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038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

Titel: 038 - Die Wasserleiche im Rio Negro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aufzutauchen.
    »Das kann es nicht geben«, sagte Farmer und schüttelte den Kopf. »Es schwimmt gegen die Strömung des Flusses!«
    Farmer hatte recht.
    »Das werden wir uns näher ansehen«, meinte der Dämonenkiller und drosselte die Geschwindigkeit des Bootes.
    »Das ist eine Leiche!« rief Farmer, als sich das Gebilde wieder aus den Fluten erhob.
    Für einen Augenblick war der Kopf des Toten zu sehen.
    Der Dämonenkiller zuckte zusammen. Das kann doch nicht möglich sein , dachte er. Er steuerte das Boot auf die Leiche zu, die wieder aus den Fluten auftauchte. Farmer griff zu und erwischte den Toten.
    Die Leiche des Mannes war in ein Fischernetz gewickelt.
    Dorian packte mit an. Er erinnerte sich, daß er vor vielen hundert Jahren die Leiche Antonio de Aguilars in ein Fischernetz gewickelt und ins Meer geworfen hatte.
    Gemeinsam zerrten sie den Toten ins Boot. Der Dämonenkiller zuckte zurück, als sein Blick auf die Hände des Toten fiel. Sie waren auf den Rücken mit einem Silberstift zusammengenagelt. Genauso hatte er damals de Aguilar unschädlich gemacht.
    Sie wälzten die Leiche auf den Rücken.
    »Das ist einer von Jeffs Freunden«, sagte Elliot verwundert. »An seinen Namen kann ich mich nicht erinnern. Er verschwand vor einigen Monaten, bald nach der Errichtung des Lagers.«
    Elliot Farmer sah den Dämonenkiller an, der den Blick vom Toten abgewandt hatte und über den Fluß starrte. Er dachte an Antonio de Aguilar, an Pizarro und Machu Picchu, an die Zeit vor mehr als vierhundert Jahren, als er das Amazonasgebiet das erste Mal betreten hatte.

    Vergangenheit
     
    Mehr als ein Jahr lang hielt ich mich in Cuzco auf. Wir waren alle reich geworden, doch das Leben in der Hauptstadt der Inkas bot keinerlei Reiz. Jeder Tag verlief wie der andere.
    Die Spanier ließen die Bewässerungskanäle verseuchen, die Felder lagen brach. Jeden Tag wurden einige Lamas getötet, von denen wir uns hauptsächlich ernährten.
    Cuzco lag viel zu weit im Landesinneren. Es schied als Handelszentrum aus.
    Pizarro übergab seinen Brüdern den Befehl über die Hauptstadt und zog weiter. Ich schloß mich ihm an. Wir zogen über die Anden, ein gewaltiger Zug, die Lamas schwer mit Gold und Edelsteinen beladen.
    Am 18. Januar 1535 erreichten wir die Küste, wo Pizarro eine Stadt gründete, die er hochtrabend die Stadt der Könige nannte.
    Ich blieb einige Wochen in der neu gegründeten Stadt und fuhr dann mit einem Schiff nach Panama. Mit meinem Anteil an der Beute hatte ich keinerlei finanzielle Sorgen. In Panama kaufte ich ein kleines Haus und legte den Großteil meines Geldes in verschiedenen Geschäften an.
    Eigentlich hätte ich zufrieden sein sollen, doch das Leben in Panama langweilte mich. Ich überlegte, ob ich mich Gonzalo Jimenez de Quesada anschließen sollte, der eine Expedition zu den Chibcha-Indianern unternehmen wollte, die in den oberen Anden Kolumbiens lebten. Doch zu deutlich waren die Grausamkeiten der Spanier bei ihren blutigen Eroberungen in meiner Erinnerung verankert; deshalb ging ich nicht mit de Quesada mit.
    Eine kurze Zeit lang spielte ich mit dem Gedanken, nach Europa zu fahren, doch auch das konnte mich nicht reizen.
    Immer wieder hörte ich Berichte über eine legendäre Stadt namens Manoa, die tief im unerforschten Urwald des Amazonasgebietes liegen sollte. Angeblich sollte dieses Manoa die richtige Hauptstadt der Inkas gewesen sein, doch sie sollte zerstört worden sein. Es gab aber angeblich noch unermäßliche Schätze dort, die nur darauf warteten, abgeholt zu werden.
    Und El Dorado, die Stadt des goldenen Königreiches, war in aller Munde.
    Ich hörte den Bericht eines Mannes, der behauptete, in der geheimnisvollen Stadt gewesen zu sein. Überall sollten sich goldene Gehwege befinden und kostbare Tempel stehen. Die Indianer und Höflinge sollten sich mit Öl und Goldstaub salben, bevor sie Hof hielten.
    Ich wußte nicht, ob an diesen Berichten etwas Wahres dran war; ich glaubte es nicht. Doch laufend brachen mutige Abenteurer auf, die das geheimnisvolle Goldland suchen wollten.
    Ich beschäftigte mich weiterhin mit der Kultur der Indianer und sammelte einige wertvolle Gegenstände. Die Spanier in ihrem Unverstand, aufgestachelt durch die katholischen Priester, die ich als eine echte Plage empfand, schmolzen die wertvollen Gegenstände zu Barrengold. Vor allem faszinierte mich das Quipu, das ich an mich genommen hatte. Ich versuchte es zu enträtseln, was mir aber nur teilweise gelang. Ich las aus

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