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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich einer der jungen Männer in Bewegung, um Tendyke und die Peters-Zwillinge herbeizuholen. Aber sie waren schon von selbst unterwegs. Zamorra erkannte in ihnen eine Unruhe, wie er sie noch nie erlebt hatte.
    »Das Biest hier wollte mich zu einem Killer wie Alekko und Wataka machen«, sagte Zamorra. Er hielt die Schlange den Mädchen entgegen. »Ist das eine Klapperschlange oder eine Königskobra?«
    »Wie kommst du auf Kobra?« fragte Uschi erstaunt. Bei Tendyke dämmerte etwas. Sein Unterkiefer klappte herab.
    »Doch Ssacah?«
    Zamorra nickte stumm.
    »Das Muster dieser Schlange entspricht jedenfalls nicht den Klapperschlangen«, sagte Monica. »Eher schon Alekko…«
    »Das wollte ich wissen«, sagte Zamorra und brach der Schlange das Genick. Das Tier zuckte noch einige Zeit heftig, bis das zähe Leben aus ihm wich.
    Aber die Totenstarre dauerte nicht lange. Plötzlich bewegte sich die Schlange wieder, die Zamorra in den Sand des Tanzplatzes geworfen hatte, und versuchte auf die Menschengruppe zuzukriechen.
    »Das gibt’s doch nicht«, keuchte Tendyke auf.
    Zamorra nahm den Dhyarra-Kristall wieder zur Hand und befahl ihm, die Schlange zu lähmen. Das Tier konnte sich jetzt nicht mehr bewegen.
    »Das Biest ist tot und lebt trotzdem«, staunte Monica. »Aber… das ist doch kein echtes Leben… das…«
    Zamorra kauerte sich neben das Reptil und betrachtete es eingehend. Dann sah er die nadelfeinen Einstiche in der Schuppenhaut. »Hier«, sagte er. »Die Schlange ist selbst gebissen worden. Der Ssacah-Ableger hat sie infiziert. Selbst steckt er da oben im Totemkopf!«
    Ein allgemeines, verärgertes Aufstöhnen ging durch die Reihe der Hopi. Inzwischen hatte sich fast der gesamte Clan hier versammelt. White Spear, den linken Arm in einer provisorischen Schlinge, trat vor.
    »Wieviel Unheil wollt ihr noch über uns bringen«, sagte er. »Jetzt tötest du schon unsere Tiere, die wir für den Tanz benötigen! Geh!«
    Zamorra sah Tendyke an. »Der Ssacah-Ableger steckt oben im Totem«, wiederholte er. »Wie, zum Teufel, kommen wir jetzt an das Biest heran?«
    »Nur mit Gewalt«, erwiderte Tendyke. »Aber das fände ich nicht so gut… sieh erst mal zu, daß dieses Biest hier niemandem mehr gefährlich wird!«
    Zamorra nickte. Er änderte seinen geistigen Befehl an den Dhyarra-Kristall. Feuer züngelte auf und leckte über die Zombie-Schlange. Erschrocken schrien die Hopi auf. Ein paar versuchten Sand über die brennende Schlange zu werfen und die Flammen damit zu ersticken, aber es ging zu schnell. Das Tier verbrannte innerhalb weniger Augenblicke.
    Die Indianer rückten gegen Zamorra und seine Begleiter vor. Sie begannen sie abzudrängen. »Ich bin enttäuscht, Robert«, sagte White Spear. »Ich hatte geglaubt, du wärest unser Freund. Aber du verhinderst das hier nicht!«
    Hilflos zuckte Tendyke mit den Schultern.
    Da kam Zamorra der Gedanke. Er wußte jetzt, wie er den Ssacah-Ableger aus dem Totem bekam.
    Und mit dem Dhyarra-Kristall schleuderte er einen Feuerball in den geflügelten Kopf hinein…
    ***
    Rejsha Shagwan zuckte heftig zusammen, als der grelle Schmerzimpuls des Ablegers sie erreichte. Sie glaubte die Hitze selbst zu fühlen, die die Messing-Kobra empfand. Aber das war kein normales Feuer. Es war reine Magie.
    Normales Feuer hätte dem Ableger nicht geschadet. Darin verbrannte er nicht, konnte unbeschadet hindurch kriechen. Er war wie die anderen dagegen gefeit worden. Aber das Feuer war Weiße Magie, und es bedrängte ihn. Er mußte sein Versteck verlassen, in das er sich gefressen hatte.
    Rejsha selbst schien mit in Flammen zu stehen. Sie verlor den direkten Kontakt zu ihrer Umwelt und sah die Straße nicht mehr. Dabei hatte sie das Pueblo fast erreicht. Sie konnte das Bauwerk schon sehen.
    Das gestohlene Taxi kam von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Die Inderin wurde nach vorn gegen Lenkrad und Windschutzscheibe geworfen, da sie nicht angeschnallt war. Da setzte die Verwandlung ein.
    Rejsha Shagwan hatte keine Kontrolle mehr über ihre Gestalt.
    Ihre Kleidung platzte auf, als der Körper sich verformte und zu einer großen Schlange wurde, zu einer Königskobra, die jetzt aus dem zertrümmerten Wagen hervorglitt. Sie kroch durch das Gras und bewegte sich, von ihrem Instinkt getrieben, dem Pueblo und dem Tanzplatz entgegen. Rette den Ableger Ssacahs, pulste es in ihrem Schlangenhirn.
    Der Schmerz des Feuers brannte immer noch in ihr und wurde immer stärker.
    ***
    Zamorra und die anderen

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