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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Geschwindigkeit. Dennoch kam er erst oben an, als Zamorra schon kämpfte. Und die Kampfgeräusche endeten in einem dumpfen Fall und einem triumphierenden Fauchen, als Tendyke oben an der Einstiegöffnung der Wohnung erschien.
    Unten war nicht viel zu sehen, aber Tendyke fühlte, daß Zamorra am Boden lag und der Unheimliche sich auf ihn werfen wollte, um ihm den Rest zu geben. Tendyke konnte nicht lange überlegen. Er mußte sofort handeln, wenn er Zamorra helfen wollte.
    Er zog den Revolver aus dem Holster und schoß!
    Im Feuerstrahl der Entladung sah er eine menschliche Gestalt über Zamorra gebeugt. Es war nur ein sekundenlanger flüchtiger Eindruck. Dann traf die Silberkugel bereits ihr Ziel.
    Der Unheimliche zuckte unter dem Einschlag zusammen. Aber das war auch schon alles!
    Er verkraftete die Silberkugel spielend! Statt über Zamorra zusammenzubrechen, sah er jetzt seinen neuen Gegner und griff an! Aber auf eine Weise, mit der Tendyke nicht gerechnet hatte.
    Der Abenteurer konnte nur ahnen, was unten vorging. Er fühlte, wie und wo sich der schattenhafte Gegner bewegte, spürte es deutlich genug, um ihn mit einer Kugel treffen zu können. Aber die Einzelheiten entgingen ihm.
    So überraschte der Angriff ihn. Der Unheimliche packte die Leiter und stieß sie einfach schwungvoll nach oben. Er traf Tendyke, den er oben im Sternenlicht prachtvoll sehen konnte. Der Abenteurer feuerte einen zweiten Schuß ab, der aber nicht mehr traf. Denn er taumelte bereits. Schmerz durchraste seinen Körper. Er konnte sich nicht mehr aufrecht halten, schwankte zurück, machte einen Schritt, um sich auszubalancieren und trat ins Leere.
    Er stürzte über die Mauerkante!
    Zweieinhalb Meter tiefer war die nächste Etage. Tendyke konnte sich gerade noch abfangen, schlug aber dennoch hart genug auf. Benommen blieb er liegen. Er kämpfte gegen die Bwußtlosigkeit an, die ihn zu umfangen drohte, und auch gegen den rasenden Schmerz, wo ihn die Leiter getroffen hatte.
    Die Schüsse hatten die Indianer geweckt. Im Pueblo wurde es laut. Da jagte eine Gestalt aus der Wohnkammer hervor, trug eine schwere Last mit sich und sprang an Tendyke vorbei. Er richtete sich halb auf. Wie durch Schleier sah er einen schattenhaften, unglaublich schnellen Mann nach unten turnen, der einen menschlichen Körper über den Schultern trug.
    Alekko, der Mörder, floh mit seinem Opfer!
    Tendyke zwang sich, nach seinem Revolver zu suchen, der ihm entfallen war. Er sah das Metall blinken, und seine Hand griff zu. Er jagte zwei weitere Schüsse hinter dem Fliehenden her, der zum Totem-Hügel hinüber rannte. Aber die Kugel verfehlte ihr Ziel. Tendyke konnte sich nicht aufs Zielen konzentrieren.
    Indianer tauchten neben ihm auf. Einige schnatterten aufgeregte Satzfetzen, andere wiesen auf die davonrennende Gestalt.
    »Zamorra«, keuchte Tendyke. »Er ist da drin… seht nach ihm!«
    Er wies auf die falsche Öffnung, weil er nicht mehr daran dachte, eine Etage tiefer gestürzt zu sein. So dauerte es ein paar Minuten, bis man Zamorra endlich fand. White Spear, der Häuptling, erschien. »Was ist geschehen?«
    Tendyke schüttelte stumm den Kopf. Es ging ihm wieder etwas besser. Der Sturz hatte ihn gehörig durchgestaucht, aber es hätte schlimmer kommen können. Er hatte sich nichts gebrochen, aber seinen Körper würden in den nächsten Tagen unzählige blaue Flecken und Blutergüsse zeichnen.
    Die Zwillinge erschienen jetzt ebenfalls.
    »Zamorra lebt. Wir spüren seine Aura«, sagte Monica. »Er ist wohl nur ohne Besinnung.«
    »Versucht Alekko zu folgen«, keuchte Tendyke. »Laßt ihn nicht aus den Fängen!«
    »Alekko? Er war hier?«
    »Natürlich? Wer sonst?«
    Die Mädchen schüttelten die blonden Köpfe. »Da war eine Schlange«, sagte Uschi. »Wenn es Alekko war, hat er mit den Gedanken einer Schlange gedacht. Aber das ist doch nicht möglich!«
    »Anscheinend doch!« Tendyke hatte keine Lust, Grundsatzdiskussionen zu führen. »Peilt ihn an, verflixt, und laßt ihn nicht los! Kommt, wir müssen hinter ihm her. Er darf uns nicht wieder entwischen!«
    Er kletterte die Leiter schon hinab zur nächst tieferen Etage. Verwirrt folgten die beiden Mädchen ihm. Unten angekommen, strebte Tendyke dem Geländewagen zu und sprang hinters Lenkrad. »Rein mit euch… habt ihr ihn noch?«
    »Ja, aber…«
    Er startete den Wagen schon. Die Zwillinge stiegen ein. Tendyke fuhr ruckhaft an und gab Vollgas. Am Totempfahl lag ein toter Körper, aber von Alekko war schon nichts mehr

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