Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Weiterarbeiten.
    Zamorra würde ihre magische Aura sofort erkennen. Und er würde seine Chance nutzen und zuschlagen. Und selbst so, im passiven Zustand, konnte er auf sie stoßen.
    »Also werde ich verschwinden«, murmelte sie. Sie trat hinter der Säule hervor und schritt über die Treppe abwärts. Zurück zur Kabine, alles zusammenpacken, den Kristall mitnehmen und das Schiff verlassen. Per zeitlosem Sprung war das kein Problem. Diese besondere Fähigkeit der Druiden vom Silbermond, kraft eines Gedankens ohne eine Sekunde Zeitverlust von einem beliebigen Ort zu einem beliebigen anderen Ort zu »springen«, hatte sie auch nach ihrem Überwechseln zu den Mächten der Finsternis nicht verloren.
    Es gefiel ihr nicht, schon wieder einmal die Flucht ergreifen zu müssen, aber was blieb ihr anderes übrig? Unter anderen Umständen hätte sie sich Zamorra zum Kampf gestellt, aber dann wurde vielleicht ruchbar, daß sie ihren Machtkristall verloren hatte. Das Risiko wollte sie nicht eingehen.
    Also verzichtete sie auf einen Kampf gegen den Meister des Übersinnlichen. Erst, wenn ihr neuer Machtkristall fertig war, wollte sie wieder aus der Versenkung auftauchen.
    Beim Erreichen des nächsten Decks prallte sie gegen einen Mann, der sofort zupackte und sie festhielt…
    ***
    Beim Betreten des Salons stutzte Zamorra. Deutlich spürte er eine leichte Erwärmung seines Amuletts, das er am silbernen Kettchen vor der Brust trug. Das bedeutete, daß eine magische, höchstwahrscheinlich schwarzmagische Kraftquelle sich in der Nähe befand.
    Sollte Carsten Möbius mit seiner düsteren Ahnung doch recht haben? Schwarze Magie auf der MONICA REGINA?
    Unwillkürlich sah Zamorra sich um. Aber er konnte nichts und niemanden entdecken, der für die Kraftquelle verantwortlich war.
    Captain Yerl führte sie zu einem der Tische. Aber Zamorras Unruhe war geweckt. Er war mit seinen Gedanken bei der Kraftquelle, als ein Steward die Speisekarte reichte. Zamorra überflog die Karte, wählte und gab sie zurück. Was Yerl erzählte, bekam er kaum mit. Er versuchte, das Amulett mit starken Gedankenbefehlen dazu zu bringen, nach der fremden Magie zu forschen. Aber die handtellergroße Silberscheibe reagierte äußerst träge. Es lag wahrscheinlich daran, daß Leonardo deMontagne, der Fürst der Finsternis, vor wenigen Tagen wieder einmal zugeschlagen hatte. Er hatte immer noch eine gewisse Kontrolle über das Amulett und konnte es auch aus der Ferne mit einem magischen Befehl abschalten. Und genau das war geschehen. Wie immer in diesen gottlob seltenen Fällen hatte Zamorra erhebliche Mühe gehabt, Merlins Stern wieder zu aktivieren. Das Amulett mußte sich erst wieder warmarbeiten.
    Es verriet ihm jetzt nur die Anwesenheit der Kraftquelle, nicht einmal die Richtung. Dafür war wohl etwas mehr nötig als nur ein Gedankenbefehl.
    Zamorra erhob sich. »Ihr entschuldigt mich sicher für ein paar Minuten«, sagte er und strebte dem Ausgang zu. Captain wollte ihm etwas nachrufen, ließ es dann aber, als er Zamorras Zielstrebigkeit bemerkte.
    »Wo will er denn hin?« fragte er erstaunt. »Die Toiletten sind doch dort drüben…«
    »Vermutlich hat er irgend etwas vergessen«, lenkte Nicole ab. Sie ahnte, daß Zamorra eine Spur aufgenommen hatte, und begann sich auch ihre Gedanken zu machen. Es war eigentlich schon verblüffelnd.
    Aber Captain Yerl brauchte nicht unbedingt etwas von verblüffenden Erkenntnissen dieser Art zu erfahren. Er würde es sowieso entweder gar nicht erst glauben oder sich übertriebene Sorgen um sein Schiff machen.
    Nicole verwickelte ihn in ein Gespräch.
    Währenddessen öffnete Zamorra draußen auf dem breiten Gang sein Hemd und legte das Amulett frei. Er berührte einige der erhaben gearbeiteten Hieroglyphen auf dem äußeren Rand und verschob sie. Damit löste er bestimmte Funktionen aus, die er mit einem Gedankenbefehl allein nicht hatte erzwingen können.
    Wo war der Ausgangspunkt der fremden magischen Ausstrahlung?
    Da war nichts mehr…
    Der Impuls war erloschen, so als habe sein Sender bemerkt, daß er aufgefallen war, und schirme sich jetzt ab. Zamorra machte ein paar Schritte vorwärts. Er war fast sicher, daß der Impuls aus Richtung der Treppe gekommen war. Aber das Amulett konnte jetzt nichts mehr wahrnehmen. Auch die Erwärmung war wieder verloschen.
    Auch an der Treppe war nichts.
    Aber dann, unten am Treppenaufgang, ertönte ein Aufschrei. Der Schrei einer Frau.
    Zamorra starrte nach unten.
    Und dann jagte er mit

Weitere Kostenlose Bücher