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038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

Titel: 038 - Die Wasserleiche im Rio Negro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Spur mehr. Einige Leute sind im Lager zurückgeblieben. Dort gibt es Schwierigkeiten mit einem Stamm Pygmäen.«
    »Pygmäen?« fragte Dorian überrascht.
    »Ein Stamm wilder Kopfjäger, von denen nie jemand zuvor etwas gehört hatte.«
    Das konnte sich der Dämonenkiller vorstellen. Das war auch für ihn neu. Er hatte nie zuvor gehört, daß es im Amazonasgebiet Pygmäen geben sollte. Die Kopfjägerei war aber noch immer in einigen Gebieten verbreitet, und das Amazonasgebiet war einfach zu groß, zu gewaltig. Niemand konnte sagen, welche Entdeckungen man dort noch machen würde. Große Teile hatte nie ein Weißer betreten.
    Parker war schon seit einigen Wochen verschwunden, das bedeutete nichts Gutes. Möglicherweise war seine Gruppe einem Indianerstamm in die Hände gefallen.
    »Hat Parker erfahrene Männer bei sich?«
    »Das weiß ich nicht, Señor Hunter. Es sind hauptsächlich Wissenschaftler.«
    Die ersten Vororte Bogotas tauchten auf. Der Verkehr auf der gut ausgebauten Straße wurde dichter, und Sancho mußte langsamer fahren, was ihm aber überhaupt nicht zu gefallen schien.
    Hunter zog die verrostete Revolvertrommel aus der Tasche. »Parker hat mir dieses Ding geschickt. Wissen Sie, wo er es gefunden hat?«
    Sancho schüttelte den Kopf. »Nein, Señor Hunter, davon weiß ich nichts.«
    Der Dämonenkiller schob die Trommel zurück in die Tasche und hing seinen Gedanken nach. Viel Chancen, Parker zu finden, hatte er nicht. Aber trotzdem wollte er alles versuchen.
    Sie fuhren an der Stierkampfarena vorbei und bogen in die Carrera 7 ein – die fünfzehn Kilometer lange Hauptgeschäftsstraße der Millionenstadt. Die Stadt hatte bis 1948 das Aussehen einer spanischen Kolonialstadt gehabt. Nach dem Bürgerkrieg mußte vor allem das Stadtzentrum, das fast völlig zerstört wurde, neu aufgebaut werden. Jetzt war die Stadt eine verwirrende Mischung aus uralten kleinen Häusern und ganz modernen Wohnblöcken.
    »Wollen Sie morgen zum Lager fliegen, Señor Hunter?« fragte Sancho, als sie die Plaza de Bolivar erreichten.
    »Ja«, sagte der Dämonenkiller und warf einen raschen Blick auf das Denkmal Simon Bolivars.
    »James Rogard wird sie begleiten. Er ist Biologe und wurde von Señor Parker eingeladen, an der Expedition teilzunehmen. Er konnte nicht früher kommen. Sie werden ihn noch heute kennenlernen. Er wohnt in Ihrem Hotel.«
    Nach wenigen Minuten hatten sie das Cordillera erreicht. Es entpuppte sich als ein aufwendig ausgestattetes Luxushotel. Sancho begleitete den Dämonenkiller auf sein Zimmer. Neben dem Bett standen einige Kartons.
    »Was ist da drin?« fragte Dorian.
    »Ihre Urwaldausrüstung, Señor«, sagte Sancho lächelnd.
    »Sie denken wohl auch an alles?«
    »Das ist meine Aufgabe, Señor.«
    Der Dämonenkiller setzte sich und öffnete die Kartons. Feste Leinenhosen, Blusen und Lederstiefel kamen zum Vorschein. Der Dämonenkiller probierte die Kleider; sie paßten wie angegossen. Zufrieden ging er ins Badezimmer, duschte und zog sich um. Gemeinsam mit Sancho betrat er einen der Speisesäle im Erdgeschoß des Hotels. Bei ihrem Eintritt stand ein mittelgroßer Mann auf, der wie Albert Schweitzer aussah. Er trug einen zerdrückten billigen Anzug. Der rechte Hemdkragen stellte sich auf, und die zwanzig Jahre alte Krawatte zierten einige Speiseflecke.
    »Das ist James Rogard«, sagte Sancho.
    Dorian stellte sich vor und nahm Platz.
    »Sie sind einer von Jeff Parkers Freunden?« erkundigte sich Rogard interessiert.
    »Ja«, bestätigte der Dämonenkiller. »Sancho erzählte mir, daß Sie Biologe sind.«
    Der Wissenschaftler nickte eifrig. Sein Alter war schwer zu schätzen. Das schlohweiße Haar und das zerknitterte Gesicht ließen Dorian vermuten, daß er gegen Sechzig sein mußte.
    »Ich bekam einige Berichte, an die ich nicht glauben will«, sagte Rogard. »Angeblich sind einige unbekannte Tierarten entdeckt worden, einige richtige Fabelungeheuer, aber das kommt mir unwahrscheinlich vor: Ich interessiere mich besonders für die Piranhas, Mörderbienen und Riesenameisen. Was ist Ihr Spezialgebiet?«
    Beinahe hätte Dorian es ihm erzählt. »Ich bin Journalist«, antwortete er ausweichend.
    »Waren Sie schon mal im Amazonasgebiet?« fragte Rogard neugierig.
    »Ja, das ist aber schon einige Zeit her.«
    Das war eine maßlose Untertreibung. Es war mehr als vierhundert Jahre her, seit er das Urwaldgebiet des Amazonas betreten hatte. Damals war sein Name Georg Rudolf Speyer gewesen. Er hütete sich aber

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