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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aus.«
    »Und er denkt wie eine Schlange«, ergänzte Tendyke und sah die Zwillinge an.
    »Zumindest haben wir keinen menschlichen Gedankenfetzen wahrgenommen, den wir mit ihm in Zusammenhang bringen können«, sagte Monica. »Entweder war da noch etwas anderes, das wir spürten, oder er denkt wirklich wie eine Schlange.«
    »Das ist doch schon mal etwas«, sagte Zamorra. »Wenn ich nicht hundertprozentig wüßte, daß der Ssacah-Kult auf Indien beschränkt ist und außerdem längst noch nicht wieder mächtig genug, seine Klauen so stark auszustecken, würde ich auf unsere Kobra-Ableger tippen. Aber das scheidet aus.«
    »Ich habe auch schon an Ssacah gedacht«, stimmte Tendyke zu. »Aber Oberpriester Panshurab wird sich verdammt hüten, sich noch einmal mit den Höllenmächten anzulegen. Sie haben ihm die Grenzen aufgesteckt, und daran hält er sich. Er müßte ein Selbstmörder sein.«
    »Hm«, gab Monica zu bedenken. »Bhagwan ist ja schließlich auch wieder aktiv und baut seine Sekte neu auf…«
    »Das kannst du nicht miteinander vergleichen«, hielt Zamorra ihr vor. »Aber zurück zu den Schlangen. Schlangen, die denken können… sagt mal, führen die Hopi nicht Schlangentänze mit lebenden Klapperschlangen auf?«
    Tendyke nickte.
    »Dann sollten wir uns diese Klapperschlangen so bald wie möglich näher ansehen. Ich habe den Verdacht, daß mit den Viechern etwas nicht stimmt. Vielleicht ist einer der Tänzer von einer Schlange gebissen worden.«
    ***
    Von dieser Theorie hielt Häuptling White Spear herzlich wenig, als Zamorra sie ihm am Vormittag vortrug. »Wäre ein Tänzer gebissen worden, wäre er entweder tot, oder in ärztlicher Behandlung«, behauptete er. »Es ist unmöglich!«
    »Unmöglich ist es auch, daß Alekko von Kugeln getroffen wurde und davon scheinbar nicht einmal verletzt wurde! Das deutet auf eine Art Zombie hin!«
    »Also ist es doch nicht unmöglich«, sagte White Spear tiefsinnig.
    In den Morgenstunden war Zamorra etwas aufgefallen, woran er während der Nacht überhaupt nicht gedacht hatte. »Sollte nicht ein Beamter der Reservationspolizei während der Nachtstunden hier aufpassen?«
    »Er ist nicht gekommen«, sagte White Spear. »Ich habe schon nach Cow Springs funken lassen. Dort weiß man nur, daß der Mann am Abend losgefahren ist. Aber hier ist er nicht angekommen. Gestern abend glaubte ich, er hätte sich irgendwo im Gelände versteckt, um zu beobachten. Aber das war wohl ein Irrtum.«
    »Hoffentlich ist der Mann nicht auch tot«, befürchtete Zamorra. »Man sollte nach ihm suchen.«
    Bei Tageslicht hatten auch die Hopi sich hinausgetraut und mit der Suche nach Alekko begonnen. Aber selbst wenn es im Gras Spuren gegeben hätte, die in der Nacht nicht zu sehen gewesen waren, so hatte der Morgentau das Gras wieder aufgerichtet und endgültig alles verwischt. Wie an den vorangegangenen Tagen verlief auch diese Suche erfolglos. Dafür fand man den Indianerpolizisten. Sein Wagen war vor einem ziemlich massiven Baum gelandet, der sich als stabiler erwiesen hatte als das Autoblech. Der Beamte selbst war tot. Nach dem Unfall, den er relativ unversehrt überstanden haben mußte, hatte jemand die Wagentür geöffnet und der Polizisten ermordet…
    »Langsam wird die Sache ungemütlich«, erkannte Zamorra. »Wir müssen Alekko bekommen, so schnell wie möglich! Wenn ich nur wüßte, wie wir ihn finden sollen…«
    »Kannst du die Spur nicht mit dem Amulett aufnehmen?« fragte Tendyke. »Damit kannst du doch Vergangenheitsbilder erfassen. Damit könnten wir seinen Weg doch rekonstruieren…«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ich hab’s schon versucht«, gestand er. »Aber Merlins Stern spricht einfach nicht auf ihn an. Ich bin mir selten so hilflos vorgekommen wie hier und jetzt. Wenn ich nicht genau wüßte, daß Nicole das Amulett kürzlich in San Francisco wieder aktiviert hat, weil sie sonst nicht aus dem verschütteten Tempel gekommen wäre, würde ich annehmen, es wäre nach wie vor abgeschaltet.«
    »Vielleicht hat dein Freund Leonardo deMontagne seine Abschaltung wiederholt«, gab Tendyke zu bedenken.
    »Nein. Es ist absolut funktionstüchtig. Aber es reagiert in diesem Fall nicht. Gerade so, als sei keine Magie im Spiel.«
    »Vielleicht ist es eine Magie, die Merlin nicht kennt.«
    »Gibt’s die?«
    »Warum nicht? Aber vielleicht sollten wir uns jetzt trotzdem mal die Schlangen ansehen.«
    Das wurde ihnen verweigert. »Die Tiere sind heilig, und wir dürfen sie nicht unnötig

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