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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Herr. Sie wurde von der Chinesin Nicole genannt.«
    »Nicole Duval?« Der Ewige stutzte. »Warum habt ihr nicht vorher überprüft, wer die Chinesin nach Europa brachte? Ich stelle fest, daß das Informationsnetz über beträchtliche Lücken verfügt. Viele Dinge werden in Erfahrung gebracht, andere bleiben verborgen. Das ist nicht gut. Wir müssen das verbessern.«
    »Ja, Herr.«
    »Du nicht. Ihr habt eine andere Aufgabe. Kümmert euch um die Chinesin, wie es der Plan vorsieht. Und die andere Frau…«
    »Nicole.«
    »Tötet sie. Wir brauchen sie nicht.«
    »Aber mit ihrer Initiative, mit ihrem Selbstbewußtsein könnte sie eine weitaus bessere Sklavin sein als die Chinesin…«
    »Eben, weil ihr Geist so stark ist. Tötet sie. Sie ist höchstens eine Gefahr für das Projekt.«
    »Ja, Herr.«
    »Melde den Vollzug«, verlangte der Alpha. Dann verblaßte sein dreidimensionales Bild.
    Der Schwarzgekleidete straffte sich. Dann setzte er sich in Bewegung, um den Befehl des Alpha-Ewigen auszuführen.
    Der Tod kam zu Nicole Duval.
    ***
    Sie waren in eine andere Zelle gesperrt worden. Die Schwarzgekleideten hatten zu dem mißlungenen Fluchtversuch keinen Kommentar abgegeben, aber Su Ling war sicher, daß es keinen zweiten Versuch mehr geben würde. Die Unheimlichen waren jetzt auf der Hut. Sie hatten eine Schwachstelle ihres Gefängnisses erkannt und würden jetzt besonders darauf achten.
    Sofern es überhaupt eine Schwachstelle war.
    Nicole war es am ersten Tag nicht gelungen, zu entfliehen, und sie war mehr tot als lebendig hierher gebracht worden. Jetzt - da draußen das lauernde Nichts…? War eine Flucht nicht zugleich eine Flucht in den Tod? War es nicht besser, hierzubleiben, abzuwarten, was geschah, und zu hoffen, daß Zamorra oder Wang Lee auftauchten?
    Aber worauf warteten sie? Was hatten die Unheimlichen vor? Weshalb diese Entführung?
    Su Ling schreckte auf, als die Tür geöffnet wurde. Nicole war immer noch bewußtlos. An verschiedenen Anzeichen erkannte die Dolmetscherin zwar, daß Nicole in wenigen Minuten aufwachen würde, aber noch war es nicht soweit.
    Einer der beiden Unheimlichen blieb sichernd in der Tür stehen - an ihm und seinen unheimlichen, übermenschlichen Körperkräften führte für Ling kein Weg vorbei.
    Der andere trat in die Zelle.
    »Was wollt ihr jetzt?« fragte Ling.
    Schweigend griff der Mann unter seine Anzugjacke und holte eine großkalibrige Pistole hervor. Er entsicherte sie und richtete sie auf Nicole Duval.
    Ling erblaßte.
    »Nein!« stieß sie hervor. »Das könnt ihr nicht tun! Das ist…«
    Es war doch so widersinnig! Da hatten sie sie erst aus der Wüste zurückgeholt, sie aufgepäppelt, da hätten sie sie bei dem mißglückten Fluchtversuch töten können… aber nichts dergleichen war geschehen! Warum dann jetzt?
    Der Zeigefinger des Unheimlichen krümmte sich.
    »Nein!« schrie die Chinesin. Sie wuchs plötzlich über sich hinaus. Sie sprang vor, warf sich gegen den Pistolenmann und versuchte, seine Hand aus der Schußbahn zu bringen. Der Schwarzgekleidete war irritiert. Fast wäre es Ling gelungen, ihm die Pistole abzunehmen. Dann aber reagierte er wieder. Er schob die Dolmetscherin fast sanft, aber mit nachdrücklicher, unwiderstehlicher Kraft einfach beiseite, ohne daß sie etwas dagegen unternehmen konnte.
    Wieder richtete er die Pistole auf Nicole.
    Ling schossen die Tränen in die Augen. Sie schrie in ihrer Verzweiflung und wußte doch, daß sie den eiskalten Mord nicht verhindern konnte.
    Als der Schwarzgekleidete schoß, knallte es überlaut in dem kleinen Raum…
    ***
    In London war es vier Uhr nachmittags, als das Flugzeug landete. Eine halbe Stunde später waren Tendyke, Zamorra und die Zwillinge durch die Kontrollen und verließen das Abfertigungsgebäude. Die beiden Mädchen trugen gefütterte Parkas, Winterjeans und wadenhohe Stiefel und hatten die Kapuzen hochgeschlagen.
    Mehrfach hatte die Stewardeß im Flugzeug gefragt, ob sie nicht ablegen möchten. Einstimmig hatten Uschi und Monica abgelehnt. Seit dem gestrigen Abend trugen sie ihre dicke Kluft - rein aus Protest. Allerdings hatten sie sich in Florida nicht mehr lange draußen aufgehalten, und Tendyke hatte am Morgen vor dem Abflug Zamorra zugeraunt, daß sie die Klimaanlage in ihren Zimmern auf zehn Grad heruntergeschaltet hätten; er hatte es sich nicht verkneifen können, der Sache nachzugehen.
    Jetzt waren sie hier, mit dem frühestmöglichen Flugzeug.
    Sie wandten sich dem Parkplatz zu, wo der

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