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038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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gesucht hatte.
    »Bist du sicher?«, fragte er.
    Aruula hob die Schultern. »Ich spüre nur unsere eigenen Gedanken. Wir sollten zurück zum Schiff gehen und Maddrax an einem anderen Ort suchen.«
    »Willst du denn nicht wissen, was hier passiert ist, weshalb die Menschen die Stadt verlassen haben?«
    »Nein.«
    Die Ungeduld in ihrer Stimme ließ sich nicht überhören. Jetzt, wo sie Amerika endlich erreicht hatte, rechnete sie wohl damit, Maddrax schon bald wiederzusehen. Rulfan verstand ihre Sehnsucht, auch wenn er bezweifelte, dass Aruula eine Vorstellung von der Größe dieses Kontinents hatte: Ihre Suche dauerte vielleicht noch Jahre.
    Rulfan seufzte. »Also gut, dann lass uns aufbrechen.«
    Sein Blick fiel auf eine Tür, die vom Schnee ins Innere eines Hauses gedrückt worden war. Dahinter glaubte er einen Tisch und einige umgestürzte Stühle zu erkennen. Der nachgerutschte Schnee bildete eine Rampe, die bis auf den Holzboden der Wohnstube hinab reichte.
    Neugierig ging Rulfan darauf zu.
    »Was hast du vor?«, fragte Aruula hinter ihm.
    »Ich sehe mir nur kurz das Haus an. Vielleicht finde ich heraus, seit wann die Stadt verlassen ist.«
    Er ging auf die Knie und robbte wie ein Soldat mit dem Gewehr in den Händen unter dem Türrahmen durch. Sein Körper blockierte für einen Moment das einfallende Licht, dann kam er wieder auf die Beine und kletterte halb rutschend nach unten.
    Rulfan nahm die Sonnenbrille ab und sah sich um. Der Raum war größer, als er von draußen vermutet hatte. An einer Wand befand sich eine gemauerte Feuerstelle, über der ein großer Kessel hing. Einige halb verkohlte, von einer dünnen Eisschicht bedeckte Holzstücke lagen darunter. Die restlichen Wände wurden von Regalen und Schränken eingenommen. Rulfan bemerkte Holznäpfe und Metallkrüge, ein paar Messer und Löffel.
    Sein Blick glitt zur Mitte des Raums, wo ein langer Tisch stand, darauf sechs hölzerne Teller und einige Krüge. Rulfan trat näher heran. In den Tellern schimmerte eine bräunliche, gefrorene Flüssigkeit.
    Suppe, dachte er. Was auch immer hier passiert ist, hat die Menschen beim Essen überrascht.
    Er stellte sich vor, wie die Familie am Tisch gesessen hatte, ahnungslos und unvorbereitet. Etwas war durch die Tür gekommen. Die Familie war aufgesprungen, hatte dabei die Stühle umgeworfen. Vermutlich lagen sie immer noch so am Boden, wie sie nach der plötzlichen Bewegung gefallen waren. Nur einer der sechs Stühle war beschädigt, streckte ihm drei statt vier Beine wie Speere entgegen.
    Was geschah dann?, fragte sich Rulfan. Wenn sie gekämpft hatten, waren davon keine Spuren geblieben; kein Blut, keine Toten. Vielleicht hatte man sie verschleppt oder sie waren durch ein überraschendes Ereignis nach draußen gelockt worden. Alles war möglich…
    Rulfan wandte sich vom Tisch ab und ging auf die Schneerampe zu. Es war sinnlos, noch länger zu suchen. In diesem Haus würde er keine Antworten finden, nur weitere Fragen.
    Etwas tropfte nass und kalt auf seine Hand. Unwillkürlich sah Rulfan darauf und bemerkte kleine Eiskristalle, die auf seiner Haut schmolzen. Sie fielen als eisiger Nieselregen rund um ihn herum zu Boden.
    Nur um ihn herum…
    Er warf sich zur Seite, riss noch im Fallen das Gewehr hoch und kam hart auf den vereisten Holzdielen auf. Ein Stück rutschte er darüber hinweg, dann stoppte ihn die Wand.
    Rulfan hob den Kopf - und erstarrte.
    Sie waren über ihm, hingen wie riesige Fliegen an der Decke. Er sah zwei junge Männer, einen alten und eine junge Frau, deren schwarze, von Frostbeulen zerstörte Gesichter ihm entgegen starrten.
    Für einen Augenblick dachte Rulfan, es seien Leichen, die jemand dort oben festgebunden hatte, doch dann bemerkte er, dass sie sich bewegten.
    Knirschend lösten sich ihre Finger aus dem Gebälk, während die Eisschicht, die sie bedeckte, zu Boden regnete. Rulfan hörte Knochen brechen und Gelenke knacken, als die steif gefrorenen Gliedmaßen zur Bewegung gezwungen wurden.
    Das sind keine Menschen mehr, dachte er verstört. Das sind Tote… Zombies!
    Sein Finger schwebte über dem Abzug des Lasergewehrs, aber noch zögerte er. Die Gestalten beachteten ihn nicht, schienen mit sich selbst beschäftigt zu sein. Zumindest im Moment stellten sie keine Bedrohung dar. Vielleicht lenkte er mit einem Schuss erst ihre Aufmerksamkeit auf sich.
    Außerdem wusste er nicht, ob er mit einem Laserstrahl überhaupt etwas gegen die Toten ausrichten konnte.
    Rulfan sah zur Schneerampe,

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