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038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Fleisch.
    »Drei Gegner«, sagte Rulfan.
    Etwas schlug hart in ihren Rücken. Aruula verlor das Gleichgewicht und ging zu Boden.
    Das Schwert wurde ihr aus den Händen geprellt. Sie warf sich herum, sah eine Gestalt schemenhaft über sich auftauchen und trat mit aller Kraft zu.
    Es war, als hätte sie gegen einen Stein getreten.
    Aruula schrie auf, als heißer Schmerz durch ihr Bein schoss. Entsetzt sah sie, wie die Gestalt sich nach vorne neigte und ihr entgegen fiel.
    Im letzten Moment drehte sich Aruula zur Seite. Ihre Hand streifte die Klinge des Schwertes. Sie tastete danach und bekam den Knauf zu fassen. Ohne nachzudenken holte sie damit aus.
    Der Schlag trieb die Klinge tief in den Rücken ihres Gegners. Im sich lichtenden Nebel erkannte sie, dass es ein junger Mann mit schwarz zerfressenen, starren Gesichtszügen war. Er war offensichtlich schon lange tot, erfroren.
    Wie ist das möglich?, dachte Aruula, doch für weitere Gedanken blieb ihr keine Zeit. Der Arm ihres Gegners schoss plötzlich vor; eine kalte Hand legte sich um ihre Kehle und drückte zu.
    Mit beiden Händen griff Aruula nach seinen Fingern, bog sie langsam zurück. Sie hörte Knochen brechen, aber der Druck auf ihren Hals ließ nicht nach. Die Luft brannte in ihren Lungen. Verschwommen sah sie das Gesicht des Mannes über sich. Etwas Weißes ringelte sich aus seiner Nase.
    Dann wurde es dunkel um sie.
    ***
    Rulfan holte mit dem Gewehr aus und schlug mit aller Macht zu. Der Tote kippte mit zertrümmertem Schädel zur Seite. Seine Finger lösten sich von Aruulas Hals.
    In einer fließenden Bewegung drehte Rulfan das Gewehr, richtete es auf ihn und drückte ab.
    Der Laserstrahl fuhr in den starren Körper. Dampf wallte auf und für einen Sekundenbruchteil sah Rulfan wimmelnde weiße Würmer, die sich aus Augen, Mund und Nase auf den Boden ergossen und zwischen den Dielen verschwanden.
    Bei seinen anderen Gegnern hatte er das gleiche Phänomen beobachtet.
    Er sah sich kurz nach allen Seiten um. Drei Körper lagen reglos auf dem Boden und wurden von Wulf beschnüffelt, von dem vierten Angreifer war nichts zu sehen. Vermutlich war er über die Rampe geflohen.
    Um Verstärkung zu holen?, flüsterte eine misstrauische innere Stimme.
    Rulfan ging neben Aruula in die Knie. Sie hustete und war kaum bei Bewusstsein, schien ansonsten aber unverletzt zu sein. Unruhig wartete er ab, bis ihr Blick sich klärte und ihr Atem ruhiger wurde.
    »Kannst du gehen?«, fragte er dann.
    Aruula nickte und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen. Erst als sie ihr Schwert aus dem toten Angreifer zog und das Gewehr aufhob, bemerkte Rulfan, dass sie hinkte. Im ersten Moment wollte er ihr seine Hilfe anbieten, aber dann widerstand er dem Impuls. Aruula war eine Kriegerin und hatte den entsprechenden Stolz. Wenn sie Hilfe brauchte, würde sie ihm das schon sagen.
    Wulfs Knurren ließ ihn aufsehen.
    Der Lupa stand unsicher auf dem Eis und fletschte die Zähne. Sein Blick war auf den Spalt zwischen Schnee und Türrahmen gerichtet.
    Rulfan schulterte das Gewehr und presste seinen Körper gegen die Rampe. Vorsichtig schob er sich nach oben, bis er über den Rand hinwegsehen konnte. Tränen schossen in seine Augen, als er in das gleißend helle Licht blickte. Hastig setzte er die Sonnenbrille auf - und schluckte.
    »Bei Wudan«, flüsterte Aruula neben ihm.
    Es mussten Hunderte sein, die sich auf der Straße versammelt hatten. Rulfan sah Menschen in verschiedenen Stadien der Verwesung, aufgedunsene und halb skelettierte, vertrocknete Mumien und starre Erfrorene. Die meisten waren nackt oder trugen nur noch einige Fetzen am Leib. Ihre Gesichter waren eine Masse aus wimmelndem Weiß.
    Würmer, dachte Rulfan angewidert.
    Aruula sah nach links, dorthin wo die Straße auf den Hafen traf.
    »Sie bewegen sich langsam«, sagte sie.
    »Wenn es uns gelingt, an ihnen vorbei- zukommen, werden sie uns nicht einholen können.«
    Rulfan zog das Lasergewehr von seiner Schulter und überprüfte die Energieanzeige. Dann nickte er. »Worauf warten wir noch?«
    Gemeinsam sprangen sie aus ihrer Deckung. Wulf folgte ihnen nur Sekunden später, griff die Gegner jedoch nicht an. Ihr Geruch schreckte ihn wohl ab.
    Rulfan feuerte in die Menge. Einige Körper gingen zu Boden, aber andere nahmen prompt ihren Platz ein. Außer dem Fauchen der Laserstrahlen und dem Knirschen des Schnees war nichts zu hören. Die Getroffenen fielen stumm, ohne Stöhnen und Schreien. Es war, als würde man auf Holzpuppen

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