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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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offene Tor, fuhr den Kiesweg hinauf und hielt direkt unter der Eingangstür.
    »Das fehlte noch«, versuchte ich meine Stimmung aufzubessern, »vielleicht befindet sich die Frau in einem der Räume, die nach hinten hinaus liegen. Es kann auch sein, daß Patricia überfallen worden ist und daß der Unbekannte, von dem sie sprach, sie in der Gewalt hat.«
    Der Strahl meiner Taschenlampe vvanderte vor uns her. Ich drückte auf den Klingelknopf. Innen schlug ein Glockengeläut an.
    Phil hob den Kopf. »Mal was anderes«, meinte er. »Glocken! Brummer und Klingel kommen allmählich aus der Mode.«
    Ich setzte das Glockenspiel nochmals in Bewegung, da sich niemand meldete.
    Links von uns bellten Hunde.
    Da hörten wir Schritte. Ganz leise und zaghaft.
    Ich klopfte mit dem Fingerknöchel gegen das Holz der Tür.
    »Wer ist da?« hörten wir drinnen Pat Hogan rufen.
    Wir hatten eine nervöse, verstörte Frau erwartet, die am Rande einer Ohnmacht stand.
    Doch Pat Hogan stand sicher und ruhig im Türrahmen und sah uns entgegen.
    »Sie hatten mich angerufen«, sagte ich. Ihre Haltung irritierte mich.
    Sie legte die Fingerspitzen der rechten Hand an die Stirn und tat, als müsse sie über meine Worte nachdenken.
    Dann meinte sie mit der steifleinenen Haltung eines englischen Butlers: »Bitte, kommen Sie herein.«
    Phil ging voran. Ich folgte.
    Sie führte uns in den Salon. »Bitte, nehmen Sie Platz, meine Herren.«
    Phil sah sich wie ein interessierter Sammler um. Das Zimmer war geschmackvoll und elegant eingerichtet.
    Ich stieß direkt zum Thema vor.
    »Was ist los gewesen, Mrs. Hogan?« fragte ich. »Warum konnten Sie nicht weitersprechen?«
    »Wie meinen Sie das, Mr. Cotton?« Auf ihrem Gesicht stand Erstaunen.
    »Waren Sie nicht sehr erregt, als Sie mich anriefen? Und warum haben Sie mich angerufen?«
    Sie überbrückte die Zeit zwischen Frage und Antwort mit dem Anbieten von Zigaretten. Als wir rauchten, sagte sie: »Mr. Cotton, bitte verstehen Sie mich. Ich habe heute einen sehr schweren Schicksalsschlag erlitten.«
    Sie legte eine längere Pause ein. Phil und ich schwiegen. »Ich, saß hier unten im Salon«, erklärte sie darauf, »und ich habe über Tom nachgedacht und über das Geschehen im Madison Square. Ich bin wohl dabei eingeschlafen und hatte einen schlechten Traum.«
    »Und was träumten Sie, Mrs Hogan?« fragte ich.
    »Eine schwarze Gestalt stand vor mir, Mr. Cotton. Im Traum natürlich! Und ich wußte, das war der Mann, der Tom im Ring erschossen hatte.«
    »Eine schwarze Gestalt also«, echote ich im Konversationston.
    »Ja. Das Gesicht konnte ich nicht erkennen. Ich habe mich sehr erschrocken und bin wach geworden.«
    »Dann sind Sie ans Telefon gegangen und haben mich angerufen«, ergänzte ich. Ich mußte an die Szene nach Tom Hogans Ermordung denken. Auch da hatte sie uns nicht die Wahrheit gesagt.
    »Ja, so war es«, bestätigte sie.
    »Aber Sie wußten doch, daß es sich um einen Traum handelte«, wandte Phil jetzt mit der Sanftheit eines Rasiermessers ein.
    Sie hatte gute Ohren und hörte den schneidenden Ton heraus. »Ich muß mich vielmals bei Ihnen entschuldigen, daß ich Sie gestört habe. Wenn ich geahnt hätte, daß Sie hierherkommen würden, Gentlemen, hätte ich selbstverständlich noch mal angerufen und Ihnen alles erklärt.«
    »Mrs. Hogan«, sagte ich, »befand sich außer Ihnen noch jemand in diesem Zimmer, als Sie mich anriefen?«
    »Wie kommen Sie darauf, Mr. Cotton?« fragte sie verwundert.
    »Ich hatte den Eindruck. Ich hörte seltsame Geräusche.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, erwiderte sie und sah mich offen an.
    »Es klapperte etwas, pfiff und fauchte. Außerdem riß das Telefongespräch ganz plötzlich ab.«
    Sie rauchte. »Ach«, tippte sie sich plötzlich an den Kopf, »jetzt weiß ich, was Sie meinen. Ich hatte Bobby hier im Zimmer.«
    »Bobby?«
    »Ja, das ist eine der Doggen. Der Hund befand sich hier im Salon. Er hat sicher die Geräusche verursacht, die Sie hörten, Mr. Cotton. Ich habe ihn vorher noch im Zwinger untergebracht und wollte gerade ins Schlafzimmer gehen, als Sie kamen.«
    Sagte sie wirklich die Wahrheit? Aber wenn sie trotzdem log, so fragte ich mich, warum tat sie es und was wollte sie damit verbergen?
    »Es tut mir wirklich sehr leid«, flötete die Lady. »Wie kann ich das nur wiedergutmachen?«
    Wir schwiegen.
    ***
    Das Telefon schrillte.
    Pat Hogan befand sich gerade an der Treppe, die nach oben führte.
    Sie stutzte.
    Erst als das Telefon zum

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