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0377 - General Zombie

0377 - General Zombie

Titel: 0377 - General Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gemälde wechselten sich mit neuen ab.
    Überall standen Wachen.
    Die Knaben sahen aus, als wären sie aus Wachs. Sie rührten sich überhaupt nicht und bewegten höchstens mal die Augen. Hier herrschte eine Atmosphäre, die mir überhaupt nicht gefiel.
    Schließlich kam aus dem Hintergrund der Halle ein Uniformierter auf uns zu.
    Es war ein Captain, der zackig grüßte und sich als persönlicher Adjutant des Colonels vorstellte.
    »Stehn Sie bequem und rühren Sie sich im Glied.« Ich konnte mir eine Bemerkung nicht verkneifen, als ich mich in die Höhe drückte.
    Dieses zackige Gehabe der Militärs ging mir immer quer.
    Der Captain zeigte sich irritiert. So etwas hatte wohl kaum jemand gewagt, ihm zu sagen. Er enthielt sich einer Bemerkung und bat darum, vorgehen zu dürfen.
    »Tun Sie das«, meinte Suko.
    Wir schlenderten hinter ihm her. Eine große Glastür wurde aufgestoßen, wir gerieten in einen weiten Flur, wo sich auch die Aufzüge befänden.
    Unser Begleiter stand steif wie ein Ladestock und hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt. Sein Mützenschirm war so weit in die Stirn gezogen, daß er kaum etwas sehen konnte. Ich war drauf und dran, ihm das Ding höher zu schieben, hielt mich jedoch zurück, weil ich es nicht auf die Spitze treiben wollte.
    Im sechsten Stock befand sich unser Ziel. Durch einen breiten Gang mußten wir schreiten und passierten die wuchtigen Holztüren, die zu den einzelnen Büroräumen führten. Wenn hier gearbeitet wurde, war jedenfalls nichts zu hören. Das Holz schluckte den Schall.
    Der Captain ging vor. Er schritt so aus, als wäre er auf einem Kasernenhof. Mein Gott, mußte dieser Knabe seinen Job verbissen sehen. Neben den Türen standen die Namensschilder der hier arbeitenden Beamten. Bei so vielen Dienstgraden konnte einem normalen Menschen schwindlig werden, ich nahm es locker.
    Wenn uns jemand begegnete, wurde scheu gegrüßt, und der Captain gab den Gruß jedesmal überaus zackig zurück.
    An der vorletzten Tür stoppten wir. Sie wurde uns geöffnet, und wir konnten über die Schwelle in das Vorzimmer des eigentlichen Büros treten. Es war ziemlich groß. Da paßte unser Office mehr als zweimal hinein. Jedem das Seine, dachte ich.
    Eine Tür führte zum eigentlichen Heiligtum. »Einen Moment bitte«, bat der Captain, klopfte zweimal an, wartete einen Moment und öffnete. »Sir, die beiden Gentlemen…«
    »Lassen Sie die Männer hereinkommen, Captain.« Die aus dem Zimmer schallende Stimme klang jovial und nicht so wie die des Adjutanten. Das machte mir den Colonel schon sympathisch.
    »Bitte sehr«, sagte der Captain.
    Als wir an ihm vorbeigingen, konnte ich mich einfach nicht mehr beherrschen und schob seinen Mützenschirm in die Höhe. »So können Sie besser sehen, Meister.«
    Der Mann bekam einen roten Kopf, erwiderte aber nichts.
    Erst als wir die Tür geschlossen hatten, begann Colonel Stratford zu lachen. »Ja, das war gut. Er ist ein wenig dienstgeil, wie wir immer sagen. Aber den Ausdruck werden Sie ja auch kennen.«
    Wir gaben uns die Hand und stellten uns noch einmal vor. Von dem Colonel war ich angenehm überrascht. Vor uns stand kein Komißkopf, sondern ein älterer Mann mit weißem Haar, einer schmalen Brille und einem sonnenbraunen Gesicht, in dem die Augen von Lachfältchen umgeben wurden.
    Wir setzten uns in die Besucherecke und wurden gefragt, ob wir etwas trinken wollten.
    »Mineralwasser«, sagte Suko.
    »Ich ebenfalls.«
    »Dann möchte ich nicht aus der Reihe tanzen«, erklärte uns der Offizier.
    Lange Floskeln wechselten wir nicht. Ich kam sehr schnell zum Thema. »Es geht um Ihren Kollegen General Albert T. Hodson.«
    »Das deuteten Sie bereits am Telefon an.« Der Colonel nickte.
    »Aber der General ist tot. Bei allem Verständnis für Ihre Lage, möchte ich vorausschicken, daß ich über Verstorbene nichts Nachteiliges sagenwerde. Ich hoffe, Sie akzeptieren dies.« Er schaute uns beide an, und Suko gab die nächste Antwort.
    »Wenn der General tot wäre«, sagte er.
    »Moment.« Der Colonel zog die Brauen zusammen. »Das verstehe ich leider nicht.«
    Suko erklärte es ihm, während ich seine Worte hin und wieder durch ein Nicken unterstützte. Der Colonel zog ein Gesicht, in dem Unglauben stand. Es war auch schwer für ihn, unseren Bericht zu akzeptieren. Er war Soldat und in erster Linie Realist. Solche Dinge, von denen wir berichteten, waren ihm mehr als suspekt.
    »Sie binden mir auch keinen Bären auf?« fragte er nach Sukos

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