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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schaffen? Wir sind ja immerhin auch das erste Passagierschiff dieser enormen Größe, das verschwindet! Machen Sie den Leuten klar, daß unsere Größe auch unsere Chance ist!«
    »Ich brauche mir von Ihnen nicht erzählen zu lassen, was ich zu tun habe«, knurrte Yerl. »Ich…«
    »Sie sind für rund tausend Passagiere und die Besatzung verantwortlich«, sagte Nicole. »Denken Sie daran.«
    »Vielleicht sollten wir es versuchen«, sagte der Mann, den seine Rangabzeichen als den 1. Offizier auswiesen. »Schlimmer kann es dadurch mit Sicherheit auch nicht werden.«
    Yerl verzog das Gesicht.
    »Na gut, Steiner«, sagte er. »Wir versuchen es auf diese Tour. Aber irgend jemand soll dieses stinkende Vieh hier wegschaffen! Die Klimaanlage kommt ja schon nicht mehr dagegen an…«
    Jemand packte zu und schleifte die betäubte Flugbestie nach draußen. Yerl begab sich wieder an die Sprechanlage und improvisierte einen neuen Text. Zamorra sah Steiner fragend an.
    »Wie ist das hier passiert? Was ist beobachtet worden, als der Übergang passierte?«
    Der 1. Offizier zuckte mit den Schultern. »Von uns war keiner hier auf der Brücke«, sagte er. »Nur Navigationsoffizier und Rudergast. Der Navigator liegt jetzt in der Krankenstation.«
    Zamorra sah sich nach dem Steuermann um. »Was ist geschehen?«
    Der zuckte mit den Schultern. »Sir, wer sind diese Leute?« wollte er erst mal vom 1. Offizier wissen.
    Yerl mischte sich von der Sprechanlage her ein. »Geben Sie Auskunft«, ordnete er kurz an und widmete sich dann wieder seiner Durchsage, die ziemlich lang dauerte.
    »Eine silberhaarige junge Frau war plötzlich hier«, sagte der Rudergast. »Sie trug weiße Kleidung, die aber feucht war, wenn ich mich richtig entsinne. Sie schlug den Navigator nieder. Dann zwang sie mich, den Kurs zu ändern.«
    »Wie?«
    »Ich weiß nicht… sie muß mich hypnotisiert haben, glaube ich. Ich konnte nicht anders, als ihr zu gehorchen, obgleich ich nicht wollte. Ich änderte den Kurs. Und dann waren wir plötzlich hier. Sie hatte, einen blau funkelnden Stein in der Hand, der grell aufleuchtete… dann war sie wieder verschwunden. Das Radar gab Alarm. Ich versuchte noch, das Schiff zu stoppen und gegenzusteuern. Aber wir sind auf eine Klippe oder etwas ähnliches gelaufen. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen Sir.«
    »Vielleicht wäre noch zu ergänzen, daß wir ohne Funkkontakt sind. Auf allen Frequenzen nur Rauschen der Statik«, warf ein anderer Mann ein.
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »Klar… in dieser Dimension gibt es wohl keinen Funkverkehr. Dafür aber diese schwarzen fliegenden Bestien… Wir sollten uns mal um diese Zitadelle kümmern, aus der sie gekommen sind.«
    »Wir sollten uns lieber um Sara Moon kümmern«, sagte Nicole. »Sie hat uns hierhergebracht, sie kann uns auch wieder zurückbringen. Ich bin sicher, daß ohne sie dieser Wechsel, dieses Verschwinden des gesamten Schiffes, nicht erfolgt wäre.«
    »Andere Schiffe und Flugzeuge sind auch verschwunden, und da waren bestimmt keine Dhyarra-Kristalle am Werk«, wandte Zamorra ein. »Vielleicht schaffen wir die Rückkehr auch so.«
    »Ich bin da skeptisch«, sagte Nicole.
    »Ich denke an jenes Flugzeug, das für etwa zehn Minuten von den Radarschirmen verschwunden war und das wieder auftauchte, ohne daß man an Bord etwas bemerkt hatte. Nur die zehn Minuten fehlten auf allen Uhren im Flugzeug… aber immerhin tauchte es wieder auf. Und es wird von einem Mann berichtet, der angeblich mit seinem Boot spurlos verschwunden sein soll, der für tot erklärt wurde und Jahre später quicklebendig irgendwo in den USA wieder auftauchte, wo genau, weiß ich nicht mehr. Aber ich weigere mich zu glauben, daß das hier eine Einbahnstraße ist, zumal die MONICA REGINA eine gewaltige Masse darstellt, die eine gewisse Anziehungskraft zu unserer Welt entwickeln dürfte. Vielleicht werden wir von selbst zurückgezogen.«
    Nicole zeigte sich kaum weniger gut informiert.
    »Vor der japanischen Küste, in der sogenannten Teufels-See, hat man vor Jahren ein Forschungsschiff losgeschickt, das diese Phänomene des Verschwindens dort erforschen sollte. Das Schiff war auch nicht gerade klein - und verschwand ebenfalls spurlos!«
    »Ich glaube, wir können noch stundenlang darüber diskutieren und werden uns weiterhin im Kreis drehen«, sagte Zamorra. »Ich sehe mal nach Stephan. Du könntst nach Sara Ausschau halten. Zwischendurch könnte der Captain alle Leute auf dem Schiff auffordern, nach ihr…

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