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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beiden Hopi, die förmlich in seine vorzuckenden Fäuste hineingelaufen waren, zurücktaumelten, drehte sich halb, um zu sehen, was da hinter ihm Geräusche machte, und wurde zu Boden gerissen. Wataka war da!
    Wataka war von der ersten Pueblo-Plattform auf ihn heruntergesprungen, hatte ihn aber durch Tendykes schnelles Vorpreschen knapp verfehlt und war jetzt gegen ihn getaumelt.
    Aus den Augenwinkeln sah Tendyke Monicas Fuß, der im hellen Cowboystiefel steckte, hochfliegen. »Ihr« Hopi, der Trommler, kam endgültig zu Fall, gab aber keinen Schmerzenslaut von sich. Der andere griff wieder Uschi an.
    Etwas in Tendyke verkrampfte sich, als er an das ungeborene Leben dachte, das Uschi seit kurzem in sich trug. Er schüttelte Wataka ab und sprang den anderen Hopi an. Der hatte Uschi jetzt an sich gerissen und ließ sich auch von einem Kniestoß des Mädchens nicht beeindrucken. Tendyke bekam seinen Nacken zu fassen, fand den Nervenknoten und drückte leicht zu. Betäubt sank der Indianer zusammen.
    Schon war Wataka wieder da. Erneut riß er Tendyke zu Boden, schlug mit den Fäusten auf ihn ein. Der Abenteurer keuchte. Bunte Ringe und Flecken tanzten vor seinen Augen. Vor ihm klackten Zähne gegeneinander. Wataka wollte ihn ermorden! Einer seiner Fausthiebe hatte Tendyke halb gelähmt. Er spürte rasende Schmerzen. Er versuchte, auch Wataka mit dem betäubenden Nackengriff zu erwischen, kam aber nicht richtig an den Indianer heran.
    Plötzlich wurde Wataka hochgerissen.
    Wie durch einen Schleier sah Tendyke den Häuptling und den Medizinmann, die Wataka an den Armen gepackt hielten und von dem Weißen zurückzerrten. Aber mit übermenschlicher Kraft drehte Wataka sich, befreite sich aus ihren Griffen und schleuderte die beiden Männer wie Spielbälle durch die Luft.
    Tendyke stützte sich auf beide Unterarme, schnellte seinen gestreckten Körper ruckartig vor und brachte mit den Füßen Wataka zu Fall. Er kam auf die Knie, warf sich nach vorn über den Indianer, und diesmal bekam er auch ihn mit dem betäubenden Griff zu fassen. Wataka erschlaffte. Tendyke drehte sich um. Er sah Monica Peters über ihrem Gegner, dem Trommler, stehen, der versuchte, auf die Beine zu kommen, es aber nicht so recht schaffte.
    Tendyke stemmte sich hoch. Uschi kam zu ihm und stützte ihn. Er küßte ihre Wange. »Bist du in Ordnung?«
    »Ich denke schon«, gab sie zurück. »Ich hoffe es zumindest.«
    Tendyke näherte sich dem Trommler. Er sah in kalte, starre Augen. »Er ist verletzt«, sagte Monica. »Ich glaube, er hat sich beim Zurückstürzen die Beine gebrochen. Irgendwie ist er falsch aufgekommen.«
    »Dann wollen wir ihm mal die Schmerzen nehmen«, keuchte Tendyke und betäubte auch den Trommler. Dann sah er sich nach dem Medizinmann und dem Häuptling um. White Spear war verletzt. Dem Schamanen war anscheinend außer ein paar Schrammen und Beulen nichts passiert.
    »Ihr bringt zu viel Unruhe her, Robert«, stieß White Spear hervor.
    »Diese hier bringen die Unruhe«, erwiderte Tendyke und wies auf die drei vorübergehend ausgeschalteten Besessenen. »Sie sind gebissen worden, glaube es mir. Aber sie sind nicht am Klapperschlangengift gestorben. Warum, weiß ich nicht. Schwarze Magie ist im Spiel.«
    White Spear winkte ab. »Ich verstehe nicht, warum sie morden wollen. Es paßt zu keinem von ihnen.«
    Er kniete neben dem Trommler nieder und berührte sein Handgelenk, dann die Schläfe. Verstört sah der Häuptling auf.
    »Ihr habt ihn getötet«, stieß er hervor.
    Tendyke glaubte nicht richtig zu hören. Auch die Zwillinge zeigten sich bestürzt.
    »Ich habe ihn betäubt. Mein Nackengriff lähmt die Nervenbahnen, die die Muskeln steuern! Aber er tötet nicht. Der Trommler kann nicht tot sein!«
    »Hier, überzeug dich«, sagte White Spear. »Sein Herz schlägt nicht mehr.«
    Tendyke tastete nach dem Puls des Indianers. Aber da war nichts zu spüren. Er erschrak. Als er den angefeuchteten Finger vor Mund und Nase des Trommlers hielt, spürte er auch keinen Luftzug.
    Der Indianer war tot!
    »Moment mal…«
    Bei den beiden anderen dasselbe Resultat! Keiner der drei Angreifer lebte!
    White Spear und der Medizinmann wichen vor Tendyke zurück. »Du hast sie getötet, Robert«, sagte der Häuptling entsetzt. »Du hast sie alle drei getötet!«
    Der Abenteurer war fassungslos. Er sah seine Hände an. »Das ist unmöglich«, behauptete er. »Der Griff wirkt nicht tödlich!«
    »Du hast zu stark zugepackt und ihnen das Genick gebrochen!«

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