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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nach draußen. Der Tote ließ den Lebenden ziehen, der nicht ahnte, daß er nur knapp am Tod vorbeigegangen war.
    ***
    Die Inderin hatte ihre Gedanken immer noch abgeschirmt. Immer noch sandte sie auch keine Bewußtseinsaura aus. Ihre Absicherung war perfekt; kein Magier, kein Dämon hätte erkannt, was mit ihr los war. Aber Telepathen…
    Das war ärgerlich.
    Ebenso ärgerlich wie das Auftauchen dieses Mannes, der sie nach Ssacah gefragt hatte. Seine Frage zeigte, daß er Bescheid wußte, und daß er ahnte, worum es hier ging. Er hatte eine Spur aufgenommen, die er nicht weiter verfolgen durfte. Mehr und mehr kam Rejsha Shagwan zu der Überzeugung, daß Zamorra und auch der Telepath unbedingt getötet werden mußten, ehe sie das Geheimnis aufdecken und damit größten Schaden anrichten konnten. Denn wenn die Höllenmächte erfuhren, welches Spiel hier getrieben wurde…
    Ssacah würde nie mehr neu erstehen.
    Die Inderin wurde für tot gehalten. Dabei hatte sie den Wagen verlassen, ehe sie dafür sorgte, daß er gegen den Felsen prallte und explodierte. Das war ihre beste Tarnung. Wenn man glaubte, sie sei tot, würde man nicht mehr nach ihr suchen und auch nicht mehr mit ihr rechnen. Das war ihre Chance.
    Töten…
    Es bedurfte nur eines lautlosen Befehls, der vom Ableger weitergegeben werden würde. Es mußte inzwischen genug Diener im Puma-Clan geben, daß sie überraschend zuschlagen konnten. Vielleicht war es auch besser, die Hopi anschließend aufzugeben. Sie würde noch einmal zu ihnen müssen, um den Ableger zurückzuholen.
    Sie hatte sich verschätzt. Sie hatte die Hopi ausgewählt, weil sie ein friedfertiges Volk waren, das keine Schwierigkeiten machen würde. Kein Kampf, keine Aggressionen. Willenlose Lämmer, die man zur Schlachtbank führen konnte. Bis die polizeilichen Ermittlungen und Sicherheitsmaßnahmen wirklich griffen, ließ sich eine Menge Lebensenergie sammeln. Aber dann waren diese Fremden dazwischengekommen.
    Es war vielleicht besser, einen etwas aggressiveren Indianerstamm zu wählen, der versuchte, aus eigener Kraft mit dem Problem fertig zu werden -was er natürlich nicht schaffen würde. Vielleicht die Navajos, oder einer der Apachenstämme drüben in New Mexico.
    Aber vorher mußten Zamorra und der Telepath sterben. Und der Mann, der Rejsha Shagwan festzuhalten versucht hatte. Auch er schien ein Zauberkundiger zu sein; die Art, Wie er seine Befragungen vorbereitet hatte, deutete darauf hin.
    Die Inderin konzentrierte sich und sandte den Befehl aus.
    Laß sie töten, auch wenn die Lebensenergie der Getöteten dadurch diesmal verloren geht, denn sie werden keine Zeit haben, die Opfer zum Totem zu bringen.
    ***
    Monica und Uschi Peters konzentrierten sich. Äußerlich war ihnen nicht anzusehen, daß sie ihre geistigen Fühler ausstreckten. Höchstens ein geistesabwesender Blick war zu bemerken, mehr nicht.
    Sie tasteten nach dem Totempfahl.
    Skepsis war in ihnen. War Tendykes Überlegung nicht zu fantastisch? Wie sollte ein totes Stück Holz eine Bewußtseinsaura besitzen? Eher wäre es bei lebenden Pflanzen möglich gewesen. Aber dieser Pfahl stand seit Jahrzehnten, vielleicht seit Jahrhunderten hier, geschnitzt, knochenhart und trocken, bemalt. Wie sollte er vom Hauch des Lebens berührt werden?
    Aber sie durften sich davon nicht ablenken lassen, sonst wurde das Ergebnis falsch. Sie gingen im Sinne von Robert Tendyke davon aus, daß dessen Behauptung stimmte. Und… da war etwas.
    Ganz kurz nur ging ein Impuls vom Pfahl aus, ein Muster, das nicht zu entziffern war, aber es ließ sich einordnen.
    Schlangen…
    Und dann war da schon wieder nichts mehr, nur totes Material. Aber Rob Tendyke schien dennoch recht zu haben…
    ***
    Es war der Augenblick, in dem Etwas den vom Entsender aufgenommenen Befehl an die Diener weitergab.
    Tötet die, die uns bedrohen! Auch wenn ihre Lebensenergie mir verloren geht? Tötet sie sofort!
    Und die Diener machten sich auf, dem Befehl unverzüglich Folge zu leisten.
    ***
    »Also doch«, sagte Tendyke. »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, aus welchem Grund dieser Pfahl eine Art Schlangen-Aura hat.«
    »Willst du uns etwa auch damit noch beauftragen?« fragte Uschi verdrossen.
    »Nein. Das dürfte eine ganz andere Sache sein. Was für ein Schlagenmuster war das übrigens? Das der Klapperschlangen oder das der Gebissenen?«
    »Keine Ähnlichkeit mit den Klapperschlangen«, sagte Uschi. »Es ist diese andere Schlangen-Aura. Ich frage mich nur, weshalb dieses

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