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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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kleinen Ort führte.
    »Was wollt ihr von mir?« fragte ich und sah in den kleinen Spiegel. Aus dem Dunkel glänzten Augen in der Maske auf.
    »Es wird Ihnen nichts geschehen, Mr. Cotton, wenn Sie das tun, was wir Ihnen sagen.«
    »Das wollte ich nicht wissen. Was habe ich mit euch zu tun?«
    »Das werden Sie noch früh genug erfahren, Mr. Cotton.« Eine gewisse Höflichkeit war dem Mann mit der Maske nicht abzusprechen.
    Ich fuhr in gleichmäßigem Tempo über die Hauptstraße.
    »Wie sind Sie auf die Idee gekommen, mich zu kidnappen?« versuchte ich wieder ein Gespräch in Gang zu bringen, da sich der Mann mit der Maske in Schweigen hüllte.
    »Wir haben Sie im Madison-Square-Garden beobachtet, Mr. Cotton.«
    »An dem Abend, als Tom Hogan erschossen wurde?«
    »Es wurde nicht nur auf Tom Hogan geschossen, Mr. Cotton, sondern auch auf Sie.«
    »Ihr habt eure Augen überall«, lockte ich.
    »Das kann man wohl sagen. Fragen Sie nicht weiter, Mr. Cotton, ich gebe Ihnen keine weiteren Auskünfte mehr.«
    Als wir aus dem Ort heraus waren, bemerkte ich, wie uns ein Wagen ständig folgte.
    Im Rückspiegel konnte ich nicht erkennen, um was für einen Typ es sich handelte. Die Scheinwerfer blendeten zu sehr.
    »Fünfzig Yard weiter«, ertönte plötzlich wieder die Stimme hinter mir, »befindet sich eine Abzweigung. Ein Waldstück. Bitte fahren Sie dort hinein, Mr. Cotton.«
    Wir befanden uns auf freier Strecke. Der Wagen hinter uns hielt immer den gleichen Abstand ein.
    »Dort«, sagte der Mann.
    Ich erkannte eine schwarze Öffnung in den Büschen. Langsam steuerte ich hinein. Mein Wagen rumpelte über einen holprigen Feldweg.
    »Die Strecke wird gleich etwas besser«, versuchte der Mann mich zu trösten.
    Im Spiegel erkannte ich, wie der Wagen hinter uns ebenfalls in den Feldweg einbog.
    Wir waren etwa zwei Meilen gefahren, da begann der Wald sich zu lichten.
    »Bitte, halten Sie an«, befahl die Stimme. Der Lauf der Waffe drückte fester zwischen meine Schulterblätter.
    Ich versuchte mich umzudrehen.
    »Sehen Si£ genau nach vorn, Mr. Cotton«, schnarrte die Stimme unfreundlich. »Lassen Sie die Hände am Steuer.«
    Der Motor meines Wagens tuckerte leise. Hinter uns hörten wir den Wagen herankommen, der uns verfolgt hatte.
    Das Licht seiner Scheinwerfer gleißte in meinen Wagen hinein.
    Plötzlich spürte ich den Druck der Pistole nicht mehr in meinem Rücken.
    Ich wollte mich umdrehen, doch dazu kam ich nicht mehr.
    Der harte Schlag einer Faust traf mich am Hals. Funken wirbelten vor meinen Augen auf.
    Dann schlug der Fremde nochmals zu.
    Vor meinen Augen flimmerte es stärker. Eine schwarze Welle jagte rasend schnell auf mich zu.
    Hinter mir hörte ich den Mann sprechen. Wie durch dichten Nebel hörte ich seine Worte: »Bitte entschuldigen Sie, Mr. Cotton.«
    Ich war noch nie in meinem Leben so höflich zusammengeschlagen worden.
    ***
    Als der Abend kam, ging Pat Hogan daran, ihren Plan zu verwirklichen. Der Unheimliche hatte sich noch nicht wieder gemeldet.
    Nachdem sie gegessen hatte, klingelte sie nach dem Mädchen. »Bitte räumen Sie ab, Daisy«, sagte sie ruhig. Sie beobachtete das schwarzhaarige Girl mit den Kulleraugen genau.
    Daisy war zwar schon ein Jahr in ihren Diensten. Doch mit dem Auftreten des unheimlichen Mannes erschien für Pat Hogan plötzlich alles in einem anderen Licht.
    Wie leicht konnte es doch sein, so folgerte sie, daß einer ihrer Vertrauten mit dem Mann zusammenarbeitete.
    Pat gähnte leicht.
    »Ich möchte baden, Daisy. Dann gehe ich zu Bett.«
    Das Mädchen nickte, räumte das Geschirr auf und schob den Teewagen aus dem Zimmer.
    So wie jeden Tag ging Pat Hogan nach einer Weile nach oben, badete und legte sich zu Bett.
    Sie las in einem Frauenjournal. Dann knipste sie das Licht aus und starrte mit offenen Augen in die Dunkelheit. Die Fenster ihres Schlafzimmers waren fest geschlossen, ebenso die Tür. Sie hörte, wie der Gärtner die Hunde fütterte. Die Dalmatiner bellten und knurrten.
    Nach und nach trat im Haus und auch im Park Ruhe ein. Ganz leise war in der Ferne das Geräusch eines vorbeifahrenden Autos zu hören. Pat lauschte mit erhobenem Kopf, bis das Geräusch endgültig verstummte.
    Pat erhob sich aus dem Bett, ging zu dem Kleiderschrank hinüber, der die ganze Seite ihres Schlafzimmers füllte.
    Immer wieder sah sie zu den Fenstern hinüber, vor denen der Mond blinkte.
    Kein Schatten war zu sehen, kein Geräusch ertönte.
    Mit den Händen tastete sie im Kleiderschrank herum.

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