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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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andersartiger Intelligenzen vertrat der Goldene?"
    „Er hat sich nie darüber geäußert, Herr", antwortete Lee.
    „Aber er hat euch auch niemals im Zweifel darüber gelassen..." ,der alte Tefroder hob die Stimme, „...
    daß ihr auf Andersartige keine Rücksicht zu nehmen braucht. Und die Maahks sind andersartig. Sie sind Tiere, die sich durch Eierlegen vermehren und infolge ihrer ungeheuren Fruchtbarkeit alle wirklich wertvollen Rassen in dieser und in der Galaxis der Väter verdrängen werden. Zweifeln Sie etwa daran, Lee?"
    „Wie kommen Sie darauf?" fragte Tonga Lee und wich damit einer direkten Antwort aus.
    Nashed Plant starrte ihn einige Sekunden lang an, dann wandte er sich um und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um und rief, bevor er hinausging: „Töten, Sie den Maahk, Lee!"
     
    *
     
    Tonga Lee blickte minutenlang auf die Tür, die sich hinter dem Gouverneur der Spoctara geschlossen hatte.
    Er wußte, daß er es nicht wagen durfte, gegen einen Befehl dieses mächtigen Mannes zu handeln.
    Das wäre sein Tod gewesen.
    Lee verdrängte die Gedanken daran, daß der Maahk sich vielleicht nie wieder erholen würde, daß es möglicherweise eine Gnade für ihn wäre, wenn er schnell und schmerzlos stürbe.
    Nein, so durfte man nicht denken. Man durfte nicht nach Rechtfertigung suchen, indem man sich selber etwas vormachte. Der Sepul-Projektor zerstörte das Gehirn nicht; er wirkte nur wie eine sehr starke Hypnowaffe.
    Andererseits mußte Nashed Plant zufriedengestellt werden.
    Tonga Lee steckte den Zeigefinger in den Mund, als störe ihn eine hängengebliebene Fleischfaser vom Mittagessen. Er ertastete den präparierten Backenzahn und drückte fest dagegen, bis er knackend in eine leichte Schräglage kam.
    Der Zahn war das Werk hervorragender Mikrotechnik. Er vereinigte unter seiner konservierten natürlichen Oberfläche Sender, Empfänger und Energiespeicher in einem Block. Zugleich war der ganze Block als Schalter konstruiert. Kippte man ihn nach vorn, wurde der Stromkreis geschlossen.
    Lee nahm den Finger aus dem Mund und beugte sich über das Schaltpult. Er rechnete damit, daß Plant ihn beobachten ließ. Deshalb mußte er besonders vorsichtig sein.
    Kurz darauf meldete sich Satu Tagalog. Die Stimme wurde von einem Schwingungsverstärker zu den Trommelfellen geleitet und war klar zu hören, wenn naturgemäß auch nur leise.
    „Was gibt es, Nummer eins? Ich stecke gerade in unseren Sepulveda-Käfigen. Zwei Spoctara-Wissenschaftler sind bei mir."
    „Hör zu!" flüsterte Tonga, ohne die Lippen zu bewegen. Das war eines von den vielen Dingen, die er gelernt hatte - und zwar, bevor er nach Gord gekommen war...
    „Du wirst sofort feststellen, daß du einige Vergleichsmessungen an unserem Versuchsprojektor durchführen mußt. Denke dir eine gute Begründung aus. Plant hat seine Finger im Spiel. Aber ich brauche dringend ST-6!"
    „Verdammt!" flüsterte Tagalog. „Gut, Nummer eins, ich komme!"
    Tonga Lee lächelte erleichtert.
    Er verriegelte die Tür, so daß Satu Tagalog nicht herein konnte. Danach zog er seinen Schutzanzug an, nahm eine Nadelpistole an sich und begab sich in die Testkammer.
    Sein Zeitplan stimmte, denn kaum hatte er den bewußtlosen Maahk untersucht, summte der Türmelder.
    Lee murmelte eine Verwünschung für die Ohren eventueller Lauscher und kehrte in den Schaltraum zurück.
    Als er die Tür öffnete, fiel ihm Tagalog entgegen. Er mußte an der Tür gelehnt haben. Beide murmelten Entschuldigungen. Dabei wechselten zwei Nadelpistolen unauffällig die Besitzer. Lee war froh darüber, daß Satu gleich einen präparierten Nadler und nicht nur die ST-6-Ladung mitgebracht hatte.
    „Ich benötige die Aufzeichnungen des Kontrollpultes für einige Minuten", sagte Tagalog. „Wären Sie so freundlich, mir den Speichersektor zu öffnen?"
    „Wozu brauchen Sie die Aufzeichnungen?" fragte Tonga Lee stirnrunzelnd.
    „Für einen Vergleich. Ich habe Messungen an Sepulveda-Ballungen angestellt und möchte feststellen, ob die Schwingungsfrequenzen des Projektors mit denen des Sepulveda übereinstimmen."
    „Selbstverständlich bin ich Ihnen gern behilflich", erklärte Tonga „Meinen Sie denn, es könnte Abweichungen geben?"
    „Vielleicht", erwiderte Tagalog vage.
    Lee nickte und ging zum Kontrollpult. Er legte seine Hand auf den Deckel der eingepaßten Speicherkassette. Der rechteckige Kasten sprang heraus.
    Damit wurden gleichzeitig die Kontakte zur Aufnahme unterbrochen. Niemand

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