Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nein.« Er schüttelte den Kopf. »Das wäre nicht gut. Falls sie noch an Bord ist, hört sie mit und weiß, daß sie gejagt wird.«
    »Wo sollte sie sonst sein?«
    »Sie soll doch nach dem Übergang verschwunden sein«, sagte Zamorra. »Vielleicht ist sie in unserer Welt zurückgeblieben und hat nur das Schiff mit uns an Bord versetzt. Warum sollte sie eine Höllenfahrt selbst mitmachen? Eine weitere Möglichkeit wäre, daß sie längst da oben in der Zitadelle ist. Es muß eine bestimmte Bedeutung haben, daß wir ausgerechnet hier angekommen sind.«
    »Bist du sicher, daß es kein Zufall ist?«
    »Absolut sicher«, sagte Zamorra. »Sie muß ein vorhandenes Weltentor, eine Durchlässigkeit zwischen den Schranken der Dimensionen, geöffnet haben. Mit ihrem Dhyarra-Kristall. Wenn sie ein ganz neues Weltentor künstlich geschaffen hätte, hätte sie erstens das Schiff nicht auf einen neuen Kurs bringen lassen müsen, und zweitens hätte sie dazu entschieden mehr Dhyarra-Energie benötigt, als ihr zur Verfgügung steht.«
    »Sie ist die ERHABENE«, widersprach Nicole. »Ihr Machtkristall…«
    »Ihr Machtkristall existiert nicht mehr«, sagte Zamorra. »Er wurde von Ted Ewigk vernichtet. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie es geschafft hat, schon wieder einen neuen zu formen. Sie hat für den ersten schon lange genug gebraucht. Sie wird einen weit schwächeren Kristall haben. Aber wenn ich daran denke, welche Energie nötig war, um seinerzeit in Rom das Weltentor künstlich aufzureißen… da war schon Teds Machtkristall vonnöten! Deshalb bin ich sicher, daß sie ein vorhandenes Tor ausgenutzt hat. Und dessen Ausgang ist hier, vor diesem Felsen, vor dieser Zitadelle.«
    »Hm«, machte Nicole. »Na gut. Du siehst nach Möbius, ich sehe nach Sara. Wo treffen wir uns?«
    »In einer halben Stunde wieder hier«, sagte Zamorra. »Einverstanden?«
    Nicole nickte.
    »Mich fragt wohl keiner, was hier gespielt wird, wie?« knurrte Captain Yerl verdrossen.
    ***
    Sara Moons Hochstimmung war geschwunden. Die Flugbestien, die der schwarze Greuler geschickt hatte, waren wieder verschwunden, ohne viel ausgerichtet zu haben. Nicht einmal Zamorra hatten sie getötet oder zur Zitadelle hinauf geschleppt!
    Im Gegenteil - es schien, als habe der Greuler sie zurückgerufen, weil Zamorra ihm zu stark erschien!
    Das gefiel der entarteten Druidin gar nicht, die in den Schatten der vorderen Decksaufbauten zurückgetreten war, wo niemand sie sah. Sie hatte gehofft, der Greuler würde sich Zamorras annehmen. Dann brauchte sie nui zuzusehen, wie ihr Gegner starb.
    Wieder sah sie nach oben. Sollte sie sich im zeitlosen Sprung nach dort oben versetzen, um den Greuler aufzuhetzen? Oder beser erst noch abwarten?
    Entkommen konnte das Schiff ohnehin nicht mehr.
    Es berührte Sara Moon nicht, weit mehr als tausend Menschen ins Verderben gesteuert zu haben. Wie in allen früheren Fällen, wenn Schiffe oder Flugzeuge diese Dimension erreichten und nicht schnell genug wieder aus der Falle entkommen konnten, würde der Greuler seine Opfer holen und ihre Lebensenergie trinken. Da gab es kein Entrinnen. Er hatte sich einen guten Standort für seine Zitadelle ausgesucht. Hier, am Kreuzweg der Dimensionen, tauchten immer wieder Lebewesen auf, die von der Versetzung so verwirrt waren, daß sie nicht daran dachten, sich ernsthaft zur Wehr zu setzen.
    Andere Schnittpunkte waren weniger gefährlich. Sie waren unbewohnt, oder jene, die sich dort ansässig gemacht hatten, waren harmlos. Und dann gab es Weltentore, die unmittelbar ins Nichts führten, weil sich ganze Dimensionen einfach aufgelöst hatten. So wie jene, in der Sara Moons Machtkristall zerstört worden war und in dem sie fast mit vernichtet worden war…
    Bring Zamorra um! Sei nicht so feige! dachte sie wütend. Sie begriff den Rückzug der Flugbestien nicht. Sie hatte einmal auf ihren Reisen durch verschiedene Welten hier beobachtet, wie die Bestien ein Flugzeug zerstörten und seine Insassen zur Zitadelle schleppten, wo der Greuler ihr Leben trank. Nacheinander, in regelmäßigen Abständen. Das hier war nichts dagegen.
    Plötzlich stand der Greuler vor ihr!
    Sie begriff nicht, wie er sie hatte überraschen können. Woher war er gekommen, und wie hatte er es geschafft, so unbeobachtet hier auf dem Schiff zu erscheinen? Sie sah, wie das pelzige, massige Ungeheuer mit den roten, tückischen Augen das Maul aufriß und die langen Zähne freilegte. Die Pranken griffen nach der Druidin.
    Und packten

Weitere Kostenlose Bücher