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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verfiel aber nicht in den Leichtsinn anzunehmen, daß andere Schwerkraftgesetze einen Todessturz verhindern konnten, sondern folgerte nur, daß diese Dimension, ihr Gefängnis, künstlich erzeugt worden sein mußte.
    »Ziemlich hoher Aufwand… selbst wenn ich davon ausgehe, daß dieser Aufwand nicht für mich allein betrieben wird…« Es mußte noch etwas anderes dahinterstecken, und sie glaubte, dieses andere bereits begriffen zu haben…
    ***
    Zamorra sah auf die Uhr. Von der zur Verfügung stehenden Stunde hatte er bereits fast zwanzig Minuten verloren. Und er konnte nicht davon ausgehen, daß die Dämonen ihre Drohung nicht wahrmachen würden. Sie hatten ja jetzt zwei Geiseln! Wenn sie zur Warnung eine umbrachten, war dieses Opfer schon zu groß.
    Er kehrte wieder nach unten zurück, benutzte aber wieder die Treppe. Angesichts der rasend schnellen Überfälle erschien ihm der Lift zu gefährlich. Es gab keine bessere Todesfälle als ein steckenbleibender oder abstürzender Lift.
    Die Gemüter unten hatten sich noch nicht beruhigt. Jemand hatte die Polizei gerufen, und die hatte Zamorra jetzt gerade noch gefehlt. Durch eine Befragung nach den Ereignissen verlor er nur noch mehr Zeit.
    Und die beiden Beamten kamen natürlich auch prompt auf ihn zu, der Portier hatte ihnen wohl ein Zeichen gegeben.
    »Sie sind der Mann, der von einem Messerwerfer überfallen wurde? Haben Sie den Mann erkannt? Sie sind doch verletzt worden… wo befindet sich die Waffe, die Sie an sich nehmen konnten?«
    »Sie liegt in meinem Zimmer, zu dem Sie sich einen Zweitschlüssel geben lassen können; ich ermächtige das Hotelpersonal hiermit ausdrücklich dazu. Die Verletzung ist minimal, und ich verzichte darauf, Anzeige zu erstatten; außerdem verweigere ich zu diesem Thema jede weitere Aussage«, sagte Zamorra knapp und wandte sich dem Portier zu. »Meine Sekretärin hatte vorhin über das Zimmertelefon ein Taxi bestellt…«
    Davon wußte der Mann an der Rezeption nichts.
    »Gut, dann bestellen Sie bitte jetzt zwei Wagen«, verlangte Zamorra. Er fühlte Enttäuschung in sich aufsteigen. Ein weiterer Zeitverlust! Aber anscheinend war Nicole noch früher gekidnappt worden, als er befürchtet hatte. Sie hatte keine Zeit mehr gehabt, das Telefon zu benutzen.
    »Zwei Taxen…?«
    »Sie hören’s doch. Und ermöglichen Sie den Polizisten ein Betreten meines Zimmers. Herzlichen Dank.«
    »Wofür brauchen Sie zwei Taxen…«
    »Wie hoch muß denn das Trinkgeld sein, damit meine Bitten ausgeführt werden?« fragte er und warf einen Zwanzig-Dollar-Schein auf die Rezeption. Dann wandte er sich zum Gehen. Die Polizisten wollten ihn aufhalten.
    »Ich stehe Ihnen später gerne zur Verfügung«, erwiderte Zamorra kühl. »Im Augenblick aber bin ich sehr in Eile. Ich denke doch, daß Sie nicht mich als den Verdächtigen ansehen, ja? Bitte…«
    Er trat so energisch auf, daß sie ihn in Ruhe ließen. Schon war er draußen.
    Ein Taxi mit Frei-Schild rollte an der Straße vorbei.
    Zamorra spurtete los, auf das Taxi zu, und winkte. Der Fahrer stoppte scharf. Zamorra riß die Fondtür auf und warf sich hinein. Genau mit diesem Glücksfall hatte er gerechnet. In einer Stadt von der Größe San Franciscos sind um diese Abendzeit Hunderte von Taxis unterwegs, ein großer Teil davon auf Leerfahrt. Es war anzunehmen, daß er innerhalb weniger Minuten einen Wagen bekam. Mochten unterdessen die Dämonen sich die Köpfe darüber zerbrechen, welches der beiden telefonisch bestellten Fahrzeuge sie zu einer Falle präparieren sollten.
    »Wohin, Sir?« fragte der Fahrer nach einem kurzen Blick in den Spiegel, der ihm Zamorra zeigte. Der Dämonenjäger opferte einen weiteren Zwanzig-Dollar-Schein und reichte ihn nach vorn. Gelassen beschloß er, die Ausgaben auf die Möbius-Spesenrechnung zu setzen. Der »alte Eisenfresser«, wie der Seniorchef genannt wurde, würde es ihm sicher verzeihen.
    »Ist Ihnen der Minh-Jo-Tempel ein Begriff«, fragte Zamorra. »Wahrscheinlich befindet er sich in Chinatown.«
    »Minh-Jo? Sorry, Sir, aber davon habe ich nie gehört. Ich zweifele auch daran, daß ein Kollege ihn kennen sollte… oder haben die Chinks da eine neue Untersekte gegründet? Wo in Chinatown soll der denn stehen? Ich kenne das Viertel ziemlich gut, aber daß da ein neuer Tempel eingerichtet worden sein könnte, ist das erste, was ich höre.«
    So etwas Ähnliches hatte Zamorra erwartet.
    »Dann fahren Sie mich bitte in die Grant Street«, sagte er. »Ungefähr zur

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