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0377 - Die Wüste der strahlenden Steine

Titel: 0377 - Die Wüste der strahlenden Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich soll Ihnen ein Schreiben des Großadministrators überreichen."
    Chuzijew riß ihm den Umschlag förmlich aus der Hand. Er schlitzte ihn mit seinen langen und schmutzigen Fingernägeln auf und entnahm ihm einen Briefbogen. Proscowe wußte von Mercant, was in diesem Schreiben stand, und er fragte sich, wie dieser Halbverrückte darauf reagieren würde.
    Chuzijews Blicke glitten über das Schreiben.
    „Das lasse ich mir nicht bieten!" schrie er und zerfetzte das Papier.
    Proscowe sah zu, wie die Oberreste zu Boden sanken.
    Chuzijews Lippen bebten.
    „Verschwinden Sie!" forderte er Proscowe auf.
    Proscowe schüttelte den Kopf.
    „Wir werden zusammen gehen, Doc", sagte er gelassen. „Wenn ich ohne Sie zurückkomme, werde ich entlassen."
    Das war gelogen, aber Proscowe hoffte, daß er Chuzijew auf diese Weise gefügiger machen konnte.
    Die Reaktion des Wissenschaftlers bewies ihm jedoch, daß Chuzijew nicht gewohnt war, auf jemand Rücksicht zu nehmen.
    „Das interessiert mich nicht" fauchte Chuzijew. „Verlassen Sie sofort mein Schiff."
    „Im Interesse der gesamten Menschheit ist es wichtig, daß Sie mit Allan D. Mercant nach OLD MAN fliegen", beharrte Proscowe. „Wenn Sie mich nicht begleiten, werden andere Männer kommen und Sie zum Verlassen dieses Schiffes zwingen."
    „Was würde die Presse dazu sagen, wenn sie erfährt, daß der Großadministrator anständige Menschen entführen läßt?" knurrte Chuzijew.
    „Was würde die Presse dazu sagen, wenn sie erfährt, daß Professor Chuzijew in der Lage ist, der Menschheit einen Dienst zu erweisen, sich aber dagegen sträubt?" konterte Proscowe.
    „Also gut", sagte Chuzijew. „In ein paar Tagen habe ich meine jüngsten Untersuchungen abgeschlossen. Dann gebe ich Ihnen Bescheid."
    „Sie müssen mich sofort begleiten" sagte Proscowe.
    Der Anthropologe stieß eine Verwünschung aus, die an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrigließ.
    Dann jedoch änderte er unverhofft seine Meinung.
    „Los, los!" sagte er zu Proscowe. „Gehen wir."
    Proscowe nickte zufrieden und kletterte aus dem Schleusenturm. Als Chuzijew hinter ihm auftauchte wurde sein Erscheinen von der wartenden Menge mit einem erregten Gemurmel quittiert.
    Chuzijew spie verächtlich auf den Landesteg.
    „Sehen Sie sich diese Idioten an" sagte er zu Proscowe. „Bin ich ein seltener Fisch, daß sie mich auf diese Weise anstarren?"
    Proscowe zuckte mit den Schultern. Er hatte gehofft, daß er dem Fischgeruch entkommen könnte, sobald er die PERLE DES PAZIFIKS verlassen hatte. Jetzt mußte er feststellen, daß Prof. Dr. Sergej Chuzijew ebenso stank wie sein Boot. Er schien sich seit Wochen nicht mehr gewaschen zu haben.
    Proscowe deutete zu einem bereitstehenden Wagen.
    „Dort drüben steht mein Fahrzeug", sagte er. „Ich bringe Sie zum Haupthafen. Von dort aus bringt Sie ein Privatboot an Land. Alles ist vorbereitet. In ein paar Stunden wird Perry Rhodan Sie an Bord von OLD MAN empfangen."
    „Pah!" machte Chuzijew.
     
    *
     
    „Er sieht nicht so aus, als ob er besonders glücklich wäre", bemerkte General Janos Ferenczy und blickte hinter Oberst Yulsman Kirkpatrick her, der soeben die Zentrale von OLD MAN verließ.
    Perry Rhodan unterdrückte ein Lächeln. Wer kosmische Politik betrieb, mußte oft in Sekundenschnelle wichtige Entscheidungen treffen. Außerdem mußte er in der Lage sein einmal gefaßte Entschlüsse umzustoßen, wenn es darauf ankam. Oberst Yulsman Kirkpatrick dachte wahrscheinlich anders darüber.
    Kirkpatrick hatte mit seinem Spezialraumschiff RUBICON einige Millionen Lichtjahre zurückgelegt, um zehntausend Maahk-Raumschiffe aus dem Andromedanebel zur Unterstützung der Solaren Flotte im Kampf gegen die Zweitkonditionierten in die Milchstraße zu holen.
    Nun sollte Kirkpatrick den gleichen Flug noch einmal machen, sich bei den Maahks bedanken, ihnen aber unmißverständlich klarmachen, daß die Menschheit auf ihre Hilfe verzichten konnte.
    Rhodan hatte nicht versäumt, Kirkpatrick zu erklären, was ihn zu diesem plötzlichen Gesinnungswandel veranlaßt hatte. Der Kommandant der RUBICON hatte von den Kontrafeld-Strahlern OLD MANs erfahren, mit denen der Angriff der Dolans zurückgeschlagen worden war.
    Trotzdem war Kirkpatrick wütend gewesen. Rhodan konnte es dem Oberst nicht verdenken.
    Inzwischen wurden in Spezialwerften auf dem Mond die Kalups der RUBICON erneuert. Das Schiff würde sich in spätestens zwei Tagen auf die Reise nach Andromeda begeben.
    „Nein, er sieht

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