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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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recht unwahrscheinlich ist. Aber jetzt… ich muß an den Patriarchen denken, an Skribent, der versucht hat, deinen Konzern von innen heraus zu zerstören. Er war ein Ewiger, er war sogar der ERHABENE. Und es ist anzunehmen, daß die Dynastie nach Ted Ewigks Sturz ihre frühere Politik des Eroberns und der Gewalt fortsetzt. Vielleicht ist sie hier, um dich umzubringen und damit auch den Konzern zu treffen.«
    »Unsinn«, brummte der alte Eisenfresser. »Absoluter Unsinn, Zamorra. Erstens trifft sie den Konzern damit nicht, weil Carsten den leitet. Ich habe mich doch weitgehend zurückgezogen. Sie trifft höchstens ihn persönlich damit…«
    »Vielleicht will sie gerade das?« warf Zamorra ein. »Ein Chef, der in einer persönlichen Krise steckt, trifft keine guten Éntscheidungen. Und dein Tod würde Carsten sehr empfindlich treffen.«
    »Zweitens habe ich die Firma zwar aufgebaut, aber sie hängt nicht von meiner Existenz ab«, fuhr Möbius fort. »Himmel und Sterne, wenn ich nie wieder sehen kann…«
    »Wir kriegen das schon hin«, sagte Zamorra. »Wenn der Arzt es nicht schafft, versuchen wir es mit Magie.«
    Ganz sicher war er sich dabei auch nicht. Wenn die Blindheit eine Para-Erscheinung war, konnte sie wohl rückgängig gemacht werden, aber nicht, wenn der Sehnerv selbst zerstört worden war oder die Netzhaut…
    Nach ungefähr zehn Minuten hatten sie das Bordlazarett erreicht, und abermals zehn Minuten später erschien der Arzt. Zamorra fiel unterdessen ein, da oben im Speisesalon garantiert schon sein Essen auf ihn wartete, und daß Nicole und auch der Captain sich ihre Gedanken machen würden.
    Für Möbius konnte er im Moment ohnehin nichts tun. Also verabschiedete er sich. Er erklärte dem Industriellen, wo er sich aufhielt. »Komm selbst, wenn du wieder sehen kannst, oder gib Nachricht, wo du dich befindest«, bat er. »Du bist hier erst mal in guten Händen.«
    Appetit und Hunger waren ihm durch den Vorfall vergangen. Aber es half nichts, zu hungern, nur weil Sara Moon sich in der Nähe befand.
    Und wahrscheinlich würde der Captain ihm verraten können, wo ihr Quartier war…
    ***
    Die Druidin erwachte aus ihrer Bewußtlosigkeit. Ein Überlebensreflex weckte sie. Sie spürte die Gefahr durch das Wasser, das sich in ihrer Lunge angesammelt hatte, und mit kräftigen Hustenstößen zwang sie es ins Freie. Es war ihr vollkommen egal, daß sie damit einen kostbaren Teppichboden in ihrer Kabine ruinierte. Sie war nur froh, daß sie sich in ihrer Kabine befand.
    Sie brauchte geraume Zeit, um sich zu erholen. Sie war erschöpft und entkräftet. Schon die Arbeit an dem Dhyarra-Kristall hatte an ihrer durchaus nicht unerschöpflichen Kraft gezehrt, und dann das Blenden des alten Mannes und die beiden zeitlosen Sprünge…
    Sie war alles andere als fit.
    Aber Zamorra war an Bord!
    Ihr Erzfeind, der sie jagte und der ihr schon zahlreiche Niederlagen beigebracht hatte!
    Warum war er hier? Woher wußte er von ihrer Anwesenheit?
    Vorerst war sie in relativer Sicherheit, solange sie sich in ihrer Kabine befand und niemand draußen an der Tür rüttelte. Sie war per zeitlosem Sprung verschwunden, und Zamorra mußte nach ihr suchen. Das Schiffspersonal durfte nicht so ohne weiteres Auskunft erteilen, wo dieser oder jener Passagier untergebracht war. Sie rechnete also damit, wenigstens eine halbe oder sogar eine ganze Stunde Ruhe zu haben. Sie durfte jetzt nur keine magische Aktivität entfesseln, die Zamorra anpeilen konnte.
    Sie streifte die durchnäßte Kleidung ab und ließ sie einfach liegen, wo sie sich befand. Dann zog sie trockene Sachen an, packte ihren »Anstandskoffer« zusammen - erstens wäre es zu auffällig gewesen, völlig ohne Gepäck an Bod zu gehen, obgleich sie mit ihrer Druiden-Kraft alles Nötige hätte herbeizaubern können, und zweitens konnte sie Kräfte sparen, wenn sie das Nötige ganz normal mit sich führte, statt Magie dafür zu verschwenden.
    Einen kurzen Blick warf sie auf die nassen Sachen.
    Die brauchte sie nicht mehr. Sie würde sie hier an Bord zurücklassen, wenn sie verschwand. Mochten andere sich darüber den Kopf zerbrechen. Eine brauchbare Spur gab es jedenfalls nicht.
    Sara nahm den Dhyarra-Kristall zur Hand. Ein Kristall zehnter Ordnung. Einer der stärksten, die überhaupt existierten, und einer der ganz wenigen, die in jüngster Zeit überhaupt erschaffen worden waren. Jahrtausendelang war der Bestand an Dhyarra-Kristallen nicht mehr vergrößert worden. Er war eher

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