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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Sagtest du nicht vorhin, Zamorra würde gerade in diesem Moment überwältigt?«
    »Ihr wißt selbst, wie gefährlich er ist«, zischte La-Mon. »Wir brauchen eine Geisel. Mindestens eine. So lange bleibt zumindest diese Frau hier.«
    Leonardo überlegte. Es war ihm förmlich anzusehen, wie die grauen Zellen hinter seiner Stirn arbeiteten. Er konnte sich nicht vorstellen, daß es den Tongs so leicht gelingen würde, Zamorra zu überwältigen. Er kannte seinen Erzgegner nur zu gut. Der war selbst als Gefangener noch mordsgefährlich. Leonardo wollte ihm lieber nur dort entgegentreten, wo er selbst Heimspiel hatte - in den Höllentiefen. Hier auf der Erde verzichtete er auf das Risiko. Das sollten gefälligst die Tongs auf sich nehmen. Wenn Zamorra sie dezimierte, hatten sie eben Pech. Leonardo aber ging gern auf Sicherheit. Auch wenn das Amulett ausgeschaltet war, hatte Zamorra immer noch irgendwelche Tricks auf Lager, die der Fürst der Finsternis lieber nicht an sich selbst erleben wollte.
    Er entschloß sich, zuerst einmal in die Hölle zurückzukehren.
    Aber nicht ohne Su Ling, und nicht ohne Nicole Duval!
    »Ich werde beide Frauen mit mir nehmen, sofort«, sagte er.
    Da trat ihm Piao entgegen.
    »Nein«, sagte er. »Das werdet ihr nicht tun, Fürst.«
    Der Montagne stutzte. »Was soll das heißen?« fragte er scharf.
    »Ihr seid hier nicht in der Hölle, Fürst, sondern im Minh-Jo-Tempel der Tongs. Hier befehlen wir. Wir mischen uns nicht in Eure Belange in den Schwefelklüften, aber ihr werdet uns hier keine Befehle erteilen. Es wird so gehandelt, wie wir es für richtig halten! Ihr nehmt die Frauen erst mit, wenn wir Zamorra besiegt haben!«
    »Du stellst dich gegen mich, Wurm?« zischte Leonardo deMontagne. Er gab seinen drei Skelett-Kriegern einen Befehl. Ihre magisch präparierten Waffen ruckten hoch. »Aus dem Weg, Zwerg.«
    »Ich würde es darauf nicht ankommen lassen«, sagte Piao. La-Mon hielt sich zurück. Er griff nicht ein, aber er war mit dem Vorgehen seines Sohnes einverstanden. Hier wollte er sich die Fäden nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. Nicht mehr jetzt in der entscheidenden Phase der Auseinandersetzung mit dem Dämonenjäger Zamorra. Leonardo war zur Unrechten Zeit erschienen. Mit seiner Forderung störte er die Kreise der Tongs empfindlich.
    »Ihr mögt Fürst der Finsternis sein und einer der ranghöchsten Dämonen der Hölle«, sagte Piao kühl. »Aber wenn auch nur einer Eurer Krieger oder Ihr selbst die Hand gegen uns richtet, seid Ihr tot, Fürst. Hier haben wir die Macht. Hier bestimmen wir.«
    Leonardo deMontagne preßte die Lippen zusammen. Er sah, daß die beiden Dämonen nicht mehr allein waren.
    Auch andere des Tong-Clans waren jetzt erschienen. Und sie nahmen drohende Haltung ein.
    Der Fürst der Finsternis suchte nach einer Möglichkeit, der direkten Konfrontation aus dem Wege zu gehen. Aber wenn er hier und jetzt zurücksteckte, büßte er seine Autorität als Oberhaupt der Schwarzen Familie ein. Es würde sich herumsprechen, daß die Tongs ihm getrotzt hatten. Wenn er kämpfte… konnte er nicht sicher sein, den Sieg davonzutragen.
    Es sei denn, er holte Verstärkung aus der Hölle.
    Die Armee seiner Skelett-Krieger war riesig.
    Und es bereitete Leonardo keine Mühe, eine ganze Hundertschaft heranzuholen.
    »Ihr wollt Kampf?« fragte er. »Nun, den sollt ihr haben!«
    Und die Hölle brach in den Tempel ein.
    ***
    Zu spät begriff Zamorra, daß sie ihn beobachteten. Sie mußten ihn wiedergefunden haben, während er noch glaubte, ihnen unerkannt auf den Pelz rücken zu können. Vielleicht hatten sie ihn mit einer Kristallkugel gesucht und aufgespürt, vielleicht mit dem Spiegel des Vassago… vielleicht hatten sie auch den Taxifahrer aufgespürt und befragt… oder sie hatten überall ihre Aufpasser, die Zamorra bemerkt hatten, wie er sich auf der Grant Street bewegte.
    Es spielte keine Rolle.
    Fest stand nur, daß sie zu dritt auf ihn eindrangen. Drei Dämonen, die zur Tong-Familie gehörten. Für einen Europäer sieht ein Chinese wie der andere aus, aber Zamorra hatte heute mit dermaßen vielen Chinesen zu tun gehabt, daß er ihre Gesichter unterscheiden konnte. Diese drei, die ihm entgegentraten, besaßen die typischen Gesichtszüge der Tong-Familie.
    Sie versperrten ihm einfach lächelnd den Weg, und einer von ihnen hielt ein Wurfmesser in der Hand. Er wippte auf den Fußballen und nahm Maß.
    Zamorra rief das Amulett. Aber diesmal kam es nicht zu ihm zurück.
    Etwas

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