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038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

Titel: 038 - Das zweite Leben des Mortimer K. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Augen. Er dachte an die weiteren Folgen seiner Tat. Nun hatte Tucker Peckinpah nicht mehr lange zu leben.
    Ich werde alles, was Peckinpah gehört, sehr bald besitzen, dachte Kull begeistert.
    Er hatte die Sache bereits eingefädelt. Sämtliche Leute, die sich für Peckinpahs Nachlaß interessierten, würden von ihm gesteuert sein.
    Einen anderen würden sie an den großen Kuchen nicht heranlassen.
    Der Parapsychologe sah nur noch äußerlich wie Lance Selby aus.
    Innerlich war er total verändert. Er trug jetzt ein Herz aus Granit in seiner Brust.
    Ein brennender Mordtrieb befand sich in ihm; er hatte den unbändigen Wunsch, zu töten, obwohl ihm klar war, daß er dabei selbst sein Leben verlor.
    Das machte ihm nichts aus.
    Professor Kull nickte Bill Carrenna zu. »Binden Sie ihn los.«
    Carrenna gehorchte.
    Lance nahm die Arme von der Lehne. Er massierte seine Handgelenke und betrachtete ungerührt den Behälter, in dem sich sein Blut befand. »Was geschieht damit?« fragte er.
    »Oh, für menschliches Blut habe ich vielerlei Verwendung«, sagte Mortimer Kull. »Stehen Sie auf, Selby.«
    Der Parapsychologe erhob sich.
    »Sie wissen, was ich von Ihnen erwarte!« sagte Kull schneidend.
    »Ja«, sagte Lance Selby mit finsterer Miene. »Ich soll Tucker Peckinpah ermorden.«
    »Bis Mitternacht muß der Mann tot sein«, sagte Professor Kull.
    »Das ist reichlich Zeit«, erwiderte Lance Selby. »Darf ich gehen?«
    Der Wissenschaftler nickte. »Bringen Sie ihn nach oben, Carrenna.«
    Bill Carrenna legte seine Hand auf Selbys Schulter. »Folgen Sie mir.«
    Ohne Mortimer Kull eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ Lance Selby mit Bill Carrenna das unterirdische Laboratorium. Der Wissenschaftler füllte Selbys Blut in einen Thermosbehälter um, damit der Lebenssaft nicht abkühlte.
    Er verschloß das Gefäß, und wenige Augenblicke später kehrte Bill Carrenna zurück. Er rieb sich grinsend die Hände. »Die Operation Peckinpah wird ein voller Erfolg, Sir.«
    »So wie die Operation Fulton«, sagte der Wissenschaftler.
    »Ihr Genie ist nicht zu überbieten, Sir«, sagte Carrenna.
    »Das weiß ich«, sagte Kull, der keine Minderwertigkeitskomplexe kannte. Er war davon überzeugt, daß er eines Tages die Welt beherrschen würde. Niemand konnte ihm durch diese Rechnung einen Strich machen.
    Wer es versuchte, war dem Tod geweiht, egal, um wen es sich handelte.
    Professor Kull musterte Carrenna. »Gibt es noch ein Problem, das in der Schwebe ist?«
    Bill Carrenna schüttelte zuerst den Kopf. »Nein, Sir.« Doch dann stutzte er.
    »Doch etwas?« fragte Professor Kull sofort hellhörig.
    »Nun ja, wir wissen nicht, ob wir der Sache irgendeine Wichtigkeit beimessen sollen«, meinte Carrenna.
    »Worum handelt es sich?«
    »Mir kam da neulich der Name eines Verrückten zu Ohren. George Farrington heißt er.«
    »Und?«
    »Er nennt sich selbst ›Das Auge‹.«
    »Hellseher?« fragte Professor Kull aufs Geratewohl.
    Carrenna sah den Wissenschaftler erstaunt an. »Sie kennen ihn?«
    »Nein. Das Auge brachte mich auf die Idee.«
    »Ja, Farrington ist ein Hellseher. Einer von denen, die gern über Nacht berühmt werden möchten.«
    »Stellt er eine Gefahr für die Organisation des Schreckens dar?«
    »Nun, das weiß ich nicht genau, Sir. Ich weiß nicht, ob Farrington wirklich so gut ist, wie er behauptet. Angeblich kann er in die Zukunft sehen, und er hat Scotland Yard seine Hilfe angeboten. Er will Kapitalverbrechen aufklären, und er konzentriert sich zur Zeit auf einen Mord, der auf unser Konto geht. Sollte er Erfolg haben, müssen wir mit Schwierigkeiten rechnen.«
    Professor Kull machte eine Handbewegung, als wollte er etwas vom Tisch fegen. »Weg mit ihm. Ob nun erwiesen ist, daß er was auf dem Kasten hat oder nicht, das ist egal. Er legt sich mit der Organisation des Schreckens an, und damit hat er über sich selbst das Todesurteil gesprochen. Wir warten nicht erst ab, bis die Schwierigkeiten auf uns zukommen. Wir ersticken sie im Keim.«
    Mortimer Kull liebte es nicht, wenn irgendwo Schwierigkeiten schwelten.
    Er tat immer den ersten Zug. Das war sein Erfolgsrezept. Deshalb hatte er es zu dem gebracht, was er heute war, und diesem Prinzip wollte er treu bleiben, denn es würde ihn in kurzer Zeit nach ganz oben katapultieren.
    ***
    Ich steuerte den Peugeot. Neben mir saß Vicky Bonney. Im Fond des Wagens hockte – unübersehbar – Mr. Silver. Wir befanden uns auf dem Weg zum Stützpunkt der Organisation des

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