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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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Grund der angebrannten, aber noch leserlichen Papiere, die sich im Handschuhkasten des Wagens befanden, festgestellt werden konnte. Der brennende Wagen wurde kurz nach Mitternacht entdeckt. Wahrscheinlich war der Fahrer am Steuer eingeschlafen.«
    Die weiteren polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß Sullivan seit einem halben Jahr in Springfield unter dem Namen Rod Stevenson gelebt hatte. Als Beruf gab er Vertreter an. Er wohnte in der Main Street 15 bei Dr. Jeff Morgan.
    Will Dancer hatte also doch mit seiner Meinung recht.
    Ich ging zu dem müden Cop hinüber, der immer noch langsam auf der Maschine herumtippte. »Wo ist Doc Morgan zu erreichen?«
    »Fahren Sie über die Main Street bis zur Fox Road. Fahren Sie immer geradeaus, bis Ihnen ein großes, schmiedeeisernes Tor den Weg versperrt. Auf den Torpfeilern knien Engel aus weißem Marmor. Dahinter liegt der Friedhof. Seit vier Wochen ist Dr. Morgan da zu Hause«, sagte er und lächelte traurig.
    »Danke«, sagte ich, »dahin wollte ich sowieso.«
    Er sah mich an, als habe ihn ein Pferd getreten.
    Es dämmerte bereits, als ich den Friedhof wieder verließ. Ich hatte mir die Grabstätte angeschaut, wo Bob Sullivan lag ein ungepflegter, mit Unkraut bedeckter Flecken. Darauf nur ein Blechschild, das Sullivans Namen trug. Ich stieg in meinen Wagen.
    Der harte Stahl einer Pistolenmündung drückte sich in meinen Rücken. »Nehmen Sie die Hände ans Steuer, Mr. Cotton, und fahren Sie los«, zischte eine Stimme hinter mir.
    »Die Marschroute bestimme ich«, fügte er hinzu. »Los, fahren Sie. Machen Sie keine Zicken, Mr. Cotton, das wäre nicht gut für Sie.«
    Eine Hand schob sich geschickt und flink unter mein Jackett und zog meine 38er aus der Halfter.
    Ich hob langsam den Kopf und starrte in den Rückspiegel.
    In dem Grau des versinkenden Tages erkannte ich verschwommen einen Kopf, über den eine giftgrüne Nylonmaske gezogen war.
    ***
    Pat Hogan kam sich wie ein Tier vor, das in einem Käfig vegetieren mußte, obwohl es an die Freiheit gewöhnt war. Und dieser Käfig war angefüllt mit Angst, Ungewißheit und mit der Furcht vor diesem Unbekannten, der sich so plötzlich in ihr Leben gedrängt hatte.
    Gegen Mittag bekam sie Besuch von einer Freundin. Das lenkte sie zwar etwas ab, aber immer wieder mußte sie nur an den Mann mit der heiseren Stimme denken, den sie nur den Geräuschen nach kannte, aber noch nie gesehen hatte.
    Wiederholt kam ihr der Gedanke, sich der Freundin anzuvertrauen, aber sie unterließ es. Sie wußte nicht, ob sie belauscht wurde.
    Ihre Freundin war kaum zehn Minuten bei ihr, als das Telefon schrillte.
    »Sie haben Besuch bekommen, Mrs. Hogan«, stellte der Unheimliche fest. »Versuchen Sie nicht, etwas von mir zu erzählen. Sie sehen ja, daß ich genau unterrichtet bin und ständig in Ihrer Nähe bin.«
    Am Nachmittag löste der Manager Mac Carter die Freundin ab.
    »Ich habe übrigens den Börsenanteil Ihres Gatten auf das Konto überwiesen. Entschuldigen Sie, wenn ich von geschäftlichen Dingen rede, Mrs. Hogan, doch das Leben geht weiter. Und so etwas muß ja auch geregelt werden«, fügte er hinzu.
    Er blieb fast eine Stunde. Als der Abend dämmerte, verschwand er.
    Pat Hogan war wieder allein. Sie saß an dem großen Fenster und starrte in den Park hinaus.
    Plötzlich klopfte es an die Tür.
    Pat Hogan zuckte zusammen. Die sonst so selbstsichere und ruhige Frau war in den zwei Tagen ein Nervenbündel geworden.
    Es war das Mädchen, das den Teewagen mit dem Abendessen hereinrollte.
    Pat Hogan dankte, dann war sie wieder allein. Sie goß Tee in die Tasse und trank langsam.
    Sie war sich darüber im klaren, daß es so nicht weitergehen konnte.
    Dieser Zustand, in dem sie sich augenblicklich befand, würde sie an den Rand des Wahnsinns treiben.
    Ich muß etwas unternehmen, sagte sie sich und überlegte krampfhaft nach einem Ausweg.
    Dann glaubte sie, einen Weg zu dem Mann gefunden zu haben, den sie jetzt dringend brauchte.
    ***
    »Fahren Sie, Mr. Cotton«, sagte die Stimme hinter mir. Ich legte den Gang ein und fuhr an.
    Der Druck der Waffe ließ keinen Augenblick nach.
    »Fahren Sie zur Hauptstraße und dann aus dem Ort heraus.«
    »Warum verstecken Sie sich hinter einer Maske?« fragte ich unterwegs.
    »Das sollte Sie nicht stören, Mr. Cotton. Mein Auftraggeber wünscht, daß wir unerkannt bleiben.«
    »Sie haben also einen Auftraggeber«, stellte ich fest.
    Der Fremde schwieg.
    Ich bog in die Hauptstraße ein, die schnurgerade durch den

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