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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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dritter Mann. Er wandte uns den Rücken zu und starrte auf die zugezogenen Vorhänge. In dieser Gang wollte keiner den anderen sein Gesicht sehen lassen.
    »Macht, dass ihr rauskommt!«, befahl der Gangster im Trenchcoat.
    Wir gehorchten, aber ich vergaß zufällig, die Tür hinter mir zu schließen. Wir drückten uns neben dem Türrahmen platt.
    »Wer sind diese beiden aufsässigen Burschen überhaupt?« Das war eine neue Stimme, sicher die des Mannes am Fenster.
    »Ich weiß es nicht«, klagte Ruff. »Sie gehören zu Bennys Mannschaft. Mir wäre es lieber, jeden Mann zu kennen, den ich beschäftige. Aber über diesen Punkt kann man mit Benny nicht reden. Er hält es für besonders klug, mit Leuten zu arbeiten, die sich fremd sind.«
    »Und jetzt haben wir den Salat«, wetterte der Mann im Trenchcoat. »Benny ist weg, und kein Mensch weiß mehr Bescheid. Wenn sich nun ein Spitzel einschleicht?«
    »Keine Angst«, antwortete der Mann am Fenster. »Der Boss macht keine Fehler. Der kennt jeden, der für ihn arbeitet, Mac!«
    »Vielleicht macht der Boss keine Fehler. Dafür gräbst du fleißig Tretminen auf unserem Weg ein.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du hast dir doch das Girl aus dem Zigarrenladen geschnappt, das Rump an diesen Cotton verpfiffen hat. Was soll das? Kannst du mir einen vernünftigen Grund dafür sagen?«
    »Ich kann. Du weißt, dass der Boss dreitausend Dollar bar auf die Hand zahlt für diesen Cotton. Tot oder lebendig. Das heißt, wenn ihn einer lebendig anschleppt, wird die Prämie um zweitausend erhöht. Soviel Geld ist ihm die Rache an einem Mann wert, der ihn damals hereingelegt hat, weil es das einzige Mal war, dass der Boss in eine Falle getappt ist. Warum soll ich mir die fünftausend nicht verdienen?«
    »Ich sehe nicht ein, was das mit dem Mädchen zu tun hat«, ereiferte sich Mac.
    »Drum werde auch ich die Bucks kassieren und nicht du.«
    »Du solltest das Girl freilassen«, sagte Mac grimmig. »Wenn sie das Gör hier auf stöbern…«
    »Sie ist nicht mehr hier. Ich habe damit gerechnet, dass ihr Schlappschwänze seid, und ich will nicht, dass mir einer dazwischenpfuscht. Erstens ist das Girl ein feiner Köder für den G-man, zweitens ist sie wirklich nicht ohne…« Er lachte kurz und hämisch.
    »Du bist verrückt«, sagte Ruff. »Weibergeschichten taugen in unserer Branche nichts. Das solltest du längst wissen.«
    »Ich pfeife auf deine Ratschläge. Du hättest Prediger werden sollen. Und ich sage dir, das Girl ist der Haken, an dem der G-man baumeln wird. Wenn ich die fünftausend in meiner Tasche habe, reden wir weiter darüber. Cotton ist verschwunden und sein Freund auch. Aber wie ich die Schnüffler kenne, werden sie wieder aus ihren Löchern kriechen, wenn sie die Kleine vermissen. Und dann werden sie zwei Goldesel für mich abgeben!«
    »Hör endlich auf mit dem Quatsch«, sagte Ruff. »Du stellst dir das so einfach vor. Dabei hast du erst gestern eins auf die Pfote gekriegt und das noch nicht einmal von einem G-man. Mir wär’s auch lieber, du ließest das Girl wieder laufen. Wohin hast du sie gebracht?«
    »Das möchtest du gerne wissen, was? Aber diesmal kassiere ich allein. Wenn ich euch’s sage, wollt ihr mich.nur reinlegen.«
    Phil stieß mich an. Es wurde Zeit, dass wir von unserem Horchposten neben der Tür wegkamen. Doch ich blieb noch einen Augenblick stehen, denn eben machte Mac seinem verbitterten Herzen noch einmal Luft.
    »Wenn ich deinetwegen in Schwierigkeiten komme, schlage ich dich vorher noch kurz und klein, Murke.«
    Endlich wusste ich den Namen des Mannes, der Elsie Slick verschleppt hatte. Also hatte ihn das kleine Mädchen in dem Drugstore doch richtig erkannt. Hätte er nicht vorhin sein Gesicht dem Vorhang zugewandt, hätten wir eine Überraschung erleben können, die uns in eine üble Lage gebracht hätte. Denn er kannte uns, wir ihn nicht. Bei der nächsten Gelegenheit musste es zum Zusammenstoß kommen.
    Aber das war meine geringste Sorge.
    Elsies Schicksal machte mir weit mehr Kopfzerbrechen. In dieser Richtung hatte dieser gewissenlose Gauner richtig spekuliert. Ich glaubte allerdings nichts, dass er sich über die Identität des Gangsters Ed mit dem G-man Jerry Cotton im Klaren war. Und daraus war noch einiges Kapital zu schlagen.
    ***
    Der Mann, den Sticky zusammengeschlagen hatte, war wieder zu sich gekommen. Er hockte auf dem Boden, lehnte sich gegen einen Stapel von Zementsäcken und schnappte immer noch nach Luft. Die ändern standen um ihn

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