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038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

Titel: 038 - Die Wasserleiche im Rio Negro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Bungalows standen in Flammen. Glutrotes, zuckendes Licht warf gespenstische Schatten, und überall waren die kleinen, sehnigen Gestalten der Pygmäen zu sehen. Sie waren bis auf Penisfutterale völlig nackt. Ihre dunkle Haut war mit grellen Erdfarben beschmiert.
    Aus dem dritten Bungalow strömten einige Indios, darunter befanden sich auch die vier Mädchen. Etliche der Indios waren bewaffnet. Sie eröffneten augenblicklich das Feuer auf die Pygmäen, die unterschiedlich ausgerüstet waren. Einige trugen bis zu drei Meter lange Blasrohre, mit denen sie die vergifteten Pfeile verschossen, die meisten hatten aber die konventionellen Waffen der Indianer: Pfeil und Bogen.
    Der Dämonenkiller duckte sich, als ein Pfeil auf ihn zuflog, der sich in den Türstock bohrte und noch einige Zeit wippte. Er riß das Gewehr hoch und zielte. Er traf einen Pygmäen, der eines der Indiomädchen packen wollte.
    Dorian sprang ins Freie und duckte sich hinter ein paar Holzkisten, die neben dem Bungalow standen. Unweit von ihm lag ein Toter. Es war Leonard Tivey, ein dreißigjähriger Mann, der beide Hände um den Pfeil gekrampft hatte, der in seinem Bauch steckte.
    Elliot Farmer hechtete ins Freie. Ihm folgten Sancho Parras und Bruce Ehrlich.
    »Sie haben es auf die Frauen abgesehen«, sagte der Dämonenkiller.
    Zwei Indio-Mädchen wurden von den Pygmäen in Richtung Fluß geführt, die beiden anderen versuchten zu fliehen, doch ein halbes Dutzend dunkler Gestalten folgte ihnen.
    »Wo ist Sacheen?«
    »Sie war hinter mir, als wir zu den Unterkünften liefen«, knurrte Elliot. Er schoß wie eine Maschine. Alles, was sich bewegte, nahm er aufs Korn.
    Dorian wandte den Kopf. Ein Pfeil raste neben ihm in die Mauer. Er duckte sich rasch. Ein paar Männer waren im Bungalow geblieben und eröffneten das Feuer auf die Pygmäen.
    Vielleicht ist Sacheen im Bungalow , versuchte sich Dorian zu beruhigen.
    Die Pygmäen hatten die vier Indio-Mädchen gefangengenommen. Sie zogen sich langsam zurück.
    »Wir müssen sie verfolgen«, sagte Dorian.
    »Wir sollten lieber das Feuer zu löschen versuchen«, meinte Bruce Ehrlich.
    »Zuerst müssen wir die vier Mädchen befreien.«
    »Für die riskiere ich doch nicht mein Leben.«
    Der Dämonenkiller stand auf. Im Zickzack rannte er über den Platz. Von den Pygmäen war nichts zu sehen. Vom Fluß her klang das wilde Dröhnen der Trommeln.
    Elliot Farmer und Sancho Parras schlossen sich dem Dämonenkiller an, der zum Urwald lief. Der Platz war jetzt in Rauch gehüllt, der sich schwer auf die Lungen legte und die Sicht erschwerte.
    Nach einigen Metern blieb Dorian keuchend stehen.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte Elliot. »Die Burschen sind mit Booten gekommen. Bis wir …«
    Ein gurgelnder Schrei war zu hören. Dorian und Elliot wandten den Kopf. Zwei Schritte hinter ihnen wankte Sancho Parras. Das Gewehr entfiel seiner Hand. Ein Pfeil steckte in seinem rechten Auge. Er brach tot zusammen, und Dorian und Elliot warfen sich zu Boden.
    »Diese kleinen Bestien können uns wie die Hasen abschießen«, sagte Elliot.
    Dorian nickte grimmig. Die Pygmäen hatten sich im Urwald versteckt und waren nicht zu sehen. Sie robbten zu den Bungalows zurück.
    Einige der Indios, die geflüchtet waren, kamen wieder. Irgend jemand hatte einen Schlauch aufgetrieben und versuchte das Feuer zu löschen.
    »Wo ist Sacheen?« fragte der Dämonenkiller.
    »Sie ist verschwunden«, antwortete Arturo Pesce.
    »Vielleicht ist sie …«
    »Den Bungalow haben wir durchsucht«, berichtete Gene Greene. »Sie ist von den Pygmäen gefangengenommen worden.«
    »Gibt es dafür einen Beweis?«
    »Ja«, schaltete sich Jean Daponde ein. »Ich habe es gesehen. Vier Pygmäen haben sie gepackt und in die Dunkelheit verschleppt.«

    Bei Tageslicht wurde erst das ganze Ausmaß des Überfalls deutlich. Die Bungalows waren fast völlig niedergebrannt. Es war ihnen aber gelungen, einige Gegenstände zu retten. Auf dem Platz zwischen den Ruinen türmten sich Einrichtungsgegenstände, Kleider und Waffen. Dorian betrachtete grimmig die Verwüstung.
    Sie hatten drei Tote zu beklagen. Vier der Indios und mehr als ein Dutzend Pygmäen lag tot auf dem Platz. Einer der Pygmäen war schwer verletzt. Er hatte einen Bauchschuß und nicht mehr lange zu leben.
    Dorian befahl den Indios, eine Grube auszuheben, in der sie die Toten bestatten wollten. Die Indios wirkten ziemlich niedergeschlagen, nichts war von ihrer sonstigen Heiterkeit zu bemerken. Mißmutig begannen sie mit

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