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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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zeichnete. Die Gesichter, die da um einen niedrigen Tisch saßen, hatte er jedoch sicher nicht vorgesehen.
    Drei Männer hatten Whiskygläser in den Händen und schauten neugierig zu uns auf. Einer von ihnen war Jack Lammer, der uns heute Abend bereits ein freundliches Angebot unterbreitet hatte. Die ändern beiden kannte ich nicht, doch einer von ihnen musste Minster sein. Sicher war es der Mann, der jetzt auf zwei seitwärts stehende Sessel deutete. Wir setzten uns hin. Der Mann, der uns eingelassen hatte, musste zwei Gläser bringen und eine Flasche. Die drei Männer sprachen kein Wort, ehe er nicht wieder verschwunden war. Erst dann ergriff Minster das Wort.
    »Ich gehöre nicht zu den Leuten, die man um diese Tageszeit noch sprechen kann - normalerweise. Aber ihr verrückten Idioten rollt eine Show ab, die eine schulmäßige Pleite erleben wird. Ich habe nicht das geringste Interesse daran, die Bullen wild zu machen, aber ihr benehmt euch wie Toreros bei einem Stierkampf. Ich wünsche, dass ihr aus dieser Stadt verschwindet, und ich habe die Mittel an der Hand, meinem Wunsch den nötigen Nachdruck zu verleihen.«
    »Ich glaube, wir haben Mr. Lammer schon deutlich gemacht, dass wir wenig auf die Wünsche anderer Leute geben, zumal wenn es sich um Leute handelt, die wir nicht kennen. Wir haben uns deshalb selbst auf die Beine gemacht, weil wir nicht gern mit Botenjungen verhandeln.«
    Minster grinste und schaute auf Lammer, dessen Augen boshaft funkelten. Die Wut Lammers schien Minster zu amüsieren. Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und stellte es dann hart auf den Tisch zurück.
    »Ihr nehmt den Mund gehörig voll, Boys. Ich habe davon gehört. Aber ich habe auch davon gehört, dass dieses Laster sehr gefährlich sein kann. Es gab mehrere Burschen in letzter Zeit, die sich auf einen freien Wettbewerb einlassen wollten. Allerdings höre ich nichts mehr von ihnen, sie scheinen’s aufgegeben zu haben. Jedenfalls weiß niemand, wohin sie verzogen sind.«
    »Ich verstehe, Minster. Das alles hat uns dein Kurier schon gesagt. Bloß er sah uns nicht danach aus. Und da haben wir uns eben dafür interessiert, in welchem Stall dieser Ochse zu Hause ist.«
    Lammer war das zu viel. Plötzlich hatte er eine Pistole in der Hand. Bevor jemand etwas unternehmen konnte, war ich mit zwei Schritten bei ihm und stieß mit dem Fuß gegen seinen Sessel.
    Lammer kippte zurück und zog im Fallen durch. Vom Kronleuchter herunter regnete es Glasscherben. Er hatte sich noch nicht aufgerappelt, als ich schon wieder in meinem Sessel saß. Minster hatte sich vorgebeugt und die Szene interessiert beobachtet. Es schien ihn nicht weiter zu berühren, aber seine Augen verrieten Anerkennung. Als er sich seinem Untergebenen zuwandte,, glitzerten sie verdammt böse.
    »Lass diesen Unsinn, Jack«, fauchte er, »du hast dich in dieser Sache schon genug blamiert. Wir haben hier keine Konzession für eine Schießbude, und die Bullen würden uns das mächtig ankreiden. Ich zahle nicht für Verrücktheiten, hast du verstanden?«
    Lammer nahm den Tadel seines Bosses wortlos, aber mit zusammengebissenen Zähnen hin.
    »Vielleicht können wir nach dieser kleinen Unterbrechung endlich zum Thema kommen«, schlug ich vor. »Du möchtest uns also durch Drohungen veranlassen, Leine zu ziehen, Minster. Aber mit den Leuten, die du dazu anstellst, kannst du keinen Hund aus seiner Hütte jagen. So leicht lassen wir uns nicht einschüchtern.«
    Der Gangsterboss biss die Spitze einer schwarzen Zigarre ab und setzte sie mit einem schwarzen Tischfeuerzeug in Brand. Als er die ersten Rauchwolken ausgeblasen hatte, bequemte er sich zum Reden.
    »Wir wollen offen miteinander reden, Boys. Jeder, der hier auftaucht und die Bullen aufmerksam macht, stört meine Geschäfte. Meine Unternehmungen vertragen nicht allzu viel Neugier. Ich bin kein Mann der Gewalt, aber wenn es nicht anders sein kann, werde ich mir die Ruhe verschaffen, die ich brauche. Doch ich hoffe, ihr lasst es nicht darauf ankommen. Ich weiß ein paar gute Plätze im Lande, wo ihr euer Schäflein ins Trockene bringen könnt, es muss nicht unbedingt in dieser Stadt sein. Vielleicht würde ich euch sogar zu einem neuen Start verhelfen.«
    Er sah uns fragend an und zog an seiner Zigarre.
    »Wir brauchen dein Geld nicht«, sagte ich. »Wir haben im Augenblick mehr als genug davon. Ich denke auch nicht daran, mich wie einen Hund aus der Stadt jagen zu lassen. Wir werden also hierbleiben.«
    Minsters Gesicht

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