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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ssacah-Kultes im indischen Großraum anzustreben. Der Rest der Welt war nach wie vor für die Königskobras tabu. Denn andere Dämonen hatten eine Menge dagegen einzuwenden, daß sich der Ssacah-Kult in ihren Einflußbereich hin ausdehnte.
    Aber jetzt tauchte hier in Arizona ein Ableger auf! Zamorra bezweifelte, daß er ein Überbleibsel von früher war. Panshurab war gezwungen worden, überall in der Welt die Ableger des erschlagenen Dämons einzusammeln und nach Indien zurückzubringen. Der hier mußte neu sein.
    Die Inderin Shagwan mußte dieses Exemplar hergebracht haben, auch wenn sie auf den Namen »Ssacah« nicht reagiert hatte und sich mustergültig beherrschte. Aber das erklärte noch nicht, wie die Messing-Kobra in den Totempfahl gekommen war, und auch nicht, wieso die Klapperschlangentänzer gebissen werden konnten. Diese Symptome an sich waren zwar eindeutig, aber irgend etwas stimmte noch nicht.
    Keiner der von den Ablegern ihrer Lebensenergie beraubten und zu Zombies gemachten Ssacah-Diener hatte bislang jemals versucht, selbst Opfer zu reißen. Sie hatten wohl Gefangene gemacht, dabei aber nicht ihre Zähne eingesetzt. Zamorra schien es jetzt, als wären die Indianer-Zombies stellvertretende Ssacah-Ableger geworden.
    Wenn die Messing-Kobras bissen, entrissen sie ihrem Opfer die Lebensenergie und speicherten sie in sich selbst für weitere magische Handlungen.
    Hier war die große Unstimmigkeit, wenngleich es für Zamorra nun wiederum normal und erklärlich war, weshalb das Amulett nicht reagierte. Es sprach auf die Ssacah-Magie nicht an.
    So weit war er mit seinen Gedanken gekommen, als die Schlange zubiß.
    ***
    Rejsha Shagwan verließ ihr Versteck und eilte in die nächste Ortschaft. Sie lief, ohne dabei zu ermüden, bis sie schließlich einen öffentlichen Fernsprecher erreichte. Von dort aus rief sie ein Taxi an.
    Die Panik des Ablegers war auf sie übergegangen. Der Ableger bestimmte ihr Denken und Handeln. »Fahren Sie mich zum Hopi-Pueblo«, verlangte sie schroff, als der Taxifahrer ihr die Wagentür öffnete.
    Sie mußte den Ableger bergen! Ganz gleich, was dann mit Zamorra und seinen Begleitern geschah. Rejsha Shagwan überlegte ihr Vorgehen nicht mehr. Sie handelte nur noch instinktiv.
    Auf halber Strecke schlug sie den Fahrer nieder, warf ihn aus dem Wagen und übernahm das Fahrzeug selbst. Sie fuhr so schnell wie nur eben möglich. Der Ableger mußte gerettet werden, um jeden Preis. Halte aus, bis ich komme. Ich bin in ein paar Minuten da! teilte der Entsender dem Etwas mit.
    ***
    Zamorra verspürte den starken Druck an der Ferse. Unwillkürlich sah er nach unten. Eine Klapperschlange hatte zugepackt und ihre Zähne in das stabile Leder seines Stiefels geschlagen.
    Blitzschnell bückte er sich, packte zu und erwischte die Klapperschlange direkt hinter dem Kopf. Er preßte mit Daumen und Zeigefinger und versuchte die Schlange dazu zu bringen, ihren Biß zu lösen, aber es gelang ihm nicht. Im nächsten Moment ließ das Tier allerdings schon von selbst los. Es wand sich und versuchte, sich aus Zamorras Griff zu befreien. Der Parapsychologe winkelte das Bein an und betrachtete den Stiefel. Erleichert atmete er auf. Die Zähne hatten das zähe, dicke Leder nicht durchdringen können. Er hatte noch einmal Glück gehabt.
    Ringsum war es still geworden.
    Die Indianer starrten fassungslos die Schlange an, die mit ihrem langen Leib peitschte und zu entkommen versuchte. Aber Zamorra ließ sie nicht los.
    In den Augen der Indianer sah er die Furcht, daß er die Schlange töten könne!
    Doch das hatte er nicht vor - zumindest noch nicht!
    »Alles in Ordnung«, murmelte er. »Sie ist nicht durchgekommen. Holt Tendyke und die Mädchen her, schnell!«
    Niemand rührte sich.
    Zamorra warf wieder einen Blick auf den Totempfahl. Dort gab es keine Veränderung. Wahrscheinlich steckte die Messing-Königskobra immer noch im geschnitzten Flügelkopf. Zamorra näherte sich dem Totem. Sofort bauten sich die Indianer wie eine undurchdringliche Mauer zwischen ihm und dem Pfahl auf. Selbst jetzt waren sie nicht bereit, eine Entweihung zu dulden.
    »Holt meine Gefährten«, bat Zamorra abermals, der den Pfahl nicht mehr aus den Augen lassen wollte. Gleichzeitig suchte er den Boden nach weiteren Klapperschlangen ab, konnte aber keines der Reptile erkennen. Aber auch die Hopi waren vorsichtig. Sie trugen keine schweren Cowboystiefel, sondern weiche Mokassins und waren deshalb äußerst verletzlich…
    Endlich setzte

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