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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Details beobachtet haben würde.
    Zamorra folgte der unsichtbaren Spur weiter. Er sah im Drudenfuß des Amuletts mehr oder weniger deutlich, welchen Weg der »Läufer« genommen hatte. Er bewegte sich an der ganzen Straße entlang, über acht Dächer hinweg, und wechselte dann zur anderen Straße. Dort war ein Haus nicht ganz so hoch wie die anderen; das flache Dach lag eine Etage tiefer. Der Hölzerne hatte den Unterschied in einem weiten Sprung hinter sich gebracht, ohne dabei zu straucheln.
    Zamorra mußte etwas vorsichtiger sein, um die zweieinhalb Meter Höhenunterschied zurückzulegen, zumal er auch noch einen Abstand von etwas mehr als zwei Metern zwischen den beiden Häusern überwinden mußte. Er sprang mit Anlauf und rollte sich auf dem niedrigen Hausdach wie ein zu schnell landender Fallschirmspringer ab. Er hatte es ganz knapp geschafft, die zweieinhalb Meter zu überwinden, ohne in die Tiefe zu stürzen und ohne sich die Füße zu verstauchen oder gar zu brechen.
    Er setzte die Verfolgung fort. Auch hier gab es wieder eine Dachluke, und in der war der Hölzerne mit seiner menschlichen Last verschwunden. Zamorra folgte ihm weiter. Hier gab es so etwas wie einen Dachboden anscheinend nicht, denn die Luke führte nur in einen kleinen Schutzraum, von dem aus man direkt das Treppenhaus erreichte.
    In einem geradezu aberwitzigen Tempo war der Hölzerne nach unten gestürmt. Zamorra folgte ihm, indem er auf dem Treppengeländer abwärts rutschte. Schließlich befand er sich unten im Erdgeschoß. Der Hölzerne hatte das Haus verlassen und draußen ein Auto erreicht, in dessen Kofferraum er die Bewußtlose gelegt hatte. Das Auto hatte mit geöffnetem Kofferraum dort gestanden. Kaum war der Deckel geschlossen, war der Wagen davongerast. Der Hölzerne blieb zurück - und die Magie wurde von ihm genommen.
    Im Rinnstein fand Zamorra die Splitter einer kleinen Schachfigur, die von anderen Autos zerstört worden war, als sie achtlos darüber hinweg rollten.
    Jetzt stand der Parapsychologe wieder fast am Anfang. Wohin war das schnelle Auto gefahren? Er konnte das Kennzeichen beim besten Willen nicht erkennen, also gab es keine Chance, über die Zulassungsstelle herauszufinden, wem der Wagen gehörte - der möglicherweise sogar gestohlen war. Zamorra konnte ihm natürlich zu Fuß folgen. Aber dadurch verlor er weitere wertvolle Zeit, und außerdem konnte der Wagen kreuz und quer durch die gesamte Stadt gefahren sein, um Verfolger abzuschütteln… da würde Zamorra mit etwas Pech eher erschöpft zusammenbrechen, als den Zielort finden. Er mußte es anders machen.
    Er merkte sich die Stelle und kehrte dann in die Straße zurück, in der Nicole auf ihn wartete. Da er diesmal aber nicht die »Abkürzung« über die Hausdächer benutzen konnte, dauerte es über zehn Minuten, bis er auf dem »normalen« Weg wieder beim Wagen erschien.
    Er berichtete der überraschten Nicole, was er herausgefunden hatte.
    »So ist es natürlich klar, daß niemand die Entführung gesehen haben kann. Selbst wenn es in der anderen Straße Leute gab, die sich wunderten, wird alles viel zu schnell abgelaufen sein. Wir könnten zwar bei der Polizei anfragen, ob es Meldungen über die Beobachtung einer Entführung gibt, aber ich zweifele am Erfolg.«
    Zamorra nickte zu Nicoles Überlegungen. »Ich sehe es auch so. Wir werden jetzt sehen, daß wir die Spur nicht verlieren. Du fährst nach meiner Anweisung. Hoffentlich wird der Verkehr nicht so dicht, daß wir Unfälle provozieren…«
    »In diesem Fall werden wir in den sauren Apfel beißen und einen noch größeren Zeitverlust riskieren müssen«, sagte Nicole. »Wir werden dann bis in die späten Abendstunden warten, wenn kaum noch Verkehr herrscht und wir langsam fahren können. Wir haben diese Spielchen ja schon des öfteren gemacht. Wichtig ist nur, daß wir eine Stelle kennen, an der wir die Spur finden. Und diese Stelle haben wir ja.«
    In der Tat führte der Fluchtweg über äußerst belebte Straßen und durch dichtestes Verkehrsgewühl, wo eine bedächtige, langsame Verfolgung der Spur einfach unmöglich wurde. Der Entführerwagen war dermaßen oft überraschend abgebogen, ohne Blinkzeichen zu geben, daß sie einige Male zurücksetzen mußten, was Hupkonzerte zur Folge hatte und zweimal fast einen Auffahrunfall provozierte. Der Entführerwagen war so kreuz und quer durch San Francisco gelenkt worden, daß eine Verfolgung um diese Nachmittagsstunde, zur rush-hour , einfach unmöglich

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