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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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Ernest.
    Florence schenkte nach. Sie war offensichtlich bemüht, uns die Zungen ein wenig zu lösen. Doch diesen Gefallen konnten wir ihr nicht tun. Je geheimnisvoller wir uns gaben, desto größer war die Neugierde, die uns entgegengebracht wurde.
    »Hör mal zu, Mädchen«, sagte ich. »Dein Whisky ist Klasse, aber du willst für meinen Geschmack zu viel wissen. Wie wäre es, wenn du dich auf das Ausschenken beschränken würdest?«
    Sie sah mich böse an und dachte nicht daran, meinen Vorschlag zu beherzigen. Stattdessen hielt sie uns eine gut gemeinte Gardinenpredigt.
    »Burschen wie ihr tauchen hier immer wieder mal auf. Aber sie bleiben nicht lange. Wenn ihr sie fragen wollt, wie es ihnen hier gefallen hat, könnt ihr sie besuchen. Sie habe eine gemeinsame Adresse: Sing-Sing. Glück kann jeder mal haben, aber es nicht zu verscherzen, ist eine Sache, die Verstand braucht. Und von dieser Ware habt ihr anscheinend nicht allzu viel.«
    »Vielleicht«, sagte Phil überheblich. »Wir sind jedenfalls zufrieden, in jeder Hinsicht.«
    »Nur etwas fehlt uns noch, Florence«, fuhr ich fort, »wir suchen ‘ne Bleibe, wo sie nicht zu neugierig sind. Schau mal im Branchenverzeichnis nach, und sag uns dann Bescheid!«
    Sie hatte das nicht nötig. Sie kannte jede Bude. Wir kannten diese Quartiere zwar auch, aber ich verfolgte eine ganz bestimmte Absicht damit. Und es klappte.
    »Ihr könnt bei mir bleiben«, bot sie uns an. »Ihr habt Glück. Mein Schwager ist letzte Woche ausgezogen, er ist nach Kalifornien. Das Zimmer ist zwar nicht so komfortabel wie im Waldorf Astoria, dafür kümmert sich aber niemand um die Bewohner. Wollt ihr’s haben?«
    Natürlich wollten wir. Es war zwar teuer, aber die Nähe von Florence und ihrem Saloon war uns das wert.
    »Unser Gepäck befindet sich noch auf dem Flughafen. Es kommt nach.« Florence konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Fahrt lieber euren schicken Schlitten vor der Tür weg. Ich weiß in der Nähe eine Garage, wo ihr ihn unterstellen könnt. Noch besser wäre allerdings, ihr würdet euch von ihm trennen. Die Karre ist zu auffällig.«
    »Die Lady hat recht«, sagte ich und hielt Phil den Schlüssel hin. »Schaff die Kutsche in die Garage.«
    Während mein Freund das besorgte, sah ich mir das Zimmer an. Florence Sheldon führte mich hinauf in den ersten Stock. Die Bude gehörte zu ihrer Privatwohnung, das Mobiliar mochte aus dem Erbgut ihrer Urgroßmutter stammen. Na ja, es ging uns ja um Sicherheit.
    Ich deckte das Bett auf, öffnete den knarrenden Schrank und ließ das Wasser laufen.
    Florence sah mir von der Tür aus zu. Plötzlich trat sie einen Schritt vor, drückte die Tür hinter sich zu und lehnte sich gegen die Füllung. Sie sah mich durchdringend an. Ich setzte mich auf die Bettkante und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
    »Wir könnten eine große Show abziehen, Ed«, sagte sie heiser. »Du kannst mir nicht weismachen, ihr hättet irgendwo in Nevada einen Postboten beraubt. Ihr habt einen Coup gelandet, wie er alle zehn Jahre einmal vorkommt. Warum willst du dir das alles wieder durch die Finger rinnen lassen und in ein paar Wochen wieder in den Mülltonnen stochern? Ich weiß, was man mit Geld macht. Schau mich an! Du hast zwar vorhin was von ‘nem schäbigen Laden gesagt. Ich nehme es dir nicht einmal übel. Aber schau dir die Girls an, die mit mir groß geworden sind. Sie verkaufen Blumen oder Zeitungen, und wenn’s hoch kommt, haben sie einen Mann geheiratet, der die Hälfte seines Wochenlohns versäuft. Ich hab meinen schäbigen Laden und es geht mir gut. Na, wie wär’s? Überleg es dir gut, und sag mir Bescheid, wenn du dich entschieden hast.«
    Sie ging hinaus. Ich blieb auf meiner Bettkante sitzen und starrte die Tür an. Florences Offenbarungen kamen mir, offen gestanden, ein wenig überraschend.
    Als Phil zurückkam, war ich immer noch ein wenig benommen.
    Florence wusste, was sie wollte. Ich fühlte mich durch ihr Angebot zwar leicht geschmeichelt, und das Gespräch hatte mich davon überzeugt, dass unsere Tarnung vollkommen war. Sie hätte sich bestimmt gehütet, einem G-man einen Heiratsantrag zu machen.
    Phil und ich beschlossen, uns ein wenig aufs Ohr zu legen. Wir losten, und er gewann das Bett, ich warf mich auf die Couch. Die Tür schlossen wir ab, den Schlüssel ließen wir stecken.
    ***
    Zwei Stunden später machten wir uns fertig zum Ausgehen. Wir gingen hinunter in die Bar und kippten einen Whisky. Florence gab sich absolut

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