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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fehlte trotz der Unterstützung der Zwillinge die Kraft - obgleich bei einem Psi-Rapport die zusammengeschalteten Kräfte sich nicht addierten, sondern potenzierten.
    Es reichte nicht.
    Er gab auf und löste die Trance.
    »Was nun?« fragte Uschi. Sie fühlte sich nicht weniger ermattet als Zamorra und ihre Schwester. »Die Spur ist da, aber wir können sie nicht aufnehmen.«
    »Sucht die ganze Londoner Umgebung nach Nicoles und Lings Gedankenmuster ab«, bat Zamorra. »Vielleicht sind sie irgendwo hier in der Umgebung als Gefangene.«
    »Und wenn nicht?«
    Zamorra sah auf die Uhr. Es ging auf sechs Uhr abends zu.
    »Ich versuche noch einmal im Cottage anzurufen. Wenn das nichts nützt, fahren wir…«
    »Direkt in die Falle, wie?« lästerte Tendyke. »Es dürfte doch klar sein, daß im Beaminster-Cottage eine riesige Falle auf dich und uns wartet, mein Freund. Die Entführung ist nur der Köder, um dich unvorsichtig zu machen.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß einer dort die neuen magischen Sperren durchbrochen hat.«
    »Ist das Landhaus nicht mal zwischenzeitlich ein Stützpunkt der Ewigen gewesen, eh? Gegen die nützen auch deine magischen Sperren nichts.«
    Zamorra atmete tief durch. »Wer sagt dir überhaupt, daß ich zum Cottage fahren will? Wenn sich dort am Telefon keiner meldet, ist es doch klar, daß auch das Abendessen nicht auf uns wartet! Was also wollen wir dort?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Du hättest mich vorhin ausreden lassen sollen«, beschwerte Zamorra sich. »Wenn sich niemand meldet, fahren wir nach Caermardhin.«
    ***
    Eine Viertelstunde später waren sie unterwegs.
    »Was willst du dort eigentlich?« fragte Tendyke. »Glaubst du, die Leute, die Nicole und Ling entführt haben, sind genau diese Strecke gefahren? Die haben alles mögliche angestellt, aber sich bestimmt nicht der Höhle des Löwen genähert… und selbst wenn: weißt du, wie viele Meilen das sind? Wie unendlich viele Stellen es gibt, an denen anschließend etwas passiert sein kann?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Darum geht es mir gar nicht«, sagte er. »Aber was wir hier nicht geschafft haben, ist vielleicht von Caermardhin aus möglich, mit etwas Mithilfe durch Sid Amos. Er hat so seine Möglichkeiten herauszufinden, wo bestimmte Personen stecken.«
    »Amos«, brummte Tendyke abfällig. »Muß das sein? Machst du da nicht den Bock zum Gärtner?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Auch wenn ihr alle ihm nicht über den Weg traut - ich kenne ihn. Schließlich haben wir uns nicht zum ersten Mal gegenübergestanden. Ich weiß, was ich von ihm zu erwarten habe.«
    »Dich hat wirklich der Leichtsinn gepackt«, sagte Tendyke. »Aber es ist deine Haut, die er dir eines schönen Tages überraschend über die Ohren ziehen wird.«
    ***
    Stunden später erreichten sie Cwm Duad, die kleine Ortschaft im Tal zwischen zwei Bergzügen, rund zwölf Kilometer nördlich von Carmarthen. Zamorra war schon oft hiergewesen, und ihn verbanden Erinnerungen an einige teilweise haarsträubende Abenteuer mit diesem Ort - nicht zuletzt an einen Großangriff der Meeghs durch ein Weltentor vor einigen Jahren. Nur unter Einsatz stärkster magischer Kräfte hatten Zamorra und Merlin gemeinsam diesen Angriff abwehren können. Danach war Merlin so geschwächt gewesen, daß er sich für einige Monate in seine Tiefschlafkammer zurückzog, um sich dort zu erholen…
    Aber das war alles Vergangenheit. Die rätselhaften Meeghs gab es nicht mehr. Leichter durchschaubare, aber auch furchtbarere Mächte waren an ihre Stelle getreten.
    »Was nun?« fragte Tendyke, als Zamorra den Jaguar am Ortsrand stoppte.
    »Mit diesem Wagen kommen wir den Berg nicht mehr hoch. Der Waldweg ist zu uneben. Da versuche ich’s lieber sofort zu Fuß.«
    »Du allein? Wir kommen natürlich mit«, sagte Uschi sofort.
    Diesmal war es Zamorra, der Widerspruch einlegte. »Genau das werdet ihr nicht tun«, sagte er. »Vor allem du nicht, Uschi. Wenn Amos nicht erfahren soll, daß du schwanger bist, kommt man am besten erst gar nicht in seine direkte Nähe. Er hat so eine Art Röntgenblick und könnte etwas bemerken. Seht euch lieber nach einem Zimmer in einer Pension um. Vielleicht klappt es noch. Notfalls beruft euch auf mich.« Er nannte den Namen eines Gasthofes, in dem er auch früher schon logiert hatte; der Wirt würde sich an den Namen Zamorra erinnern. Und es war noch nicht so spät, daß bereits alle Türen verschlossen wären.
    »Okay, dann wollen wir mal«,

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