0375 - Verschwörung in Andromeda
die Maahks da sind, Oberst? Ein Medo-Roboter hat mir die Mitteilung gemacht. Stellen Sie sich das vor!"
„Verzeihung, Sir!" erklärte Kirkpatrick. „Ich speiste gerade, als die Meldung durchkam. Und mit vollem Mund..."
Kantor brach in schadenfrohes Gelächter aus.
„Hast du gehört, Donald?" rief er. „Oberst Kirkpatrick, speiste gerade'. Meinst du nicht auch, daß es an Blasphemie grenzt, im Zusammenhang mit diesem Hühnerdreck von, speisen zu sprechen?"
„Was ist ,Hühnerdreck', Sir?" fragte der Roboter.
Kantor Chiarini stöhnte gequält.
„Wieviel Maahkschiffe wurden geortet, Kirk?" fragte er.
„Zweitausendeinhundert, Sir. Darunter die allerschwersten Einheiten der neuen Kastor-Serie. Die Schiffe schwärmen aus und wollen offensichtlich alle drei Planeten absuchen."
„Na fein!" erwiderte der Staatsminister voller Ironie. „Dann brauchen wir nicht mehr lange zu warten."
Er unterdrückte ein Aufstoßen.
„Passen Sie auf, daß jeder seine Injektion erhält!"
Yulsman Kirkpatrick blähte die Backen auf und schluckte mehrmals, bevor er den Befehl bestätigte.
Kantor Chiarini schaltete den Interkom ab, seufzte und streifte schicksalsergeben seinen Ärmel hoch.
„Walte deines Amtes, Medo", sagte er mit dumpfer Stumme.
*
Da der Raumhafen von Sepul von den fünfzig terranischen Einheiten bereits überbelegt war, landeten die Schiffe der Maahks im benachbarten freien Gelände.
Kantor Chiarini zählte insgesamt dreihundert der schwarzen Walzenschiffe. Das Gros blieb in einem Orbit um den Planeten.
Kurz nach der Landung des maahkschen Verbandes lösten sich einige hundert gepanzerte Bodenfahrzeuge und Gleiter aus den Luken und schwärmten aus. Mannschaften drangen in die Zentralstation der Spoctara ein. Zwei Gleiter hielten auf die RUBICON zu.
„Na, dann viel Spaß!" sagte Chiarini.
„Schönen Dank auch für Ihren grandiosen Plan" bemerkte Betty Toufry ironisch. „Jetzt weiß ich wenigstens, daß Kosmopsychologen nichts anderes als Sadisten sind."
Chiarini sah die Mutantin mit einem Blick an, der einem bettelnden Hund zur Ehre gereicht hätte.
„Sie sehen mich zerknirscht, Miß Toufry. Bitte, bitte, verzeihen Sie mir noch einmal!"
Plötzlich hüpfte sein Adamsapfel heftig auf und ab. Dicke Schweißperlen traten auf Kantors Stirn.
„Bei allen Milchstraßen! Fängt das denn jetzt schon an!"
Er taumelte und wurde von Donald gestützt. Mit weichen Knien wankte er zum Ausgang. Dort drehte er sich noch einmal um und flüsterte: „Kommen Sie, die Pflicht ruft!"
Betty Toufry eilte an seine Seite.
„Entschuldigen Sie, Mr. Chiarini. Ich wollte Sie nicht kränken mit meiner Bemerkung vorhin.
Selbstverständlich sind Sie kein Sadist, sonst würden Sie das Übel nicht selber auf sich nehmen."
Kantor Chiarini nickte stumm und drückte Bettys Hand.
„Danke!" hauchte er.
Im großen Kommunikationsraum angekommen, ließ der Staatsminister sich zu einem Sessel führen.
Er sank darin zusammen, jammerte und stöhnte abwechselnd und würgte ab und zu. Einige der anwesenden Offiziere bekamen bereits gelblichgrüne Gesichter.
Chiarini grinste verstohlen, als die ersten Männer sich genau in dem Augenblick übergeben mußten, in dem die Delegation der Maahks, angeführt von Grek-1, die andere Seite des Saales betrat.
Die Maahks standen wie erstarrt und betrachteten das für derartige Anlässe ungewohnte Bild.
Der Minister gab seinem Roboter einen Wink. Donald schob den schwebenden Sessel näher an die hermetisch abschließende Trennwand heran.
„Seien Sie uns willkommen, Grek-1!" Chiarini hob die Arme. „Wir freuen uns, unsere Freunde wiedersehen zu dürfen."
Er wischte sich eine imaginäre Träne aus dem Auge und fuhr mit schwacher Stimme fort: „Beinahe hätten Sie uns nicht mehr lebend vorgefunden."
Er erstarrte und horchte in sich hinein. Mit gemischten Gefühlen erkannte er, daß die Wirkung der Injektion ihren Höhepunkt erreicht hatte.
Kantor Chiarini bäumte sich auf und erbrach sich würgend.
Die Maahks wichen unwillkürlich zurück, als der retournierte Synthobrei die Glassitwand verunreinigte.
Chiarini schnappte nach Luft und ließ sich von Donald Gesicht und Hände mit einem feuchten Tuch abreiben.
„Du auch!" flüsterte er ihm dabei zu.
Donald wandte sich höflich ab und tat seine Schuldigkeit. Er schauspielerte so überzeugend, daß selbst die hartgesottensten Offiziere nicht umhin konnten, seinem Beispiel zu folgen.
Grek-1 hatte unterdessen ein Telekomgespräch -
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