0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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bist sicher, daß wir eine denkende Schlange spüren?«
    Uschi nickte energisch. »Ich bin absolut sicher. Fühlst du es nicht auch?« Sie war verwundert, daß ihre Schwester bei der Bestimmung zögerte. Nicht immer schwangen sie beide im gleichen Takt…
    »Es ist so reptilhaft! Nur eine Schlange kann so denken… aber Schlangen denken doch nicht… sie sind doch Tiere, Instinkthandler niederer Ordnung…?«
    Dann schraken sie beide zusammen.
    »Die Schlange, die denkt, ist so nah… Zamorra! Er muß erfahren…«
    In diesem Moment führte die Schlange ihren Angriff durch.
    ***
    Zamorra zuckte zusammen, als ihn der Warnimpuls der Zwillinge erreichte. Das Gedankenbild durchdrang seine nach außen gerichtete Abschirmung und brannte sich in seinem Bewußtsein ein. Er sah einen angreifenden Schlangenkopf, und er sah das Pueblo. Die Bedeutung der Warnung war klar.
    »Verdammt«, keuchte er und schnellte empor. Die Müdigkeit, die ihn immer wieder hatte übermannen wollen, war vergessen. Er starrte zum Pueblo empor. Da sah er den Schatten, der gerade an einer der obersten Etagen emporsprang und sich sofort fallen ließ.
    »Rob«, zischte Zamorra zu dem Abenteurer hinüber. »Er hat uns reingelegt…«
    Und im gleichen Moment spurtete er los. Er achtete nicht darauf, ob Tendyke die Worte gehört hatte, die Zamorra nicht zu laut hatte rufen wollen. Der Parapsychologe hetzte zur ersten Leiter und jagte an dem mit Trittkerben versehenen geschälten Baumstamm empor. Fast ganz oben war der Gesuchte! Er hatte den Köder nicht angenommen! Noch während Tendyke und Zamorra ihn draußen erwarteten, erklomm er das Pueblo, um in seinem Inneren ein anderes Opfer zu suchen!
    Und das Amulett sprach nicht auf ihn an! Alekko war magisch neutral.
    Keine Besessenheit? Kein Wer-Wesen?
    Aber, warum zum Teufel hatte Zamorra im telepathisch übermittelten Bild der Zwillinge einen Schlangenkopf gesehen?
    Die nächste Etage! Die dritte… und er hatte den Nachtjäger keine weitere Etage mehr erklimmen gesehen! Er mußte sich bereits in eine der Wohnkammern fallen gelassen haben, um dort zu morden!
    Zamorra achtete nicht darauf, ob Tendyke ihm folgte. Er erreichte die gefährdete Etage und sah sich um. Wo…?
    Da hörte er ein Geräusch, das ihm durch Mark und Bein ging. Er sprang auf die Öffnung zu, aus der das Geräusch gekommen war. Drinnen war es dunkel. Zamorra bedauerte, keine Taschenlampe bei sich zu tragen. Aber er hatte damit gerechnet, daß sich das Geschehen draußen im Mondlicht abspielen würde. Dort drinnen im Wohnraum aber war es stockfinster.
    Zamorra riskierte es, jemanden empfindlich zu stören, falls er das Geräusch falsch deutete - aber damit rechnete er eigentlich nicht. Er sprang einfach an der Leiter vorbei nach unten in den Raum, federte den Aufprall ab und ließ das Feuerzeug aufspringen, das er noch oben aus der Tasche gezogen hatte. Auch für einen Nichtraucher war es zuweilen recht nützlich…
    Die Flamme ließ ihn nicht genug erkennen, aber immerhin sah er einen Schatten, der sich ihm entgegenwarf. Er wich dem Hieb aus, konterte und war der Ansicht, mit seinem Karatehieb den Angreifer betäubt haben zu müssen.
    Nur tat der ihm den Gefallen nicht, bewußtlos zusammenzubrechen. Er griff wieder an!
    Das Feuerzeug war schon wieder erloschen. Ein Faustschlag traf Zamorras Arm. Er mußte das Feuerzeug fallen lassen. Fauchen schlug ihm entgegen wie von einem Puma, und als er blitzschnell Oberkörper und Kopf zurückwarf, zischte etwas haarscharf an seiner Kehle vorbei. Zamorra riß das Knie hoch, traf seinen Gegner auch, richtete aber auch diesmal nicht mehr aus, als daß der andere in einer rasend schnellen Reaktion seinen Fuß packte, daran zog und drehte.
    Zamorra schrie! Er mußte der Drehung nachgeben. Zamorra stürzte, konnte sich nicht richtig abfedern und prallte hart auf den Boden. Ein Schlag traf ihn, und dann war Finsternis.
    Den Schuß hörte er nicht mehr.
    ***
    Tendyke hatte den halblauten Ruf Zamorras gehört. Er fuhr herum. Irgendwie hatte er das Gefühl, daß sich in dem Totempfahl etwas verbarg, aber er konnte diesem Eindruck nicht folgen. Er sah, wie Zamorra aus seinem Versteck stürmte und am Pueblo empor turnte Das bedeutete, daß Alekko den Köder nicht geschluckt hatte, sondern wieder am oder im Pueblo zuschlug!
    Tendyke stürmte hinter Zamorra her. Der hatte schon drei Stockwerke Vorsprung, als Tendyke nach oben zu klettern begann. Der Abenteurer entwickelte eine geradezu affenartige