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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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nebeneinander an das andere Fenster. Das war wahrscheinlich die eine Hälfte der Vier, die der Mann mit der Maske in dem Zimmer der Mietskaserne am Tompkins Square überrascht hatte. Wenn die andere Hälfte auch noch auftauchte, wurde es für uns brenzlig. Wenn der Boss nachzählte, würde er zwei Mann zu viel in seiner Mannschaft finden.
    Wir hatten Glück. Wahrscheinlich hatten die beiden ihren Treffpunkt verfehlt, denn nach einer Viertelstunde kamen der Fahrer des Mercury und der Gentleman, der uns nach hier hatte verfrachten lassen. Der Mann mit dem Straßenanzug, den die anderen Ruff nannten, warf uns neugierige Blicke zu. Wahrscheinlich hatte ihn der Fahrer bereits instruiert. Ruff schien zufrieden, als er in die Runde schaute.
    »Wir sind damit vollzählig, Boys. Es kann losgehen. Drei Mann kommen mit mir, die anderen wird Sticky«, er wies auf den Fahrer des Mercury, »zur East Side rüberbringen.«
    Einer der Burschen, die im Lincoln gesessen und ihren eigenen Boss zusammengeschossen hatten, wollte protestieren. Offensichtlich vermisste er seine zwei Kumpane. Mir war die Geschichte klar: Ruff und Sticky hatten den Auftrag, vier Mann abzuholen. Der Rest von Benny Minsters Gang hatte sich in zwei Gruppen aufgeteilt, zu je zwei Mann. Da Phil und ich uns wie die Spreu unter den Weizen mogelten, hatten Ruff und Sticky die zweite Gruppe gar nicht mehr gesucht. Schließlich konnten sie bis vier zählen.
    Für uns wurde die Sache brenzlig. Phil und ich schoben uns zusammen. Wenn der Bursche jetzt sein Maul aufmachte, konnte die Situation für uns sehr bleihaltig werden. Sein Kumpan, der wie ein Kalb an der Tränke dreinschaute, war weit weniger gefährlich. Zum Glück schien Ruff sich nicht auf Erörterungen einlassen zu wollen.
    »Keine Volksreden jetzt! Spar dir das für das Altersheim!«
    »Aber Kenna und Furrer fehlen noch!«, behauptete der Mann starrsinnig.
    Ruffs Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    »Der Boss wird schon seine Gründe haben, wenn er euren Idiotenklub nicht pauschal übernommen hat. Wenn ihr euch um jeden Preis unbeliebt machen wollt, dann stellt noch ein paar recht dumme Fragen.«
    ***
    Sechs von uns folgten Sticky, dem Fahrer, und drängten sich wie Heringe in den Mercury. Die anderen drei kamen mit Ruffs Auto. Die zwei, die einmal zu Benny Minsters Gang gehört hatten, saßen bei uns im Wagen. Ich war recht froh darum, denn wenn sie Gelegenheit hatten, ihre Story an Ruff weiterzugeben, würde er doch vielleicht anfangen, selbstständig zu denken. So aber hatten wir die beiden unter Kontrolle und konnten uns darauf einrichten.
    Die Fahrt endete zwischen Manhattan und Brooklyn Bridge auf der East Side. Vor einem modernen Lagerhaus machten wir halt. Eine riesige Stahltür klappte vor uns auf, gerade weit genug, um den Mercury durchzulassen. Wir standen inmitten einer riesigen Lagerhalle. Rund um uns stapelten sich Güter aller Art in Fässern, Ballen und Kisten, Säcken und Tonnen. Hinter uns kam Ruffs Wagen, hinter dem sich die Tür mit einem leisen Summen wieder schloss.
    Ruff verschwand im Hintergrund und ließ uns erst einmal warten. Als die Scheinwerfer des Mercury verlöschten, standen wir im Dunkeln herum. Einer der Gangster zündete sich eine Zigarette an. Im Lichtschein des Streichholzes musterte ich die Gesichter. Ich glaube, die meisten von ihnen bereuten bereits, sich auf eine so unsichere Sache eingelassen zu haben. Niemand sprach ein Wort. Phil und ich lehnten uns dicht nebeneinander an einen Stapel Säcke. Ich sah verstohlen auf die Leuchtziffern meiner Armbanduhr. Etwa fünfzehn Minuten waren vergangen, seit Ruff uns verlassen hatte.
    »Ich steige aus«, sagte plötzlich einer in die Stille hinein.
    Das hastige Atmen der Männer würde schneller.
    »Wer will hier aussteigen?«, fragte Sticky. Der Strahl seiner Taschenlampe glitt in die Runde und blieb an dem Sprecher hängen. Geblendet schloss der Mann die Augen. Sticky trat auf den Mann zu, die Linke mit der Taschenlampe dem anderen dicht vors Gesicht haltend. Seine Rechte traf den Gangster unvorbereitet in die Magengrube, der Bursche hatte sie nicht einmal kommen sehen. Er klappte zusammen wie ein Taschenmesser und ging stöhnend zu Boden.
    »Will hier noch einer aussteigen?«, fragte Sticky höhnisch.
    Drohendes Murren wurde laut. Sticky lachte böse. Er wiederholte seine Frage. Aber niemand hatte den Mut, mit diesem gemeinen Schläger anzubinden, obwohl sie doch alle von der gleichen Sorte waren.
    Ich schob die

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