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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geheimnisvolle Mann mit den seltsamen Sonderbegabungen schien diese Magie noch viel stärker zu empfinden - und zu fürchten.
    Zamorra staunte. Gab es tatsächlich etwas, wovor Tendyke Furcht empfand?
    Die Zeit tropfte dahin. Die drei ungewöhnlichen Männer schwiegen, während Amos seine Kräfte entfesselte. Schießlich entstand ein Bild zwischen seinen aufgespannten Fingern. Das Bild meines Autos, das zwischen zwei Typen hin und her wechselte. Es war genau das, was auch Zamorra gesehen hatte. Nur war das Bild hier, bei Amos, noch etwas undeutlicher.
    Die Lippen des Ex-Teufels bewegten sich. Zamorra versuchte, ihm die lautlos geformten Worte von den Lippen abzulesen, aber sie ergaben für ihn keinen Sinn. Amos benutzte keine menschliche Sprache.
    Das Auto schien in Bewegung zu sein. Wieder verging einige Zeit. Dann endlich geschah etwas - es verschwand abrupt aus dem Bild.
    Zamorra zuckte zusammen und beugte sich leicht vor. »Was ist passiert?«
    Aber Sid Amos antwortete nicht. Er schloß die Augen. Wieder bewegten sich seine Lippen. Seine Gestalt schien zu verfließen und etwas Ungeheuerlichem Platz zu machen, festigte sich aber sofort wieder. Dann sprühten Funken aus seiner Hand, Flammen zuckten. Die Augen des Ex-Teufels schienen Feuerlanzen zu verstrahlen, die in dieses Inferno zuckten und es noch künstlich aufheizten.
    Dann verblaßte das Feuerwerk. Nur noch ein blasses Lodern blieb in Amos’ Hand zurück.
    »Ich habe sie«, sagte er krächzend.
    »Wo sind sie?« stieß Zamorra hervor.
    »Sie sind durch ein künstliches Weltentor gezogen worden«, sagte Amos heiser. »Sie befinden sich an einem Ort, den ich nicht lokalisieren kann. Es kann auf der Erde sein, vielleicht auch in einer anderen Dimension. Der Ort ist nicht stabil und wehrt sich gegen meine Beobachtung. Hier…«
    In miniaturisierter Form waren Nicole und Su Ling in dem Bild in seiner Hand zu erkennen.
    Wang Lee sprang auf. Er schien förmlich in das winzige Bild hineinkriechen zu wollen.
    Tendyke stieß pfeifend den Atem aus. »Gibt es einen Weg dorthin? Du sagtest: künstliches Weltentor… Existiert es noch? Können wir es benutzen?«
    »Nein«, sagte Amos. »Es ist erloschen. Aber ich bin durch seinen Schatten vorgestoßen. Ich könnte… ich könnte versuchen, euch hinüberzuschicken. Aber den Rückweg müßt ihr selbst finden. Zurückholen kann ich euch nicht.«
    Zamorra hob den Kopf. »Warum nicht?«
    »Auch mir sind Grenzen gesetzt«, sagte Amos. »Du solltest das von früher her wissen. Es ist nur ein Schatten… hier seid ihr für mich real, und ich kann euch befördern. Sobald ihr auf der anderen Seite seid, seid ihr für mich nur noch ein Bild.«
    Zamorra nickte. Er erkannte das Risiko, das er einging, wenn er sich von Sid Amos versetzen ließ. Es bestand die Möglichkeit, daß es keinen Rückweg mehr gab. Andererseits: was die Gegenseite schaffte, das sollte auch ihm möglich sein. Er mußte sich den Rückweg dann eben erkämpfen.
    »Ich bin bereit«, sagte er. »Rob?«
    Der Abenteurer nickte knapp.
    »Dann los«, forderte Wang Lee. »Worauf wartest du noch, Sid?«
    »Ich kann höchstens zwei befördern, vielleicht sogar nur einen«, sagte Amos. »Damit wäre die Sache entschieden, nicht wahr? Du wirst hier bleiben müssen, Lee.«
    »Nein!« knurrte der Mongole. »Es ist Ling! Ich gehe hinüber.«
    »Abgelehnt, Lee«, sagte Zamorra kühl. »Du bleibst als Eingreifreserve hier, falls wir es nicht schaffen. Das ist wichtiger.«
    »Ich bin der bessere Kämpfer.«
    »Und gegen wen willst du kämpfen, eh? Hat Sid dir schon verraten, mit wem wir es zu tun haben? Vielleicht ist Köpfchen gefragt, Tricks und Erfahrungen. Und gerade von letzterem habe ich bei weitem mehr auf Lager als du, auch wenn du noch so clever und schnell sein magst.«
    Wang fuhr zu dem Parapsychologen herum. Es sah aus, als wollte er ihn angreifen. Dann aber trat er einen Schritt zurück.
    »Gut«, sagte er. »Du bist der Magier. Weißt du denn, wer der Gegner ist?«
    Zamorra schüttelte den Kopf und sah Amos fragend an.
    »Ich kann nichts erkennen«, sagte der Ex-Teufel. »Ihr werdet euch überraschen lassen müssen.«
    »Gut. Wie kommen wir nun hinüber?«
    »Kommt mit«, sagte Amos. »Seid ihr ausgerüstet, wie auch immer?«
    Zamorra klopfte auf sein Amulett, und in der Jackentasche steckte sein Dhyarra-Kristall dritter Ordnung. Das mußte reichen.
    »Hast du unter Umständen noch ein paar Kleinigkeiten, die du uns mitgeben kannst?« fragte er. »Vielleicht dein

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