0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf
herum und gaben Ratschläge. Als wir hinzukamen, machten sie uns Platz. In ihren Augen genossen wir bereits eine Autorität, die’sich als nützlich erweisen konnte. Ruff und Mac suchten sich ihren Weg zu der Gruppe. Von dem Aufenthalt in dem hellen Office waren ihre Augen noch nicht an das Halbdunkel in der Halle gewöhnt.
»Ihr beide verschwindet jetzt«, sagte Ruff. Er deutete auf Phil und mich. »Ihr besorgt einen unauffälligen Wagen und bringt ihn her. Stellt ihn aber nicht direkt vor diesem Bau ab, sondern dreihundert Yards weiter oben. Am besten holt ihr euch die Karre aus einer Garage, dann fällt’s nicht so schnell auf, wenn sie weg ist. In spätestens einer Stunde seid ihr wieder da!«
»Okay«, sagte ich. »Wird gemacht. In einer Stunde sind wir wieder da.«
Wir machten kehrt und verließen die Halle durch die kleine Tür in dem großen Klapptor. Wir marschierten hinüber zur Water Street.
»Das haben sie sich wirklich ein bisschen zu einfach ausgedacht«, lachte Phil. »So einfach werden sie uns nicht los. Wenn wir nach einer Stunde mit dem Wagen ankämen, wäre der Bau leer. Was machen wir jetzt, Jerry?«
»Ich besorge den Wagen«, erklärte ich. »Du gehst wieder zurück und achtest darauf, dass uns Murke nicht durch die Lappen geht. Wir müssen herausbekommen, wo er Elsie Slick hingebracht hat.«
Niemand folgte uns. Sie waren froh, dass sie uns erst einmal für eine Weile los waren. Schließlich waren wir für die Führer der Bande ein Dynamitfass. Wir brauchten nur einen neuen Streit mit Sticky zu inszenieren, um sie in die größten Schwierigkeiten zu bringen.
Ich quetschte mich in die nächste Telefonzelle und rief unser Headquarter an.
»Den Einsatzleiter, Milly«, sagte ich zu der Telefonistin in der Vermittlung, die ich an der Stimme erkannt hatte.
»Ach, Sie sind’s, Cotton. Wo treiben Sie sich denn herum?«
»Bitte den Einsatzleiter«, wiederholte ich. »Es ist dringend. Ich erzähl’s Ihnen ein andermal.«
Fünf Sekunden später hatte ich Bernie Janov an der Strippe.
»Hör zu, Bernie! Fast die ganze Bande sitzt in einem Lagerhaus.« Ich beschrieb ihm die Lage. »Trommle alle verfügbaren Leute zusammen und schick sie her. Außerdem brauche ich schleunigst einen Wagen. Aber es muss schnell gehen. Ich bin jetzt in der Telefonzelle an der Water Street. Beeil dich, sonst sind sie weg.«
»Okay, Jerry! Bleib noch einen Augenblick dran!«
Bernie Janov erteilte seine Anweisungen. Er setzte mächtig Dampf dahinter. Nach zwei Minuten meldete er sich wieder.
»Alles läuft, Jerry. Ein Mann mit einem Wagen ist in zehn Minuten bei dir. Wie geht’s euch beiden Gangstern?«
»Gut«, sagte ich. »Noch. Hoffentlich klappt alles.«
Bernie lachte.
»Du kannst dich drauf verlassen. Schließlich organisiere ich nicht zum ersten Mal einen Großeinsatz. Warum machst du es eigentlich so dringend?«
Ich erzählte ihm die Geschichte.
»Ach ja, das wollte ich dir von Bobby Stein ausrichten. Er war bei dem Vater des Mädchens. Natürlich nicht offiziell, nur auf deine Bitte hin. Schließlich geht’s uns ja zunächst nichts an, wenn ein Girl ihrem Vater davonläuft. Das ist Sache der City Police, und wenn das Mädchen volljährig ist, kann man nichts dagegen machen. Übrigens - Benny Minster ist operiert. Aber nicht einmal die Medizinmänner können sagen, ob er durchkommt«, berichtete Janov weiter. »Jack Lammer spielt immer noch den großen Schweiger und sein Gorilla scheint wirklich nichts zu wissen. Er redet zwar, aber in die Hintergründe war er nicht eingeweiht. Matthew Gild geht’s ein wenig besser, aber immer noch schlecht genug.«
»Ist gut, Bernie. Ich glaube, da kommt der Wagen!« Ich hängte ein und trat auf die Straße. Fred Nagara kroch aus einem neutralen Ford. Ich setzte mich hinter das Steuer und verabschiedete mich von Fred, der mir einen Korb voll guter Wünsche mit auf den Weg gab. Dreißig Minuten waren jetzt verstrichen. Wenn ich Glück hatte, waren sie noch da.
Dreihundert Yards weiter oben parkte ich den Wagen, ich ging zu Fuß weiter: Phil lehnte an einem Kiosk. Ich bemerkte ihn erst, als er mich anrief.
»Sie sind noch drin, Jerry. Wie geht’s weiter?«
»Komm«, sagte ich. »Wir gehen wieder rein. Auf diese Weise haben wir sie unter Kontrolle. Ich möchte mir Murke persönlich schnappen. Wenn er der Einzige ist, der weiß, wo er Elsie versteckt hält, kann’s für das Mädchen bitter werden, wenn ihm etwas zustößt. Das möchte ich nicht riskieren.«
Die
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