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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Füßen den Fußboden zu erreichen. Aber ihre Füße tasteten ins Leere.
    Sie streckte die Arme nach den Seiten aus.
    Das Lager, auf dem sie sich befand, mußte sich mitten im Raum befinden, denn sie konnte keine Wände ertasten. Sie legte sich jetzt auf den Bauch, ließ einen Arm nach unten hängen und versuchte, den Fußboden mit ausgestrecktem Arm zu erreichen. Aber da war nichts.
    Das war seltsam…
    Ein Bett, das auf so hohen Pfosten stand, war ihr noch nie begegnet. Ihr Mißtrauen erwachte. Sie zog einen Schuh aus und ließ ihn fallen.
    Ihr Verdacht, den sie nicht einmal in Gedanken endgültig auszuformulieren gewagt hatte, bestätigte sich. Sie vernahm keinen Aufschlag! Neben dem Lager mußte sich ein schier unendlich tiefer Schacht befinden! Der Schuh fiel so tief, daß sie den Aufschlag nicht mehr hören konnte!
    Sie opferte auch den zweiten Schuh noch, um festzustellen, ob sich auf der anderen Seite vielleicht eine Art Plattform befand. Außerdem konnte sie mit einem Schuh auch nicht gut laufen.
    Aber auch dieser fiel endlos tief…
    Wie gut, daß sie nur langsam versucht hatte aufzustehen… sie hätte abstürzen können…
    Es sah so aus, als stehe das Bett auf einer Säule. Ringsum gähnende Leere…
    Sie machte den nächsten Versuch.
    »Hallo, Echo…«
    Das Echo kam mit fast zehn Sekunden Verzögerung, und es war nur schwach zu hören, aber es kam von mehreren Seiten zugleich. Das bedeutete, daß sie sich in Mittelpunkt eines gewaltigen Hohlraums befand, der nach jeder Seite rund tausend Meter weit reichte?
    Unglaublich!
    Aber war nicht das Unglaubliche möglich, wenn sie in Betracht zog, daß sie es mit Dämonen zu tun hatte?
    Ihre Gedanken arbeiteten sich weiter durch das Problem hindurch. Was, wenn sie in gefesseltem Zustand versucht hätte, sich vom Bett zu rollen, um sich durch den Raum zu wälzen und dabei nach einem Gegenstand oder einer scharfen Kante zu suchen, an der sie ihre Fesseln hätte besser auftrennen können?
    Die Angst ließ sie noch nachträglich erschauern.
    Und sie begriff das Schreckliche ihres Gefängnisses. Das Furchtbare war die Furcht an sich, das Gefühl des hilflosen Ausgeliefertseins. Ein besseres Gefängnis als diese mutmaßliche Säule in einem riesigen Hohlraum konnte es kaum geben. Eine falsche Bewegung führte zum Tod! Und sie konnte nicht einmal fliehen!
    Sie riskierte es nicht, unter dem Bett nach der Säule zu tasten, um an ihr nach unten zu klettern. Selbst wenn die Säule so konstruiert wäre, daß Ling daran Halt fand, war es garantiert zu tief. Sie würde entkräftet abstürzen, ehe sie den Boden erreichte.
    Es gab nur zwei Dinge, die sie tun konnte: Sich fragen, wo in aller Welt es möglich war, einen dermaßen gigantischen Hohlraum zu bauen - und warten.
    ***
    Das Zimmertelefon schlug an. Zamorra schreckte aus seinem Schlaf auf, in den er sich mit einem hypnotischen Befehl versenkt hatte - manchmal war es wichtig, auf Kommando schlafen zu können und dabei Kräfte zu schöpfen. Nicole hatte den Hörer zwar sehr schnell abgenommen, aber das Klingeln hatte Zamorra dennoch gestört.
    Sie sah, daß er erwacht war, und hielt ihm den Hörer entgegen. »Für dich, chéri…«
    Er brauchte ein paar Sekunden, um in die Wirklichkeit zurückzufinden. Dann nahm er den Hörer entgegen. »Ja?«
    »Zamorra, wir haben Su Ling in unserer Gewalt, wie Ihnen bekannt sein dürfte.«
    »Ja, und? Mit wem spreche ich überhaupt?«
    Leises Lachen. Zamorra fragte sich, ob er die Stimme schon irgendwo gehört hatte. Aber er konnte sich nicht entsinnen.
    »Es ist Ihnen sicher daran gelegen, daß Su unversehrt wieder freigelassen wird«, sagte der Anrufer.
    Zamorra verzog das Gesicht. »Ich kann Ihnen versichern, daß ich nachdrücklich dafür sorgen werde«, sagte er. »Wenn Sie selbst das unversehrt überstehen möchten, rate ich Ihnen, das Mädchen unverzüglich freizugeben. Andernfalls geht es Ihnen an den Kragen, Mister Unbekannt.«
    Wieder lachte der Anrufer spöttisch. »Zamorra, Sie sind nicht in der Lage, Drohungen in die Tat umzusetzen, also lassen Sie das Bluffen. Wenn Ihnen an Leben und Gesundheit Sus etwas liegt, verzichten Sie auf alle Kampfaktionen und begeben Sie sich in unsere Gewalt. Im Austausch gegen Sie lassen wir Su frei.«
    »Abgelehnt«, sagte Zamorra.
    »Dann schicken wir Ihnen ihre Leiche«, sagte der Anrufer. »Sie haben eine Stunde Zeit, in den Minh-Jo-Tempel zu kommen. Unbewaffnet und allein, verstanden? Sind Sie dann nicht da, wird Su getötet.«
    »Und wenn

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