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038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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kommen.«
    Matt kletterte in die Kabine und legte Dave auf ein paar Decken, die Aruula dort ausgebreitet hatte. Rulfan schloss die Luke und startete die Propeller.
    »Wohin?«, fragte er. »Raus aus der Stadt. Alles andere ist egal.«
    Das Boot setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Matt sah die gepanzerten Wagen der WCA, die vor dem getarnten Hauptquartier hielten. Soldaten rannten darauf zu und verschwanden im Inneren des Gebäudes.
    Dann raste die Twilight of the Gods bereits durch das Stadttor, hinaus auf das offene Land. Die Wachen versuchten vergeblich, sie aufzuhalten.
    Sekunden später stand ein Feuerball über der Stadt.
    In diesem Krieg gab es keine Gewinner.
    ***
    Matthew Drax stand auf einem Hügel und beobachtete, wie das Luftkissenboot am Horizont verschwand. In ihm befanden sich Rulfan und Dave McKenzie, die beide beschlossen hatten, nach Europa zurückzukehren. Rulfan, weil er die britischen Communities vor dem Weltrat warnen und dessen Verbindung zu den Nordmännern erforschen wollte. Dave gezwungenermaßen, weil er sich von den Strapazen erst erholen und neue Muskeln aufbauen musste, die sich in der langen Zeit im Tank zurückgebildet hatten. Es tat Matt Leid, die Freunde gehen zu sehen, aber für beide gab es keine Alternative. Dave auf dem weiteren Weg durch den amerikanischen Kontinent mitzunehmen, wäre einem Todesurteil gleichgekommen. In dieser grausamen Welt konnten sich nur die Starken behaupten.
    Matt dachte über die Zukunft nach, die ihn und Aruula erwartete. Nach Washington wollte er nicht wieder zurück. Weder der Weltrat noch die Running Men hatten ihn von ihren Zielen überzeugen können. Die Mission, mit der die Londoner Community ihn beauftragt hatte, war damit erledigt. Er war frei.
    Aber nicht ziellos, dachte er. Dieses fremde Land, das einst seine Heimat gewesen war, lag weit und offen vor ihm, bereit entdeckt zu werden.
    Am Ende der Reise lag Riverside - die Stadt, in der er vor fast fünfhundertfünfzig Jahren geboren worden war. Auch wenn es sentimental war, er wollte wissen, was aus dem Ort geworden war. Und vielleicht würde er dort auch ein paar Erinnerungen finden. Oder gar eine neue Heimat?
    Er drehte sich zu Aruula, die neben ihm stand.
    »Was meinst du? Sollen wir -ungh«
    Der Schlag traf ihn völlig unvorbereitet. Haltlos kippte Matt nach hinten und prallte hart auf den Boden. Im nächsten Moment war Aruula über ihm, schlug mit den Fäusten auf ihn ein. Er wollte ihre Arme festhalten, aber er war so benommen, dass sie seine Deckung mühelos durchbrach.
    »Du hattest fegaashaa und du hast es mir nicht gesagt!«, stieß sie hervor. »Ich habe dir vertraut, aber du…«
    Endlich bekam Matt ihre Arme zu fassen, drückte sie nach hinten und warf Aruula zur Seite.
    »Ich wollte es dir sagen«, stieß er hervor, während er sie durch sein Körpergewicht auf den Boden drückte, »wirklich, Aruula, als du es mir erzählt hast, wollte ich… aber dann ist so viel passiert.«
    Sie wehrte sich verzweifelt, versuchte nach ihm zu treten.
    »Du bist ein Feigling, Maddrax!«, schrie sie. Matt hatte sie noch nie so wütend gesehen.
    »Dann lausch doch!«, schrie er zurück, während die Kopfschmerzen hinter seiner Stirn hämmerten. »Wenn du mir nicht glaubst, lauschel«
    Aruula hörte auf sich zu wehren. Vorsichtig ließ er ihre Arme los und setzte sich auf.
    »Du lässt mich in deinem Kopf lauschen!«, fragte sie.
    »Du hältst nichts zurück?«
    Er schluckte, wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
    »Nichts.«
    Aruula zog die Knie an und senkte den Kopf. Sie tut es wirklich, dachte er nervös, doch dann entspannte er sich. Er hatte nichts getan, was er sich nicht schon selbst vorgeworfen hätte.
    Und das konnte sie schließlich auch in seinen Gedanken sehen.
    Trotzdem zuckte er zusammen, als Aruula schließlich den Kopf hob. Sie sah ihn lange an, beugte sich vor - Und küsste ihn.
    »Fegaashaa?«, flüsterte sie, und obwohl Matt alles wehtat, nickte er.
    »Fegaashaa.«
    ENDE

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