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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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einer Lederbirne, die er mit bandagierten Händen behämmerte.
    Wir hatten Dancer erklärt, was wir wissen wollten.
    »Die drei, deren Namen Sie nannten«, kam es von den bläulichen Lippen des alten Boxers mit den kurzgeschorenen weißen Haaren, »waren hier bei mir in der Schule.«
    »Zur gleichen Zeit?« fragte ich.
    Die Zwiebel auf dem Fleischberg nickte. »Ja, Mr. Cotton. Ich bin auf alle drei stolz gewesen. Der beste von ihnen war natürlich Tom. Er hätte seinen Titel noch einige Jahre erfolgreich verteidigen können. Er hatte das Talent dazu.«
    Dann sah er uns an.
    »Wieso wollen Sie eigentlich nur von den dreien was wissen? Fünf haben damals gemeinsam bei mir trainiert. Vier sind tot.«
    »Vier?« fragte ich schnell.
    »Außer den Namen, die Sie bereits nannten, Mr. Cotton, waren noch Mike Hunter und Bob Sullivan zu dieser Zeit hier. Drei wurden im Boxring erschossen. Bob Sullivan ist gestorben.«
    »Wo und wie?« fragte ich schnell.
    »Bob Sullivan war ein Sorgenkind. Er hatte zwar die Anlagen, aber er besaß auch eine Vorliebe für schöne Frauen und guten Whisky. Als er mit seinem Geld nicht mehr auskam, stahl er. Zunächst habe ich darüber hinweggesehen, da Bob Sullivan immer wieder Besserung versprach. Einige Zeit hielt er sich auch an seine guten Vorsätze, bis sich die Sache mit dem Bankraub ereignete.«
    Phil und ich horchten auf. »Bankraub?«
    »Ja, Bob gehörte einer Bande an, die eine Bank ausraubte. Danach war er verschwunden. Die Polizei hat nach ihm gefahndet, ihn aber nicht gefunden. Erst lange Zeit später erfuhr ich wieder etwas von seinem Schicksal. Er starb bei einem Verkehrsunfall. Sein Wagen raste gegen einen Baum und ging in Flammen auf.«
    »Und was wurde aus dem fünften Boxer?« wollte ich wissen.
    »Sie meinen Mike Hunter?«
    Ich nickte.
    »Mike lebt noch. Er ist ein guter Boxer geworden und kann sein Geld mit den Fäusten verdienen. Übrigens boxt er in der nächsten Woche in Somerset bei einem Schaukampf.«
    »Mr. Dancer«, begann ich, »können Sie sich vielleicht denken, warum ausgerechnet Boxer aus Ihrer Klasse im Ring getötet werden?«
    Dancer nagte an der Unterlippe herum. Dann sagte er: »Nein, Mr. Cotton.«
    »Bestanden damals schon, als diese Boxer hier bei Ihnen noch in der Schule waren, irgendwelche Differenzen? Ist vielleicht Rache das Motiv?«
    »Der einzige, dem ich so etwas Zutrauen würde, wäre Bob Sullivan. Er ist durch seine Haltlosigkeit zum Verbrecher geworden.«
    »Wissen Sie, wo Sullivan beigesetzt worden ist?«
    »In Springfield, Mr. Cotton.«
    Will Dancer führte uns durch seine Schule zum Ausgang zurück.
    »Wenn es der Mörder auf alle abgesehen hat, die damals bei Dancer trainierten«, sagte Phil, als wir die Treppen hinabgingen, »dann sollten wir uns um Mike Hunter kümmern, Jerry.«
    »Er ist der letzte«, sagte ich.
    Drei Wagen hinter meinem Jaguar parkte ein cremefarbener Cadillac.
    Pat Hogan lehnte am Schlag und sah genau in meine Augen.
    Sie trug eine rote Bluse und schwarze Hosen. An den nackten Füßen steckten silberne Schuhe.
    Um das silberblonde Haar hatte sie ein gelbes Chiffontuch gebunden.
    »Hallo«, rief sie.
    Phil folgte meinem Blick.
    Da senkte Pat Hogan schnell den Kopf und drehte uns den Rücken zu.
    Langsam wanderte sie um ihren Wagen, riß die Tür zum Fahrersitz auf und verschwand im Innern des fahrbaren Untersatzes.
    Sie setzte zurück, drängte sich in den Verkehr auf der Straße und rauschte an uns vorbei.
    Dabei gönnte sie uns nicht einen einzigen Blick.
    »Was wollte die denn hier?« fragte Phil.
    »Vielleicht hatte sie vor, mit zwei G-men zu sprechen, Phil.«
    »Wenn man mit jemandem reden will«, kommentierte Phil, »dann dreht man ihm nicht einfach den Rücken zu und fährt weg.«
    ***
    Pat Hogan fuhr in die Garage. Sie bildete einen langen, halbdunklen Schlauch, an dessen Ende sich eine eiserne Tür befand.
    Pat griff die auf dem Nebensitz liegende Tasche und stieg aus dem Wagen.
    Sie wollte zum Eingang zurückgehen, da hörte sie hinter sich ein Geräusch. Sie erstarrte. Deutlich war das Pfeifen, Fauchen und Klappern zu hören, das sie nur zu gut kannte.
    »Bleiben Sie stehen, Pat Hogan«, drang die leise Stimme an ihr Ohr. »Rühren Sie sich nicht von der Stelle. Meine Pistole ist genau auf Sie gerichtet.«
    Pat Hogan zog die schwarze Tasche fester unter den Arm, als ob sie sich daran klammern wollte.
    »Sie haben sich richtig verhalten«, sagte die Stimme hinter den Kisten.
    »Was meinen Sie damit?« brachte Pat

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