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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nun...?"
    Lee zwang sich zu einem Lächeln.
    „Ich sagte schon, ich habe das Testobjekt beobachtet. Seine psychischen Reaktionen interessieren mich."
    Er deutete auf den Bildschirm, der den Testraum zeigte.
    „Sehen Sie, wie er unverwandt auf die Tür blickt? Er scheint zu ahnen, was ihn erwartet. Aber er denkt, es käme durch die Tür zu ihm."
    Plant lachte. Es war kein gutes Lachen. Dennoch ließ es Lee aufatmen. Das Mißtrauen des alten Tefroders war anscheinend verflogen.
    „Sie sind ein guter Beobachter, Lee", sagte er. „Aber nun kommen Sie zum Anfang. Ich bleibe hier."
    Tonga Lee preßte die Lippen aufeinander. Bevor Plant hereingekommen war, hatte er überlegt, wie er dem Maahk Quälereien ersparen konnte, ohne daß die Tefroder es merkten.
    Nun vermochte er dem Gefangenen nicht mehr zu helfen.
    Alles in ihm sträubte sich dagegen, ein intelligentes Lebewesen zu quälen.
    Aber es blieb ihm nichts anderes übrig.
    Er mußte seine Rolle zu Ende spielen, wenn er verhindern wollte, daß Milliarden Maahks auf die gleiche Art gequält wurden.
    Das alles ging ihm durch den Kopf, während seine Hand sich auf die Schaltplatte des Auslösers senkte.
    Im ersten Augenblick schien sich in der Versuchskammer nichts geändert zu haben, dann aber erhob sich der Maahk, ging zur Tür, kehrte jedoch kurz davor wieder um und marschierte zur entgegengesetzten Seite der Kammer. Dort wiederholte sich der Vorgang.
    „Ausgezeichnet!" flüsterte Nashed Plant.
    Sein Atem streifte Lees Gesicht, und Tonga Lee hatte das Empfinden, als träfe ihn der stinkende Hauch eines Raubtiers.
    Nein, sagte er sich, kein Raubtier würde so etwas tun. Nur intelligente Wesen sind zu solchen Grausamkeiten fähig.
    Der Maahk wußte zweifellos nicht, was er tat. Die unsichtbare Strahlung des Sepul-Projektors veränderte seine Persönlichkeit, kehrte sein Denken um und machte ihn zu seiner Marionette.
    „Wir werden die Intensität erhöhen", sagte Plant.
    Seine dürre Hand griff an Lee vorbei und bewegte einen Drehschalter. Das bisher kaum spürbare Vibrieren starker Energieerzeuger ließ die Schaugläser des Schaltpults klirren.
    Der Maahk blieb ruckartig stehen, verharrte fast eine halbe Minute in dieser Haltung und rannte dann mit dem Kopf gegen die Wand. Die Tonübermittlung übertrug ein ekelhaft dumpfes Geräusch.
    Tonga Lee handelte so gut wie unbewußt. Er preßte die Hand auf die Aktivierungsplatte, und der Sepul-Projektor stellte seine Tätigkeit ein.
    Der Maahk hatte sich gerade wieder aufgerappelt und wollte zum nächsten Anlauf ansetzen. Plötzlich taumelte er, faßte sich an den sichelförmigen Kopf und ging zu Boden.
    „Er ist bewußtlos", sagte Tonga nach einem Blick auf die Instrumente.
    Als Nashed Plant nicht antwortete, wandte er dem Spoctara-Gouverneur auf Sepul das Gesicht zu.
    Er sah, daß Plant ihn lauernd musterte.
    Konnte es sein, daß der gerissene Fuchs ihn durchschaute? Wußte er vielleicht etwas? Hatte er eine Spur entdeckt, die zu seiner wahren Identität führte?
    „Warum haben Sie abgeschaltet?" fragte Plant.
    Lee tat erstaunt.
    „Warum...? Nun, der Versuch war geglückt, Herr. Weshalb sollte ich ihn länger als nötig laufen lassen?"
    Abrupt wechselte der Tefroder das Thema.
    „Wer hat auf Gord eigentlich die Konditionierung geleitet, Lee?"
    Tonga Lee lächelte breit, um sein Erschrecken über die Frage zu verbergen. Gord war ein Geheimplanet der Meister der Insel gewesen, eines von mehreren Trainingszentren für ihre wissenschaftlich ausgebildete Elitetruppe. Der rasche Sieg Terras über die MdI hatte verhindert, daß diese Truppe, die „Kitsune", noch zum Einsatz kam. Als die Spoctara entstand, bezog sie ihre Kader zum größten Teil aus der Kitsune. Auch Tonga Lee war auf diese Weise von Gord in die tefrodische Geheimorganisation gekommen; am Projekt Sepul arbeitete er jedoch erst seit vier Monaten mit.
    „Ein Goldener mit dem Namen Talossa, Herr."
    Nashed Plant nickte.
    „Was ist aus ihm geworden, nachdem die Herrschaft der Meister zusammengebrochen war?"
    Der Alte wollte ihn aushorchen. Ob er sich einbildete, einen Widerspruch entdecken zu können?
    „Man sagt, er sei in einem Raumschiff geflohen. Aber ich glaube nicht daran. Die Schiffe waren sämtlich mit Zeitschlössern versehen und konnten bis heute nicht betreten werden. Talossa muß einen Geheimtransmitter benutzt haben."
    „Das wäre möglich, obwohl niemand einen Transmitter entdecken konnte", erwiderte Plant. „Welche Auffassungen über den Wert

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