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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kam. Noch war es warm. Die Kälte würde erst um Mitternacht herum kommen, aber schon im ersten Morgengrauen würde sich die Luft wieder erwärmen, und bis dahin strahlten Steine, Pflanzen und Erdboden die Wärme wieder ab, die sie tagsüber aufgespeichert hatten.
    Zamorra hatte den Totempfahl noch einmal einer genaueren Untersuchung unterzogen. Aber wieder entdeckte er nichts Auffälliges daran. Tendyke selbst konnte auch nicht erklären, was an dem Pfahl nicht stimmte. »Ich fühle nur eine Unstimmigkeit«, behauptete er. »Bevor ich aber unhaltbare Spekulationen anstelle, halte ich lieber die Klappe.«
    Als die Nacht hereinbrach, begann Tendyke mit seinem ausgedehnten Spaziergang. Er begann auf dem weiträumigen Gelände zwischen Pueblo, Fluß und Totemhügel hin und her zu schlendern und gab sich betont sorglos. Mehr denn je glich er einem Cowboy aus einem Wildwest-Film. Ein schwerer Holstergurt lag um seine Hüften, und der Revolver war mit geweihten Silberkugeln geladen, für den Fall, daß es tatsächlich einen Angriff durch ein Wer-Wesen gab. Tendyke ging auf Sicherheit. »Du wirst mir zugestehen müssen, daß ich mich nicht auf deinen Kristall und dein Amulett verlasse«, hatte Tendyke gesagt. »Immerhin ist es meine Haut, die ich riskiere. Und notfalls wehre ich mich eben.«
    Zamorra wartete am Pueblo. Er war im tiefen Schatten verschwunden. Niemand konnte ihn sehen, selbst mit dem geübtesten Auge nicht. Da hätte schon jemand einen Restlichtverstärker oder eine Infrarotbrille benützen müssen. Aber Tamo Alekko dürfte weder das eine noch das andere Gerät besitzen.
    Zudem schirmte Zamorra sich selbst ab. Er dämmte seine Bewußtseinsaura éin, daß auch ein Magier ihn nicht so leicht aufspüren konnte. Währenddessen waren in ihrer Kammer im Pueblo auch die Zwillinge wach und aktiv. Wieder tasteten sie mit ihren telepathischen Sinnen die weiträumige Umgebung ab. Sie hatten abgesprochen, daß sie Zamorra telepathisch informieren sollten, falls sie etwas bemerkten. Zamorra mit seiner eigenen schwachen Begabung würde ihren konzentrierten Gedankenstrom auffangen können, trotz seiner Abschirmung. Die war eine Art Einbahnstraße.
    Der Mond zog seine Bahn am Himmel. Sterne funkelten. Immer wieder merkte Zamorra, wie seine Konzentration nachließ. Er zwang sich, wach und aktiv zu bleiben. Vielleicht hatte Rob Tendyke sogar den besseren Part bekommen - das ständige Bewegen hielt ihn wach, während das Sitzen im Versteck einschläferte.
    Zamorra hoffte, daß Alekko endlich angriff. So einen Köder konnte er sich doch gar nicht entgehen lassen! Tendyke sorgte dafür, daß er immer wieder in schattige Bereiche kam, in denen sich jemand unbemerkt an ihn heranpirschen konnte.
    Aber Stunde um Stunde verging.
    Und kein Hopi-Mörder kam…
    ***
    Etwas registrierte die nächtlichen Aktivitäten. Da war ein Menn, der sich nicht durchschauen ließ. Da war ein anderer, dessen Gedanken nicht wahrzunehmen waren, dessen Bewußtseinsaura nahezu bis zur Unscheinbarkeit verschwamm, der sich aufzulösen schien. Und da war der Gedankenleser, der wieder über das Land tastete. Sie warteten alle auf Alekko, den Diener.
    Gefahr drohte.
    Und wieder nahm das Etwas Verbindung zum Entsender auf, um ihn zu unterrichten. Warne den Diener, kam der unhörbare Befehl zurück. Und Etwas gehorchte.
    ***
    Dunkle Augen, in denen das eigentliche Leben längst erloschen war, starten in die Nacht hinaus. Sie registrierten den Mann, der bedächtig hin und her schlenderte. Der Diener machte sich keine Gedanken über das Warum. Er sah nur das Opfer, das sich ihm dort bot. Ein weiteres Opfer, dessen Lebenskraft übertragen werden konnte.
    Muskeln spannten sich. Der Diener machte sich bereit, lautlos und in weiten Sprüngen anzugreifen. Da erreichte ihn der Impuls.
    Gefahr! Es ist eine Falle! Vergiß den Einzelnen. Hole dein Opfer woanders!
    Der Diener erstarrte. Sein untotes Gehirn versuchte zu verarbeiten, was ihm da befohlen worden war. Dann aber fuhr er herum.
    Da war das Pueblo…
    Und er verschmolz mit den Schatten, in deren Schutz er mit erstaunlicher Kraft von einer der Etagen zur anderen sprang, ohne die Leitern zu benutzen. Geschmeidig und geräuschlos suchte er nach seinem Opfer, das er in einem der Räume finden würde.
    Der Mann draußen, vor dem er gewarnt worden war, blieb ungeschoren und ahnungslos.
    ***
    Uschi Peters sah ihre Schwester an. »Hast du schon einmal eine Schlange beim Denken erlebt?«
    Monica schüttelte den Kopf. »Du

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