Staatsminister breitete in einer hilflosen Gebärde die Arme aus. „Und mit ihnen die Psi-Strahler."
Grek-1 sprach erneut über Telekom mit seinen Leuten. Danach wandte er sich wieder an den Minister.
„Nun, wir haben wenigstens den Ursprungsplaneten des Sepulveda gefunden. Noch rechtzeitig, möchte ich sagen, denn unsere Wissenschaftler entdeckten in einer geheimen Positronik den gespeicherten Konstruktionsplan eines Geräts, das auf technischem Weg die Sepulveda-Strahlung erzeugt."
Kantor erhob sich langsam.
„Eine geheime Positronik...?"
Er funkelte General Tschubaik wütend an.
„Warum haben Ihre Leute sie nicht gefunden, General?"
Tschubaik machte pflichtgemäß einen zerknirschten Eindruck.
„Sie fanden noch keine Zeit zu systematischer Suche. Und dann ging es ihnen auch nicht besonders, Sir."
„Schicken Sie sofort ein Kommando hin!" befahl der Minister eisig.
Grek-1 hob die Hände.
„Es tut mir leid, Sir", sagte er, „aber ich bitte Sie, diesen Planeten unverzüglich zu verlassen. Meine Einheiten starten ebenfalls bald. Danach wird diese Welt vernichtet."
„Aber, ich bitte Sie!" protestierte Chiarini lautstark.
Grek-1 erhob sich.
„Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie sich in maahkschem Hoheitsgebiet befinden, Sir. Ich hoffe, wir verstehen uns ohne weitere Erläuterungen."
Kantor Chiarini bejahte niedergeschlagen.
„Übrigens..." ,fügte der Maahk noch hinzu, „... an Bord der CROLOTON befindet sich die diplomatische Delegation, die ursprünglich auf Gleam mit Ihnen zusammentreffen wollte. Das Schiff schloß sich uns an, nachdem es von der Suche nach der Sepulveda-Welt erfuhr."
*
Die verwüstete Oberfläche von Sepul leuchtete in greller Glut auf. Dann barst der Planet auseinander. Die Trümmer trieben - scheinbar mit geringer Geschwindigkeit - nach allen Richtungen davon.
Kantor Chiarini wandte sich ab.
„Ich bin froh, daß wir es geschafft haben", sagte er leise. „Die Tefroder sind gerettet, das Sepulveda war absolut unintelligent, und vor allem, die Maahks haben meine Angaben nicht angezweifelt."
„Sie waren auch große Klasse", meinte Betty Toufry mit spöttischem Lächeln. „Ich bekomme noch jetzt eine Gänsehaut, wenn ich an Ihre Vorstellung denke."
Chiarini strahlte.
Er nahm sich die zweite Portion Torte mit Schlagsahne, schaufelte sich einen Berg gezuckerte Erdbeeren auf den Teller und aß mit sichtlichem Hochgenuß.
„Vor allem", erklärte er mit vollem Mund, „finde ich es großartig, wie ich der Diplomatenabordnung die zehntausend Kampfschiffe aus den Taschen gezogen habe. Sie waren direkt froh, daß ich von zwanzigtausend auf zehntausend herunterging.
„Noch etwas Schlagsahne, Donald!"
Er kicherte.
„Dabei hätte Rhodan mir schön den Kopf gewaschen, wenn ich tatsächlich mit zwanzigtausend Schiffen aufgekreuzt wäre. Obwohl wir für den Kampf gegen die Zweitkonditionierten recht gut noch mehr hätten gebrauchen können."
„Ich denke, Sie bleiben noch auf Power Center?" fragte Baar Lun.
Der Staatsminister nickte.
„Nur so lange, bis die zehntausend Maahkschiffe dort eintreffen."
Er blickte verträumt auf den großen Bildschirm der Messe, auf dem zu sehen war, wie das Schiff mit der Maahk-Delegation ablegte und
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