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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiterer erfolgen. In jeder Sekunde konnte der Dämon eine weitere Schachfigur angreifen lassen. Zamorra war in Su Lings Wohnung nicht mehr sicher.
    Was konnte er jetzt tun? Sich gleichzeitig mit dem Amulett schützen und einen Blick in die Vergangenheit werfen war nicht möglich. Nicole konnte ihm auch nicht helfen. Er mußte eine Möglichkeit finden, den Dämon auszutricksen.
    Zuerst aber mußte er Nicole beruhigen.
    Durch das Fenster rief er ihr zu, daß es doch noch ein wenig dauern würde, weil er einige Versuche anstellen wollte.
    Plötzlich kam ihm der richtige Gedanke. Unter der Voraussetzung, daß die Schachfigur, die Ling niedergeschlagen hatte, nicht versetzt worden war, konnte er die Suche auch außerhalb der Wohnung beginnen! Er verließ sie nach einem bedauernden Blick auf die zerstörte Glasvitrine; Ling würde bestürzt und traurig sein. Es hatte sich um kleine Kostbarkeiten gehandelt, von geringem materiellen Wert, aber mit Sicherheit Erinnerungsstücke, deren ideeller Wert nicht abzuschätzen war.
    Aber da ließ sich nichts mehr dran ändern. Mit diesem Verlust mußte Ling leben.
    Zamorra schloß die Tür wieder. Diesmal zeigte er am Türgriff keine Vorsicht mehr. Es war ja niemand von außen eingedrungen, dessen Fingerabdrücke vielleicht wichtig sein könnten.
    Aber vielleicht war jemand von drinnen nach draußen gegangen. Jemand, der aus Holz war…
    Im Treppenhaus vor der Wohnungstür wiederholte Zamorra seinen Versuch, mit dem Amulett einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Er kümmerte sich nicht darum, daß Hausbewohner an ihm vorbei gingen und ihm äußerst verwunderte Blick zuwarfen; er reagierte auch nicht darauf, daß einige ihn ansprachen und ihm ihre Hilfe anboten, weil sie annehmen mußten, er sei krank und brauche Unterstützung.
    Wieder zeigte sich ihm im Drudenfuß ein Bild, das seine unmittelbare Umgebung zeigte. Er ging wieder Minute um Minute zurück.
    Und plötzlich sah er die Holzfigur!
    Dadurch, daß er in der Zeit rückwärts ging, trat auch die Figur rückwärts in den Bereich der Bilderfassung und wollte in Su Lings Wohnung verschwinden. Zamorra stoppte den Rücklauf und brachte das Amulett zur Zeitgleichheit.
    Die Hôlzfigur war ein Läufer, etwas größer als ein Mensch. Der Läufer hatte sich ein schwarzhaariges, zierliches Mädchen wie einen Sack über die Schulter geworfen und verließ die Wohnung ziemlich hastig.
    Zamorra blieb am Ball. Jetzt brauchte er sich nicht mehr in der Zeit zu bewegen, sondern nur noch im Raum.
    Beim »Auftauchen«, der Holzfigur hatte er schon gestutzt, weil sie aus der falschen Richtung kam. Jetzt sah er, daß der Holzriese sich mit seiner menschlichen Last tatsächlich nicht treppab bewegte, sondern die Richtung nach oben einschlug!
    Es mußte ein Moment gewesen sein, in dem im oberen Bereich des Hauses Ruhe herrschte. Niemand begegnete dem Holzriesen.
    Zamorra folgte ihm, mit fast zwei Stunden Nachteil. Der »Läufer« machte seiner Bezeichnung alle Ehre und bewegte sich unglaublich schnell aufwärts. Schließlich öffnete er eine Tür, die auf eine Art Dachboden führte. Eine riesige Fläche, an den Rändern durch abgeteilte Verschläge unterteilt, in denen die Bewohner irgendwelche ausrangierten oder wenig oft benutzten Dinge lagerten. Wäscheleinen gab es hier ebenfalls, und eine Eisenleiter, die zu einer Dachluke führte.
    Der »Läufer« war mit Ling dort hinauf gestiegen.
    Zamorra folgte ihm. Die Dachluke war nicht verriegelt und ließ sich mühelos hochklappen. Von einem Moment zum anderen fand sich Zamorra auf dem Flachdach des fünfgeschossigen Hauses wieder.
    Fernsehantennen, Schornsteine, Regenabläufe!
    Zamorra bewegte sich zum Hausrand. Er sah zur Straße hinunter. Dort unten in der Tiefe wartete Nicole immer noch auf ihn. Vorsichtshalber ging Zamorra wieder auf Abstand zur Dachkante. Er sah sich um. Die Häuser waren hier alle annähernd gleich hoch und standen dicht an dicht. Rechts und links waren die Nachbargebäude, dahinter das nächste Haus aus der Parallelstraße. Die Abstände betrugen manchmal weniger als einen Meter. Es war also spielend leicht, sich auf den Dächern von einem Haus zum anderen fortzubewegen!
    Er nickte anerkennend.
    Es war naheliegend, eine so auffällige Figur mit ihrem Opfer über die Dächer entweichen zu lassen! Hier gab es niemanden, der darauf aufmerksam werden konnte. Und wenn doch, war es so weit entfernt, daß er als Zeuge erstens kaum ausfindig gemacht werden konnte und zweitens keine

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