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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an der Treppe bei den Fahrstühlen. Dort flüchtete jemand nach oben.
    Der Messerwerfer!
    Es war schier unglaublich. Von dort aus war es nahezu unmöglich, jemanden mit einem geworfenen Messer an der Ausgangs-Drehtür zu erwischen.
    Zamorra rannte durch die Halle zur Treppe. Er ignorierte die erstaunten Blicke. Das Messer, das er aus der Wunde gezogen hatte, hielt er in der Hand. Jemand schrie hysterisch auf. Zamorra erreichte die Treppe. Er konnte nicht mehr rechtzeitig zurückspringen. Ein zweites Messer flog heran und traf seine Brust. Es gab einen hellen, metallischen Ton, als es vom Amulett zurückgeschleudert wurde. Zamorra ließ es liegen und stürmte weiter nach oben. Zugleich spürte er, wie sich die Silberscheibe erwärmte. Er hatte es bei dem Messerwerfer mit einem Dämon zu tun!
    Oder zumindest mit einem Zauberer…
    Das erklärte einiges. Die Magie lenkte die Messer und sorgte für die schier unglaubliche Treffsicherheit selbst aus ungünstigen Positionen heraus. Zamorra entsann sich auch an den Messerwerfer aus Su Lings Erzählung, der den Chinesen Nagi Khelin nur um Haaresbreite verfehlt hatte! Jetzt hatte man diesen Messerwerfer auf ihn angesetzt!
    Die Tongs handelten schnell. Und sie waren gefährlich. Zamorra erkannte, daß er jetzt in jeder Sekunde in Gefahr war. Er hatte die Dämonensippe unterschätzt und geglaubt, er könnte sich heimlich an sie heranarbeiten. In Wirklichkeit hatten sie ihn aber unter ständiger Beobachtung!
    Und auch Nicole war in Gefahr…
    Unter diesen Umständen hatte es wenig Sinn, die Telefonzelle nach magischen Spuren zu untersuchen. Das kostete nur unnötig Zeit. Es war wichtiger, die Messerwunde zu verbinden und so schnell wie möglich diesen -wie hieß er doch gleich? Diesen Minh-Jo-Tempel aufzusuchen!
    Den Begriff »Minh-Jo« kannte Zamorra nicht. Er konnte nichts mit der chinesischen Religion zu tun haben, mit dem Buddhismus oder irgend welchen Abspaltungen. Zamorra war in Religionen einigermaßen bewandert, und er war sicher, daß er den Begriff gehört hätte. »Minh-Jo« mußte die Bezeichnung für etwas anderes sein.
    Er blieb stehen.
    Er wußte ja nicht einmal, wo er diesen Tempel finden konnte! Als »Minh-Jo-Tempel« würde er kaum im Stadtplan verzeichnet sein.
    Teufel auch… aber andererseits würden die Tongs ihn schon dorthin leiten, da er ja unter ständiger Beobachtung stand. In diesem Moment wünschte er sich, wie die Silbermond-Druiden den zeitlosen Sprung zu beherrschen. Oder einen der beiden Druiden, Gryf oder Teri, als Unterstützung hier zu haben.
    Aber mit Wünschen allein ließ sich nichts erreichen.
    Er lauschte, aber er konnte die Schritte des Messerwerfers nicht mehr hören. Der lauerte entweder hinter der nächsten Ecke, oder er war spurlos verschwunden. Zamorra bewegte sich vorsichtig weiter. Aber es erfolgte kein weiterer Überfall.
    Schließlich erreichte er seine Etage.
    Die Zimmertür stand offen. Dabei war er sicher, sie hinter sich ins Schloß gezogen zu haben. Da stimmte doch etwas nicht!
    Er betrat das Zimmer mit äußerster Vorsicht. Aber es gab keine Falle, die auf ihn wartete.
    Das Zimmer war leer.
    Nicole Duval war verschwunden.
    ***
    Das Zimmer sah nach einem kurzen, aber äußerst heftigen Kampf aus. Zamorra kannte Nicole und wußte, wie sie sich zu wehren verstand. Das Amulett zeigte kein Echo von Magie aus -demzufolge war sie von »normalen« Menschen angegriffen worden. Da brauchte es aber wenigstens drei kräftige Männer, um sie zu überwinden. Einen allein legte sie sofort auf die Bretter, und zwei spielte sie gegeneinander aus.
    Er sah sich um. Die Spuren waren nichtssagend. Aber auf dem kleinen Tisch lag ein Zettel.
    Geben Sie auf, Zamorra. Es lohnt den Kampf nicht mehr. Nun haben wir schon zwei Geiseln, deren Leben Sie in Gefahr bringen. Sie sollten unserer Aufforderung Folge leisten.
    Eine Unterschrift fehlte. Aber es war klar, wer hinter der Entführung steckte.
    Zamorra griff zum Telefonhörer. Er rief die Rezeption an. Aber offenbar wurde der Apparat manipuliert, denn er vernahm wieder die Stimme des Anrufers von vorhin, und der würde doch wohl nicht die Stelle des Mannes hinter dem großen Schalter eingenommen haben?
    »Wie lange wollen Sie noch zögern, Zamorra? Die Zeit verstreicht.«
    »Es ist Ihre Uhr, die abläuft«, erwiderte Zamorra zornig. Er legte auf und versuchte es noch einmal.
    »Sie vergeuden wertvolle Zeit mit sinnlosen Versuchen«, sagte der unbekannte Aurufer. »Das Ultimatum wird nicht

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