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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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angetan. Auch wenn die Maske sein Gesicht vollständig verbarg, war allein den schnellen Kopfbewegungen anzusehen, daß er verärgert war.
    Er hörte sich den Bericht der beiden Schwarzgekleideten an.
    »Setzt eure Arbeit fort«, verlangte er dann herrisch. »Aber etwas schneller, als bisher! Ihr müßt damit fertig sein, ehe ihr gefunden werdet. Um jeden Preis!«
    »Aber, Herr, vielleicht wäre es besser, weitere Schutzmaßnahmen zu treffen, um dann in Ruhe…«
    »Schweig!« herrschte Alpha den Sprecher der beiden Blaßhäutigen an. »Meine Anweisung gilt. Rechnet übrigens nicht damit, den Fremden mit dem Feuer vernichtet zu haben. Ihr solltet eher davon ausgehen, daß er noch existiert und euch nachspürt. Deshalb ist besondere Eile geboten.«
    »Wir halten es für wichtiger, die von ihm ausgehende Gefahr…«
    »Ich halte es für wichtiger, meine Befehle zu befolgen«, fauchte Alpha. »Seit wann haben Kreaturen eurer Art das Recht, zu diskutieren? Ich verlange unverzügliche Ausführung der Befehle. Ende!«
    Sein Stereo-Bild verblaßte wieder.
    Wären die beiden Blaßgesichtigen Menschen gewesen, hätten sie jetzt eine dumpfe Beklommenheit empfunden. Die Drohung des Alpha war zwar nicht direkt ausgesprochen worden, aber dennoch vorhanden. Er war die Autorität, der Befehlshaber. Ihm hatten sie zu gehorchen, oder er würde sie ausschalten. Und das wollten sie nicht.
    Außerdem war da die Bedrohung durch den Fremden mit dem Dhyarra-Kristall.
    Zum ersten Mal fielen Worte zwischen den beiden Blaßhäutigen, ein deutliches Zeichen ihrer inneren Verwirrung.
    »Beeilen wir uns also!«
    ***
    An einem anderen, weit entfernten Punkt überlegte der Ewige, der mit den beiden Gesandten den Dienern, gesprochen hatte. Sollte er den ERHABENEN von dem Voranschreiten des Geschehens unterrichten?
    Er entschied sich dagegen. Es war nicht gut, den ERHABENEN ständig zu stören, solange er sich in Ash’Cant aufhielt. Eine Weile war der ERHABENE überhaupt unauffindbar gewesen; seine Spur hatte sich in Rom verloren. Doch von Ash’Cant aus hatte er sich wieder gemeldet. Dort habe er noch eine Weile zu tun und werde sich dort auch ansprechen lassen, um Rat zu erteilen oder Befehle zu geben, wenn es sich als erforderlich erweise.
    Nun, so war es hier und jetzt geschehen.
    Ein Plan war entwickelt worden, dem Gegner einen empfindlichen Schlag beizubringen. Selbst wenn Zamorra und seine Gefährten glaubten, gesiegt zu haben, würden sie sich gewaltig wundern. Denn ihr Sieg war der erste Schritt zur Niederlage. Sie konnten nur gewinnen, wenn sie verloren.
    Daß Zamorra in der Nähe des Verstecks eingetroffen war, paßte durchaus in den Plan. Es war sogar beabsichtigt. Man hatte es ihm nur nicht zu leicht machen wollen. Aber daß er aufgetaucht war, bewies wieder einmal seine ungeheure Gefährlichkeit.
    Und es bewies auch, daß der ERHABENE und auch Alpha ihn genau richtig eingeschätzt hatten.
    Er würde Su Ling befreien.
    Und das war der Anfang vom Ende.
    Alpha beschloß, erst wieder mit Ash’Cant und dem ERHABENEN Kontakt aufzunehmen, wenn die Befreiung erfolgt war. Das würde reichen. Er wollte den ERHABENEN nicht öfter als unbedingt nötig stören.
    Er konnte nicht ahnen, weshalb sich der ERHABENE wirklich zurückgezogen hatte und für eine Weile möglichst unbehelligt bleiben wollte - weil sein Machtkristall zerstört worden war und er erst wieder einen neuen mit der Kraft seines Geistes schaffen mußte, um als Autorität anerkannt zu werden. Aber selbst dann durften die anderen Ewigen nichts davon erfahren, daß der erste Machtkristall vernichtet worden war. Denn das ungeschriebene Gesetz besagte, daß ein ERHABENER sein Amt verlor, wenn er besiegt wurde. Ganz gleich, ob er dabei überlebte oder nicht.
    Der ERHABENE würde abdanken müssen.
    Aber das wollte er nicht. Denn er hatte noch eine ganze Menge vor.
    Doch von alledem wußte Alpha nichts. Er wußte nur, daß alles genau nach Plan ablief…
    ***
    Währenddessen begann Rob Tendyke damit, den wiederentdeckten früheren Standplatz des Mercedes in immer weiter greifender Spirale zu umkreisen. Zamorra selbst wurde von widersprüchlichem Empfinden durchzogen. Zum einen hoffte er, daß sie das Versteck der unheimlichen Gegner so schnell wie möglich fanden und die beiden Frauen befreien konnten, zum anderen aber brauchte er Zeit, sich von der Strapaze des Feuerkreises zu erholen. Vorerst hatte er die Sitzlehne fast bis in Liegeposition zurückgestellt und hielt die Augen

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