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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht.
    Und hier sollen Nicole und Ling gefangengehalten werden? fragte er sich. Hier in dieser Wütenei?
    Da muß etwas schief gelaufen sein! Amos’ Erfindung funktioniert nicht…
    Er sah zur Sonne hinauf, blinzelte. Sie strahlte unbarmherzige, mörderische Hitze aus.
    Gestrandet im Nichts! Wie sollte er von hier aus einen Rückweg finden? Es gab keinen Anhaltspunkt, wo er sich befand…
    Und Tendyke tauchte auch nicht auf…
    Mehr und mehr keimte in Zamorra der böse Verdacht, daß er gewissermaßen »ausgerutscht« war, aus der Bahn gesprungen, verloren…
    Sollte er hier in der heißen Einsamkeit sein Leben beschließen?
    Zäh verstrich die Zeit. Aber die Hitze blieb und versuchte, Zamorras Blut in zähflüssigen Sirup zu verwandeln…
    ***
    Rob Tendyke sah Zamorra in einem phosphorgrünen Aufblitzen verschwinden. Für ein paar Sekunden zügelten farbige, gleißend helle Krakenarme aus Licht aus dem Aufblitzen hervor, tasteten wirr um sich und verloschen dann wieder. Auch das helle Grün verschwand.
    Sid Amos war ein wenig in sich zusammengesunken. In der seltsamen Beleuchtung in dieser Kammer wirkte er grünlichgrau. Tendyke sah ihm an, daß der Transport ihn ungeheure Kräfte gekostet hatte.
    Amos wandte sich jetzt dem Abenteurer zu. »Nun du«, krächzte er heiser.
    »Zamorra ist jetzt am Ziel?«
    »Ja… am Ziel«, murmelte Amos. »Ich sende dich hinterher.«
    »Wäre es nicht einfacher gewesen, uns beide zugleich zu transportieren?« überlegte Tendyke. »Vielleicht hätte das weniger Energie gekostet als dieses Nacheinander. Denn du hättest nur einmal ein Tor öffnen müssen.«
    »Ich weiß nicht, ob das möglich gewesen wäre«, sagte Amos schroff. »So genau kenne ich mich mit dieser Methode noch nicht aus.«
    »Was?« stieß Tendyke erschrocken hervor. »Soll das heißen, daß du diese… Anlage noch nicht richtig ausprobiert hast?«
    Amos grinste diabolisch.
    »Genau das, mein Freund«, sagte er. »Zamorra und du - ihr seid meine ersten Testpersonen für die Erprobung…«
    Er lachte meckernd und leitete den nächsten Transportvorgang ein. Tendyke wollte aus dem Kreis springen, weil ihm das Risiko eines unerprobten Transports plötzlich zu groß war, aber es war bereits zu spät. Schon flammte es abermals grün auf, und er spürte den rasenden Schmerz, der ihn durchlief…
    Sid Amos’ meckerndes Gelächter war das letzte, was er in Caermardhin wahrnahm…
    ***
    Ein scharfer Befehl kam aus der Ferne und hämmerte in die Denkzentren der beiden Schwarzgekleideten. Wie unter einem Peitschenhieb zuckten sie zusammen.
    Der Mann mit der Pistole verriß den Schuß. Die Kugel verfehlte Nicole Duval nur um wenige Zentimeter und heulte als Querschläger durch den Raum. Fast hätte sie Ling noch verletzt.
    Die Chinesin verstummte jäh. Sie preßte die Hände gegen die Ohren, aber das nützte nun auch nichts mehr. Sie war von dem überlauten Knall im kleinen Raum fast taub.
    Sie sah, wie die beiden Schwarzgekleideten sich wie auf ein Kommando umdrehten und die Zelle verließen. Die Tür wurde verriegelt. Su Ling und die bewußtlose Nicole waren in ihrem Gefängnis wieder allein.
    Es dauerte nur noch ein paar Sekunden, bis Nicole erwachte. Sie öffnete die Augen, drehte verwirrt den Kopf und fragte etwas. Su Ling verstand sie nicht. In ihren Ohren dröhnte es immer noch. Sie beugte sich über Nicole. »Ich verstehe dich nicht«, rief sie. »Du mußt lauter sprechen.«
    Nicole ihrerseits fühlte in sich den Nachhall eines lauten Knalles, den sie in den Minuten des Aufwachens, des Heraufdämmerns in die Wirklichkeit, vernommen zu haben glaubte. Sie kam zu dem Schluß, daß dieser Knall nicht geträumt war, sondern Realität, und daß er Lings Hörfähigkeit beeinträchtigte. »Was ist passiert?« schrie sie.
    »Sie wollen dich erschießen«, rief Ling zurück, in dem Bemühen, sich selbst zu hören - wie alle Schwerhörigen sprach sie dabei effektiv zu laut. Es gellte in Nicoles Ohren. »Einer hat auch geschossen, aber er hat dich verfehlt. Dann sind sie gegangen.«
    »Seltsam«, murmelte Nicole. Sie verstand den Zusammenhang nicht. Irgend etwas mußte da falsch sein.
    Aber was?
    ***
    In der Tat hatte der Befehl aus der Ferne verhindert, daß Nicole ermordet wurde. Die beiden Männer in Schwarz waren zurückgerufen worden.
    Nebeneinander traten sie vor das Stereobild, das von sich aus wieder entstanden war. Die Alpha-Maske sah ihnen entgegen.
    »Du hast uns gerufen, Herr?«
    »Es gibt neue Anweisungen«, sagte der

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