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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch ihre Gegner, sich aufzuteilen. Außerdem wurde dadurch das Risiko geringer, daß man sie beide gleichzeitig erwischte.
    Zamorra hatte Tendyke das Amulett mitgeben wollen. Aber der Abenteurer hatte abgewinkt. »Was nützt es mir, wenn es hier nicht funktioniert? Außerdem verlasse ich mich lieber auf mich selbst, statt auf irgend welche magischen Gegenstände.«
    So hatten sie sich voneinander getrennt. Schon nach wenigen Schritten war von dem Mercedes nicht einmal mehr etwas zu ahnen.
    Tendyke, der das Haus besser sehen konnte als Zamorra, umrundete es weiträumig. Er bewegte sich dabei völlig offen. Wenn man sie beide vom Haus aus beobachtete, hatte man ihre Anwesenheit ohnehin längst entdeckt, und wenn es keine Beobachter gab, konnten sie sich das Tarnen und Täuschen sparen. Wobei die Frage offen blieb, wie sie es hätten anstellen wollen in dieser endlosen weiten Wüste. Es gab nichts, wohinter sie sich hätten verbergen können, keine Bäume, Sträucher oder Hecken, keine Mauern, Zäune oder Erdwälle. Nichts. Nur ebene Wüste, von der erbarmungslos heißen Sonne aufgeheizt.
    Schon nach wenigen Augenblicken konnte Zamorra Tendyke nicht mehr erkennen. Er war verschwunden wie ein Schatten, auf den Sonnenlicht fällt.
    Zamorra näherte sich dem Haus. Wirklich deutlich wurde es erst, als er unmittelbar davor stand. Er berührte die Wand mit dem Amulett, aber es reagierte auch jetzt nicht.
    Zumindest die Wandseite, an der Zamorra stand, besaß weder Tür noch Fenster. Er bewegte sich also nach rechts, bis er die Hausecke erreichte und die nächste Wandseite überblicken konnte. Auch hier waren keine Fenster zu erkennen. Da er wußte, daß Tendyke von der anderen Seite kommen würde, kehrte er wieder zurück, um die linke Seite zu begutachten.
    Dort sah er endlich eine Tür.
    Er hatte schon befürchtet, das Haus sei in sich mit weiteren Illusionen abgesichert, und er könne eine Tür oder ein Fenster erst erkennen, wenn er es berührte.
    Er näherte sich der Tür und zögerte kurz. Sollte er auf Tendyke warten und mit ihm gemeinsam eindringen? Aber das widersprach der Abmachung. So berührte er den Türgriff. Er gab nach. Zamorra ließ die Tür langsam nach innen aufschwingen, während er zur Seite trat, um einem möglicherweise dahinter lauernden Angreifer kein Ziel zu bieten.
    Doch niemand lauerte.
    Der Meister des Übersinnlichen lauschte in sich hinein. Er wartete auf eine Warnung seines Unterbewußtseins. Doch sie kam nicht.
    Im Innern des Hauses herrschte tiefste Dunkelheit. Das gefiel Zamorra nicht. Er setzte den Dhyarra-Kristall vorsichtig ein, um Helligkeit hervorzurufen. Aber sofort spürte er, daß etwas dagegen arbeitete. Eine ähnlich geartete Kraft sorgte dafür, daß es düster blieb. Sie schien stärker zu sein als sein Dhyarra dritter Ordnung.
    Zamorra trat vorsichtig ein. Er machte einige Schritte in die Dunkelheit hinein. Da wich sie schlagartig und machte einem dämmerigen, bläulichen Lichtschimmer Platz, der schattenlos war und aus dem Nichts zu kommen schien. Zugleich wich der magische Druck, der gegen den Dhyarra arbeitete, und aus dem Sternenstein flutete grellste Helligkeit.
    Befehl zurück! schrien Zamorras Gedanken. Er wollte nicht von seinem eigenen Licht geblendet werden!
    Das grelle Dhyarra-Licht verschwand wieder. Zamorra versuchte, sich im Dämmerlicht umzusehen. Er befand sich in einem schmalen Gang, von dem eine Menge Türen rechts und links abzweigten. Am Ende des Ganges führte eine Treppe nach oben.
    Als Zamorra den fünften Schritt in den Korridor hinein getan hatte, schwang hinter ihm in einem lautlosen Vorgang die Tür zu! Er bemerkte es nur dadurch, daß sein Schatten, den er durch das wenige von draußen hereindringende Licht warf, jäh verschwand. Im Korridor wurde es eine Spur dunkler.
    Er wirbelte herum und schnellte sich zur Tür, wollte sie aufreißen.
    Aber es gab keinen Griff.
    Erst mit dem Dhyarra-Kristall konnte er sie wieder öffnen. Aber kaum lockerte er den magischen Zwang, als sie sich wie von selbst wieder schloß.
    Er murmelte eine Verwünschung. Das sah nach einer Falle aus, auch wenn sie recht halbherzig aufgestellt worden war.
    Immerhin - er konnte wieder hinaus, wenn er es wirklich wollte. Und er war drinnen und konnte nach den beiden Frauen suchen.
    Wo sollte er damit beginnen?
    Ihm würde nichts anderes übrig bleiben, als eine Tür nach der anderen auszuprobieren. Entschlossen drückte er die nächstliegende Klinke nieder und ließ die Tür in das

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