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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geschlossen. Er versuchte, in Halbtrance zu neuen Kräften zu kommen und sich von dem Feuerkreis zu erholen. Währenddessen war Tendyke aufmerksam. Er versuchte, so viel wie möglich von der Wirklichkeit zu erfassen, die sich »unter« der Illusion befand.
    Wie auch Zamorra, wunderte er sich ein wenig, daß das Amulett nicht darauf ansprach. Immerhin mußte eine gewaltige Kraft freigesetzt werden, um diese Illusion so weiträumig und so intensiv und glaubwürdig zu gestalten.
    »Bald krieg’ ich den Drehwurm«, murmelte er. Das ständige Kreisverkehr-Fahren irritierte ihn. Zudem mußte er sorgfältig darauf achten, daß er nicht zu eng und auch nicht zu weiträumig fuhr. Er versuchte Spuren im Gelände zu erkennen, die er mit dem Wagen bei der jeweils vorigen Umkreisung hinterlassen hatte, und sich daran zu orientieren. Aber das funktionierte nicht immer. Die Bodenbeschaffenheit war hier und da so, daß es einfach keine erkennbaren Spuren gab.
    »Lustig wird’s, wenn der Tank leer ist und wir immer noch nichts gefunden haben«, brummte er verdrossen.
    Aber die Tankuhr zeigte, daß noch weit über die Hälfte des Benzinvorrates vorhanden sein mußte. Daran würde es also wohl kaum scheitern. Und er rechnete auch damit, daß sie jetzt jeden Moment fündig werden konnten. Denn die Gegner waren bestimmt nicht so dumm gewesen, den Wagen sehr weit vom Versteck entfernt abzustellen.
    Daß Nicole damit einen Fluchtversuch gewagt hatte, konnten sie ja beide nicht ahnen, weder Tendyke noch Zamorra…
    Nach einer Stunde hatte der Abenteurer immer noch nichts entdeckt. Er wurde ungeduldig. Auch Zamorra verstand nicht, weshalb sie immer noch nicht auf irgend etwas gestoßen waren.
    »Sollten wir schon längst dran vorbei sein, weil das Versteck sich vielleicht in einer noch anderen Illusion verbirgt, oder in einer anderen Dimensionsfalte?«
    »Das ist Quatsch. Amos hätte uns schon an den richtigen Ort geschickt. Daß wir beide zwar getrennt voneinander, aber in erreichbarer Nähe angekommen sind, verrät mir, daß seine Methode doch nicht ganz so schlecht sein kann. Nur mit dem Zielen hapert’s noch etwas, aber das kann an der besonderen Situation liegen…«, überlegte Zamorra.
    Der Radius hatte inzwischen die Länge von mehr als einem Kilometer. Zamorra wagte nicht sich vorzustellen, wie lange sie zu Fuß in der Wüsten-Hitze dafür gebraucht hätten.
    Plötzlich trat Tendyke auf die Bremse. Der Wagen blieb stehen.
    »Siehst du etwas?«
    »Ich glaube…«, murmelte der Abenteurer. Er stieg aus und baute sich neben dem Wagen auf. Nach einer halben Minute kam er nach drinnen zurück.
    »Da scheint etwas zu sein«, sagte er. »Sieht nach einem flachen Haus aus. Eine Art Bungalow. Aber ich kann weder erkennen, wie groß dieser Bungalow genau ist, noch ob er Fenster oder Türen hat. Es ist wie im Nebel.«
    »Bei strahlendem Sonnenschein…«
    »Du weißt, wie ich’s meine«, sagte Tendyke. »Vielleicht ist es auch nur ein alter Lagerschuppen…«
    »Was auch immer - wir sind am Ziel«, sagte Zamorra. Er hielt Tendyke fest, als der wieder aussteigen wollte.
    »Wir müssen uns eine Methode ausknobeln, wie wir hineinkommen«, sagte er. »Und zwar, ohne daß sie uns bemerken. Mich wundert schon, daß wir bis hierher gekommen sind.«
    »Es wird eine Falle sein«, sagte Tendyke. »Sie haben da drinnen garantiert eine nette kleine Überraschung für uns aufgebaut.«
    »Eben deshalb müssen wir uns einen Plan zurechtlegen. Es nützt nichts, wenn wir blindlings in diese Falle hineinmarschieren. Wir müssen versuchen, uns gegenseitig zu decken.«
    Tendyke nickte.
    »Dann leg mal los mit deinen Ideen«, verlangte er.
    ***
    Nicole und Ling schreckten auf, als die beiden Unheimlichen wieder die Zelle betraten. In der Zeit seit Nicoles Aufwachen hatten die beiden jungen Frauen überlegt, wie sie vielleicht doch noch entkommen konnten, hatten Möglichkeiten diskutiert und wieder verworfen…
    Aber solange sie nicht wußten, wieso um das Haus herum ein so riesiges Nichts war wie das, was Ling beobachtet hatte - eine so unglaubhaft endlose Wüsten-Weite -, war es ohnehin alles nur Theorie. Wo befanden sie sich? Wo endete die Wüste? Würden sie es überhaupt schaffen, ihr zu entkommen? Nicole hatte es einmal versucht und war gescheitert. Es war fraglich, ob es beim zweiten Mal klappen würde.
    Eine weitere Sache war der Grund der Entführung. Ging es nur darum, Zamorra oder vor allem Wang Lee Chan zu erpressen? Aber in diesem Falle ergaben die

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