0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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angestellt? Was?«
    »Mit dir - dich können wir ebensowenig sondieren wie Zamorra. Aber Ling… Ling ist aufgeladen worden.«
    »Aufge - was?«
    »Sie trägt eine seltsame magische Energie in sich. Die füllt sie komplett aus. Sagen wir mal, wo bei einem normalen Menschen so etwas wie eine Aura ist, meinetwegen Kirlian-Aura, ist bei ihr dieses Fremde. Ling ist eine Bombe.«
    Nicole atmete tief durch. »Und ich? Ich öffne meine Sperre!«
    Sie konzentrierte sich auf den Abbau der posthypnotisch eingepflanzten Barriere. Sie sah, wie die Blicke der Zwillinge für einige Sekunden unklar wurden. Dann sagte Monica: »Du bist okay. Sie haben nur Ling behandelt.«
    »Aber wie und wann? Sie wirkt doch völlig normal, und sie hörte die Schwarzen sagen, daß sie uns beide zugleich behandeln wollen…«
    »Das war ein Trick«, behauptete die Telepathin. »Sie haben ihr eine falsche Erinnerung eingepflanzt. Ling ist eine Bombe, Nicole. Mich wundert, daß ihr davon nichts mitbekommen habt!«
    »Wenn, dann wurde es mit Dhyarra-Energie gemacht, und darauf reagierte Merlins Stern nicht«, sagte Nicole. »Und ich - wir waren alle froh, daß wir wieder frei waren. Keiner hat sich Gedanken gemacht.«
    Sie unterbrach sich jäh. Merlins Stern! Der Name Merlin ließ sie schlagartig begreifen, welches Spiel hier getrieben wurde.
    »Ling darf nicht nach Caermardhin! Die Bombe gilt der Burg!« stieß sie hervor. »Wie auch immer sie herausgefunden haben, daß Ling hierher sollte - sie benutzen sie als Waffe! Und Zamorra bringt diese Bombe auch noch ahnungslos in die Burg hinein!«
    Sie sprang auf und stürmte nach draußen. Tendyke folgte ihr nicht weniger schnell. »Warte«, keuchte er. »Ich komme mit!«
    Nicole sprang in den Jaguar. Der Motor kam sofort. Kaum saß Tendyke neben ihr, als die Französin das Gaspedal durchtrat. Die durchdrehenden Reifen hinterließen lange schwarze Streifen auf dem Parkplatz-Asphalt.
    Zamorra und Ling mußten gewarnt werden! Die Chinesin durfte Caermardhin nicht betreten…
    ***
    Mit dem kleinen Wagen konnte Alpha dem Mercedes mühelos folgen. Als er ihn im Wald erreichte, war die schwarze Limousine verlassen. Das Fenster der Beifahrerseite war geöffnet.
    Alpha stieg aus und näherte sich dem Wagen. Er wußte nicht, wie nah er Caermardhin schon war, aber das berührte ihn auch nicht weiter. Er mußte den Dhyarra-Kristall haben und dann so schnell wie möglich wieder verschwinden. Er öffnete den Mercedes, sah im Handschuhfach und auf der Rückbank nach und öffnete anschließend den Kofferraum. Da lag eine zusammengerollte Jacke. Als Alpha sie öffnete, sah er den Dhyarra-Kristall. Er konnte ihn unbesorgt berühren und steckte ihn ein.
    Da hörte er Motorengeräusch.
    Ein weiterer Wagen kam den Waldweg herauf!
    Alpha murmelte eine Verwünschung. Der nahende Wagen versperrte ihm den Fluchtweg. Es würde eine Weile dauern, bis man sich geeinigt hatte. Er sah einen Kühlergrill auftauchen und duckte sich. Er selbst war rückwärts hochgefahren wie der Fahrer des Mercedes, dieser Wagen aber kam vorwärts herauf. Er würde Schwierigkeiten haben, den Weg bergab rückwärts zu fahren - und diese Schwierigkeiten wollte sich Alpha selbst auch nicht aufhalsen, der sekundenlang mit dem Gedanken gespielt hatte, die Insassen des Wagens zu töten und mit ihrem Fahrzeug zu verschwinden.
    Aber die Sorge, daß Caermardhins Untergang vielleicht näher bevorstand, als er wissen konnte, beflügelte ihn. Er schnellte sich ins Unterholz und hetzte zu Fuß davon, den Berg hinunter. Das, meinte er, ging auf jeden Fall schneller, als wenn er erst versuchte, umständlich mit dem Wagen zu rangieren.
    ***
    Nicole stoppte den Jaguar ab. »Was ist das denn für einer? Der Oberförster?« Sie starrte verblüfft den Morris Mini an, der verlassen zwischen ihnen und dem Mercedes stand.
    Tendyke winkte ab. »Egal! Wir müssen hinter Zamorra und Ling her!«
    Nicole war mißtrauisch. Sie witterte Gefahr. Dieser kleine Wagen stand ganz bestimmt nicht grundlos hier und blockierte die Rückfahrt des schwarzen 350 SEL. Aber es erfolgte kein Angriff…
    Da begannen sie zu laufen.
    Sie waren beide durchtrainiert genug, es eine Weile auch bergauf auszuhalten. Aber der Wald wurde dichter, der Pfad schmaler und beschwerlicher. Und von Su Ling und Zamorra war nichts zu sehen.
    Nicole befürchtete, daß sie es nicht mehr rechtzeitig schaffen würden.
    Plötzlich kam ihr eine andere Idee.
    Sie blieb stehen und sandte einen gedanklichen Ruf nach dem