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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufstand der Henker
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befinden. Ich hielt es für richtig, ihm ein Beruhigungsmittel zu geben. Hatte er ein Motiv für sein Verbrechen?«
    »In erster Linie, denke ich, handelte er aus Angst. Darüber hinaus nehme ich an, daß er seinen Chef seit langem haßte. Es kam zu einem Ausbruch, und er schoß ihn nieder. Wahrscheinlich wollte er nach der Tat fliehen, aber ich kam wenige Minuten später. Ihm blieb keine andere Wahl, als sich den Weg freizuschießen.«
    »Also ähnliche Motive, wie sie French zur Erschießung James Radocs trieben«, stellte Phil fest. »Auch French hatte Angst, und wahrscheinlich haßte auch er seinen Boß.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Meiner Meinung nach bestehen zwischen beiden Verbrechen Unterschiede. Erstens ist French nicht so geistig beschränkt wie Dorewsky, und zweitens versuchte er, den Befehl seines Chefs noch auszuführen, nachdem Radoc längst tot war. Warum er das tat, werden wir erfahren, wenn wir ihn gefaßt haben.«
    Zusammen mit Wilcox sichteten wir die Papiere in Howells Schreibtisch und den Aktenschränken, und in diesem Falle hatten wir endlich einmal Erfolg. Wir fanden nahezu lückenlose Aufstellungen, Abrechnungen, Namensverzeichnisse, die die ganze Organisation der Howell-Gang offenbarten. Jn James Radocs Büro hatten wir nichts gefunden, und bei Charley Lickstead waren alle Unterlagen ein Raub der Flammen geworden, aber der Mord an David Howell gab uns die Möglichkeit, wenigstens eine der drei großen Gang-Organisationen New Yorks von Grund auf zu zerschlagen.
    Das ganze Material wurde ins Hauptquartier transportiert. Bis in die frühen Morgenstunden hinein saßen wir in unserem Büro, sichteten, forderten Haftbefehle an, schickten Beamte los, um bestimmte Mitglieder der Howell-Gang zu verhaften. Noch vor .Mitternacht konnten wir die ersten Verhöre durchführen. Wir arbeiteten, bis der Morgen graute.
    Irgendwann zwischen fünf und sechs Uhr morgens warf ich den Bleistift hin.
    »Schluß«, sagte ich, »ich bin kein Übermensch, und es gibt nichts, was ich nötiger brauche als ein paar Stunden Schlaf.«
    »Ich auch«, echote Phil.
    Die Zerschlagung der Howell-Gang hielt uns eine volle Woche lang in Atem. Fast jedes Verhör lieferte neue Namen von Männern und Frauen, die in irgendeiner Form an David Howells Unternehmen mitgearbeitet hatten. Nicht jede Verhaftung lief reibungslos ab. Zweimal kam es zu schweren Feuergefechten.
    Während dieser Woche waren Phil und ich bis in die Nacht hinein unterwegs oder arbeiteten im Hauptquartier. Die Fahndung nach Rey French und Marc Tyst lief auf Hochtouren. Insgesamt fünfmal wurden wir von den City-Cops alarmiert, die glaubten, einen von beiden gefaßt zu haben, aber in jedem Fall stellte es sich heraus, daß sie Männer erwischt hatten, die French oder Tyst mehr oder weniger ähnlich sahen.
    Ich war während dieser Woche nicht besonders vorsichtig, aber es geschah nichts. Niemand lauerte mir auf. Kein Schuß fiel aus dem Hinterhalt.
    Genau eine Woche nach dem Tag, an dem David Howell erschossen worden war, wurde ich von Laureen Hadar angerufen.
    Der Anruf erreichte mich kurz nach vier Uhr nachmittags.
    »Wann kann ich Sie sprechen, Mr. Cotton?« fragte Laureen, und in ihrer Stimme hörte ich Nervosität mitschwingen.
    »Nötigenfalls sofort. Sie können ins Hauptquartier kommen.«
    »Hören Sie, Mr. Cotton! Ich rufe von einem Drugstore ganz in der Nähe an. Wollen wir uns nicht hier treffen?« Sie nannte die Adresse.
    »Einverstanden. Bitte, warten Sie zwanzig Minuten.«
    Phil war noch unterwegs, um bestimmte Nachforschungen im Zusammenhang mit der Sprengung der Howell-Gang durchzuführen. Auf meinem Schreibtisch lag eine 35er Starfire-Pistole, die einem Freund von mir gehörte. Er hatte sie mir zur Begutachtung einen Tag überlassen, und ich wollte sie ihm heute noch zurückbringen. Ich steckte sie ein, verließ das Hauptquartier und fuhr mit dem Jaguar zu dem Drugstore, den Laureen Hadar mir genannt hatte.
    Sie saß hinter einer Tasse Schokolade. Als sie mich erblickte, erhellte sich ihr Gesicht auf eine Weise, daß ich fast geschmeichelt sein konnte.
    »Ich bon froh, Sie zu sehen, Mr. Cotton«, sagte sie. »Ich las in den Zeitungen, daß auch David Howell ermordet wurde. War Rey French auch an diesem Mord beteiligt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, nicht direkt. Howell wurde von seinem eigenen Mann, von Stan Dorewsky, getötet.«
    Sie riß die blauen Augen auf.
    »Er auch?«
    »Ja, er auch! Es scheint geradezu eine Epidemie unter den

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