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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lichtpunkte auf.
    Und dann kamen sie, strömten aus den Öffnungen hervor. Gewaltige Kreaturen mit Krallen, scharfen Schnäbeln, Hornschuppen und gewaltigen Flughäuten, die bei jeder Flügelbewegung wie nasses Leder gegeneinanderschlugen.
    Sie stürzten sich aus der Höhe auf das Schiff herab. Sie griffen an. Die Flugbestien des schwarzen Greulers kamen, um ihre Opfer zu suchen. Und sie würden sie auch finden.
    Sara Moon erlaubte sich ein spöttisches Lachen. Es klappte alles hervorragend! Bald würde ein Dämonenjäger, der Zamorra hieß, keine Gefahr mehr sein…
    ***
    Merlins Stern rührte sich nicht!
    Das Amulett zeigte keine Schwarze Magie an, als sich die Flugbestien scharenweise aus der Zitadelle lösten und aus schwindelerregender Höhe auf das Schiff abstürzten! Mit kräftigen Schwingenschlägen ihrer Flughäute beschleunigten sie den Angriff noch!
    Fledermäuse!
    Raubvögel?
    Eine Mischung aus allem, was es in der fliegenden Tierwelt gab, ausgestattet mit scharfen Klauen und langen Schnäbeln! Und dann waren sie auch schon über dem Schiff, fingen ihren rasenden Sturzflug geschickt ab. Strichen über das Deck, ohne Laute von sich zu geben.
    Und Zamorras Amulett machte sich immer noch nicht bemerkbar.
    Unwillkürlich griff der Parapsychologe nach der Silberscheibe. Sie fühlte sich kühl und tot an. Gerade so, als könne sie in dieser eigenartigen Welt nicht funktionieren!
    »Die meinen uns…«
    Nicole hatte es hervorgestoßen. Die Flugbestien orientierten sich überraschend schnell. Sie jagten gleich zu Dutzenden auf Zamorras und Nicoles Standort zu. Andere hatten die Kommandobrücke zum Ziel genommen. Ganze Schwärme suchten anscheinend nach Möglichkeiten, ins Schiffsinnere vorzudringen.
    Menschen schrien auf, die ins Freie gekommen waren, weil der Ruck des Zusammenstoßes mit dem Felsenriff sie beunruhigt nach draußen getrieben hatte. Unversehens sahen sie sich dem Angriff der Flugbestien ausgesetzt.
    »Unter Deck bleiben… unter Deck bleiben…« Zamorra schrie es, so laut er konnte, aber wer hörte ihn schon in diesem Moment des Chaos und der Verwirrung? Ehe die Menschen begriffen, daß die Bestien bereits über sie herfielen, hatten sie schon die ersten Verletzungen davongetragen.
    Nicole löste den Elektroschocker aus. Der fahle Blitz jagte nach oben und traf eine der Flugbestien. Blitzschnell legte sie die Schwingen an und stürzte wie ein Stein aufs Deck herunter.
    Die anderen waren jetzt heran und griffen an, mit vorgestreckten Klauen. Im Sturzflug kamen sie. Zamorra duckte sich seitwärts und entging den zupackenden Krallen. Wieder hörte er das Zischen der Schockpistole, gefolgt von einem dumpfen Knall, als eine zweite Bestie aufs Deck fiel. Irgendwo klirrte Glas. Eine Lautsprecherstimme hallte und schepperte unverständlich über die Decke. Zamorra umklammerte den Dhyarra-Kristall, den er aktiviert hatte, und zwang ihn, eine schützende Barriere um Nicole und ihn zu errichten.
    Der Dhyarra reagierte im Gegensatz zum Amulett sofort. Ein bläulich flirrendes Feld entstand, in dem Flugbestien aufglühten und verdampften. Pestilenzartiger Gestank breitete sich aus.
    Im nächsten Moment war der Spuk vorbei.
    Die Bestien verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren, jagten in rasendem Tempo hinauf zur Zitadelle und verschwanden in den beleuchteten Öffnungen. Nacheinander schlossen sich die Öffnungen, und es wurde wieder dunkel.
    Der Alptraum hatte nicht einmal drei Minuten gedauert…
    ***
    Vom Turm der Zitadelle aus hatte ein rotglühendes Augenpaar das Geschehen in der Tiefe beobachtet. Ein massiger, dicht bepelzter dunkler Körper stand im Sichtschutz und verfolgte den Angriff. Er zuckte heftig zusammen, als unten- die Blitze zuckten, deren Entstehen er nicht begriff. Und dann die flirrende Wand, in der seine fliegenden Diener verglühten…
    Er rief sie zurück.
    Es war nicht so einfach, wie er es sich vorgestellt hatte. Dort unten wußte man sich zu wehren. Und das auf eine Art, die ihm unbekannt war.
    Bevor er erneut zuschlug, mußte er erst einmal sondieren mit wem er es zu tun hatte.
    Der schwarze Greuler beschloß, selbst auf Erkundung zu gehen.
    Auf seine Art…
    ***
    Allmählich kehrte an Bord der MONICA REGINA wieder Ruhe ein. Captian Yerl schien erkannt zu haben, daß die Lautsprecher übersteuert waren, und er wiederholte seine Durchsagen noch einmal. Er bat die Passagiere, Ruhe zu bewahren und vorerst in ihren Kabinen zu bleiben. Es habe einen unbedeutenden Zwischenfall

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